2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Ordentlich zur Sache ging es beim Hinspiel in der Brita-Arena.  Archivfoto: Vigneron
Ordentlich zur Sache ging es beim Hinspiel in der Brita-Arena. Archivfoto: Vigneron

Vorfreude statt Sticheleien im Vorfeld

Vorzeichen stehen auf emotionsgeladenes Derby zwischen SVW und SVWW II fernab von Animositäten

WIESBADEN.Der Emotionspegel steigt, das Derby zwischen dem SV Wiesbaden und dem Drittliga-Unterbau des SV Wehen Wiesbaden (Sa., 15 Uhr, Helmut-Schön-Sportpark) sorgt in beiden Lagern für das große Kribbeln. Verbunden mit Vorfreude auf ein Fußball-Match, das vor ungewöhnlich großer Hessenliga-Kulisse stattfinden dürfte. Gut möglich, dass diesmal mehr als die 720 Zuschauer kommen, die dem Hinspiel-1:1 in der benachbarten Brita-Arena beiwohnten.

Zumal der gastgebende Sportverein (12. mit 38 Punkten) ungeachtet seines Aufwärtstrends noch weitere Zähler zum Verbleib benötigt, während die SVWW-Zweite (8. mit 45 Zählern) die Zugehörigkeit sicher hat. „Das ist für uns ein Prestige-, aber kein Entscheidungsspiel. Selbst mit einem Sieg wäre unser Weg noch nicht beendet. Die Mannschaft hat in den vergangenen drei Monaten Tolles geleistet. Aber sie muss dieses Engagement bis zum letzten Spieltag beibehalten“, sagt SVW-Trainer Djuradj Vasic, der wie das Gros des Trainerstabs und des Kaders auf frühere Wehener Zeiten zurückblickt.

Seidelmann muss gegen WG-Kumpel ran

Froh ist Vasic, dass die Winterzugänge Jonas Grüter und Christian Demirtas derzeit Qualität und Vielseitigkeit vereinen. Grüter im Abwehrzentrum neben Marko Kopilas als Vertreter des gesperrten Strahinja Pajic, Demirtas nunmehr als zweiter Mittelfeldsechser neben Chris Hübner. Daneben beißen die angeschlagenen Michael Seidelmann (das linke Knie wurde erneut punktiert) und Sascha Amstätter (Knöchelblessur) auf die Zähne. Beim 4:1 in Lohfelden kam Amstätter als Einwechselspieler zum Zug, setzte sofort Akzente. „Wir sind gut drauf und wollen möglichst einen weiteren Dreier einfahren. Doch man muss abwarten, ob die Wehener mit Spielern aus dem Profikader antreten“, sagt Seidelmann (22), der nach abgeschlossener Ausbildung als Speditionskaufmann nun beruflich bei einem Sanitätshaus verankert ist. Während der SVW-Flügelsprinter auf einen 2:1-Erfolg tippt, glaubt sein früherer Wohngemeinschafts-Partner George Worcester, der als rechter Verteidiger Seidelmanns direkter Gegenspieler sein dürfte, an ein 2:1 für seinen SVWW. „Man kennt sich und spielt gegen frühere Wegbegleiter. Deshalb ist das ein Spiel, das man definitiv gewinnen will, um sich nicht die Sprüche der Gegenseite anhören zu müssen“, sagt der 23-Jährige, der mit einiger Sicherheit im Sommer aus dem Kader der Wehener Zweiten ausscheiden wird. Unter der Woche hat Worcester bei Regionalligist Wormatia Worms ein Probetraining absolviert.

Zukunft von Timo Becker ungewiss

„Wir wollen den Ball laufen lassen und unser Kombinationsspiel zum Tragen bringen. Damit könnten die Wiesbadener Probleme bekommen“, sagt Thomas Brendel, der nach der Runde als SVWW-Coach ausscheidet. Mattis Oestereich ist einer der wenigen, die für die Hessenliga-Zweite Vertrag für 2014/15 haben. Der 22-jährige Polizeibeamte muss für das Derby aber schweren Herzens aufgrund dienstlicher Verpflichtungen passen. Auch Oestereichs Teamgefährte Timo Becker (24) weiß um die Wichtigkeit einer Säule abseits des Fußballs. Ein Knorpelschaden im rechten Fußgelenk und eine Mittelfußfraktur im linken Fuß zogen eine 13-monatige Verletzungspause nach sich. Seit Ablauf der Winterpause zählt Becker wieder zur Stammelf, um parallel sein Lehramt-Studium für Sport und Philosophie zu forcieren. Ungewiss noch, wo er nächste Runde spielt. Doch zunächst zählt für ihn nur das Derby, in dem er ein 2:0 für den SVWW prophezeit.

Sicherheitsvorkehrungen
"99,9 Prozent der Zuschauer wollen ein schönes Fußballspiel sehen. Aber falls etwas passieren sollte, wollen wir vorbereitet sein. Schon durch wenige Chaoten kann es ziemlich schnell zur Eskalation kommen", sagt Alexander Seitz, Geschäftsführer von Derby-Gastgeber SV Wiesbaden, angesichts der im Vorfeld in Absprache mit der Polizei getroffenen Sicherheitsvorkehrungen.. So werden Anhänger des SV Wehen Wiesbaden über den Eingang Berliner Straße in den mit Schutzzäunen versehenen Bereich gegenüber der Tribüne geleitet. Für alle weiteren Zuschauer erfolgt der Zutritt über den Eingang Wettiner Straße, seitlich der Tribüne. Polizeibeamte und die Ordner des vom SV Wiesbaden engagierten privaten Sicherheitsdienstes sollen einen friedlichen Ablauf gewährleisten.
Aufrufe: 023.4.2014, 18:01 Uhr
Stephan NeumannAutor