Zumal der gastgebende Sportverein (12. mit 38 Punkten) ungeachtet seines Aufwärtstrends noch weitere Zähler zum Verbleib benötigt, während die SVWW-Zweite (8. mit 45 Zählern) die Zugehörigkeit sicher hat. „Das ist für uns ein Prestige-, aber kein Entscheidungsspiel. Selbst mit einem Sieg wäre unser Weg noch nicht beendet. Die Mannschaft hat in den vergangenen drei Monaten Tolles geleistet. Aber sie muss dieses Engagement bis zum letzten Spieltag beibehalten“, sagt SVW-Trainer Djuradj Vasic, der wie das Gros des Trainerstabs und des Kaders auf frühere Wehener Zeiten zurückblickt.
Seidelmann muss gegen WG-Kumpel ran
Froh ist Vasic, dass die Winterzugänge Jonas Grüter und Christian Demirtas derzeit Qualität und Vielseitigkeit vereinen. Grüter im Abwehrzentrum neben Marko Kopilas als Vertreter des gesperrten Strahinja Pajic, Demirtas nunmehr als zweiter Mittelfeldsechser neben Chris Hübner. Daneben beißen die angeschlagenen Michael Seidelmann (das linke Knie wurde erneut punktiert) und Sascha Amstätter (Knöchelblessur) auf die Zähne. Beim 4:1 in Lohfelden kam Amstätter als Einwechselspieler zum Zug, setzte sofort Akzente. „Wir sind gut drauf und wollen möglichst einen weiteren Dreier einfahren. Doch man muss abwarten, ob die Wehener mit Spielern aus dem Profikader antreten“, sagt Seidelmann (22), der nach abgeschlossener Ausbildung als Speditionskaufmann nun beruflich bei einem Sanitätshaus verankert ist. Während der SVW-Flügelsprinter auf einen 2:1-Erfolg tippt, glaubt sein früherer Wohngemeinschafts-Partner George Worcester, der als rechter Verteidiger Seidelmanns direkter Gegenspieler sein dürfte, an ein 2:1 für seinen SVWW. „Man kennt sich und spielt gegen frühere Wegbegleiter. Deshalb ist das ein Spiel, das man definitiv gewinnen will, um sich nicht die Sprüche der Gegenseite anhören zu müssen“, sagt der 23-Jährige, der mit einiger Sicherheit im Sommer aus dem Kader der Wehener Zweiten ausscheiden wird. Unter der Woche hat Worcester bei Regionalligist Wormatia Worms ein Probetraining absolviert.
Zukunft von Timo Becker ungewiss
„Wir wollen den Ball laufen lassen und unser Kombinationsspiel zum Tragen bringen. Damit könnten die Wiesbadener Probleme bekommen“, sagt Thomas Brendel, der nach der Runde als SVWW-Coach ausscheidet. Mattis Oestereich ist einer der wenigen, die für die Hessenliga-Zweite Vertrag für 2014/15 haben. Der 22-jährige Polizeibeamte muss für das Derby aber schweren Herzens aufgrund dienstlicher Verpflichtungen passen. Auch Oestereichs Teamgefährte Timo Becker (24) weiß um die Wichtigkeit einer Säule abseits des Fußballs. Ein Knorpelschaden im rechten Fußgelenk und eine Mittelfußfraktur im linken Fuß zogen eine 13-monatige Verletzungspause nach sich. Seit Ablauf der Winterpause zählt Becker wieder zur Stammelf, um parallel sein Lehramt-Studium für Sport und Philosophie zu forcieren. Ungewiss noch, wo er nächste Runde spielt. Doch zunächst zählt für ihn nur das Derby, in dem er ein 2:0 für den SVWW prophezeit.
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