2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wenn Ex-Löwen feiern: Stefan Aigner (r.) freut sich mit Teamkollege Manuel Schäffler über dessen 1:0 gegen den VfB Stuttgart. Uwe Anspach/dpa
Wenn Ex-Löwen feiern: Stefan Aigner (r.) freut sich mit Teamkollege Manuel Schäffler über dessen 1:0 gegen den VfB Stuttgart. Uwe Anspach/dpa

„Auf alle Fälle!“ - Aigner traut TSV 1860 den Aufstieg zu

Ex-Löwe im Interview

Stefan Aigner kämpft in der 2. Bundesliga um den Klassenerhalt. Im Interview spricht der Ex-Löwe über die Aufstiegschancen des TSV 1860 und seinen Plan nach der Karriere.
  • Stefan Aigner wurde beim TSV 1860 ausgebildet und verdient sein Geld im Moment beim SV Wehen-Wiesbaden .
  • Der 32-Jährige spricht im Interview mit der Heimatzeitung über die Highlights seiner Karriere.
  • Nach seiner Laufbahn möchte der Mittelfeldspieler dem Fußball erhalten bleiben.

WarngauStefan Aigner kämpft derzeit mit dem SV Wehen Wiesbaden um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Der 32-Jährige ist in Lochham aufgewachsen und verbrachte seine Jugend beim TSV 1860 München. Neben den Löwen spielte er unter anderem für Eintracht Frankfurt und die Colorado Rapids. An diesem Sonntag (13.30 Uhr) ist der SV Wehen Wiesbaden beim Hamburger SV zu Gast.

Stefan Aigner über Corona-Krise: „Ich versuche ganz normal zu leben“

Herr Aigner, wie ist es, nach der Corona-Pause wieder auf dem Platz zu stehen?

Wir waren sowieso fast durchgehend auf dem Platz. Wir haben nach einer kurzen Unterbrechung mit dem Gruppentraining wieder angefangen. Es ist wichtig, dass wieder ein bisschen Alltag reinkommt. Und dass wir als Bundesliga und 2. Bundesliga wieder spielen dürfen, ist für uns gut. Und ich hoffe auch für die Fans, dass es ein bisschen Abwechslung bringt.

Wie läuft der Alltag zwischen den Spielen?

Ich habe jetzt wieder den normalen Rhythmus wie vor der Corona-Krise. Wir sollen natürlich andere Kontakte vermeiden, dass man da nicht was mitschleppt, aber trotzdem versuche ich, wieder weitgehend normal zu leben. Im Training und bei den Spielen hat sich nicht viel geändert, aber neben dem Platz ist jeder Spieler für sich verantwortlich, dass er so professionell wie möglich lebt.

„Gegen Dresden, Nürnberg oder St. Pauli müssen wir Punkte holen“

Ist es schwieriger, sich auf ein Spiel zu konzentrieren, wenn das Stadion leer ist?

Natürlich ist das was anderes, wenn Fans im Stadion sind. Das ist selbstverständlich kein optimaler Ablauf, aber wir sind froh, dass wir wieder spielen können. Das ist in dieser Hinsicht das Wichtigste.

Wehen ist mit dem Sieg gegen Stuttgart gut aus der Corona-Pause gekommen, musste aber zuletzt zwei Niederlagen hinnehmen.

Mit dem Sieg in Stuttgart hat niemand gerechnet, und in Heidenheim und gegen Sandhausen haben wir keine guten Leistungen gezeigt und verdient verloren. Wir müssen schauen, dass wir jetzt auch wieder Siege einfahren. So viele Spiele sind es nicht mehr. Daheim gegen Dresden, Nürnberg oder St. Pauli müssen wir Punkte holen, damit wir am Ende über dem Strich oder zumindest auf dem Relegationsplatz stehen.

Stefan Aigner und Manuel Schäffler: Kumpels seit der Zeit beim TSV 1860

Am Wochenende geht es erst mal nach Hamburg.

Klar ist Hamburg qualitativ besser besetzt als wir, aber das war gegen Stuttgart auch so – und da haben wir auch zweimal gewonnen. Meistens ist es so: Wenn niemand mit uns rechnet, sorgen wir für eine Überraschung. Fakt ist aber auch: Wenn wir so spielen wie gegen Heidenheim und Sandhausen, können wir gleich daheimbleiben.

Sie spielen mit Manuel Schäffler zusammen, mit dem Sie schon in Ihrer Zeit beim TSV 1860 München gespielt haben. Wie ist ihr Verhältnis?

Ich verstehe mich mit Manu super und kenne ihn schon von der Zeit bei Sechzig. Ich habe ihn auch angerufen, als das mit Wehen zustande kam. Wir waren immer in Kontakt.

Stefan Aigner: Löwen-Aufstieg „auf alle Fälle“ möglich

Trauen Sie den Löwen den Aufstieg in die 2. Liga zu?

Auf alle Fälle! Sie hatten einen super Lauf vor der Corona-Krise. Ich hoffe, dass sie auch so wieder rauskommen. Die Fans im Grünwalder sind schon eine Verstärkung, aber ich traue es ihnen auf jeden Fall auch mit Geisterspielen zu.

Sie sind in Lochham aufgewachsen. Ihre Eltern wohnen immer noch hier. Sind Sie auch oft in der Heimat?

Wenn es zeitlich machbar ist mit der Familie und wir mal ein paar Tage frei haben, dann bin ich auch bei meinen Eltern.

Ein Blick zurück: Was war Ihr Karriere-Highlight?

Wie es im Leben oft ist, hat man Hochs und Tiefs. Die Anfangszeit bei den Löwen, als ich von Bielefeld gekommen bin, war auch eine super Zeit. Das Highlight war aber, mit Eintracht Frankfurt in der Europa League zu spielen.

Ihr Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni. Wissen Sie schon, wie es weitergeht?

Das Wichtigste ist, dass wir die Liga halten – dann lasse ich alles Weitere auf mich zukommen. Ich bin zwar nicht mehr der Jüngste, aber ich hoffe, dass ich schon noch ein paar Jahre spielen kann.

Stefan Aigners Familie kehrt im Sommer nach München zurück

Können Sie sich vorstellen, bei Wehen zu bleiben?

Wir haben ein super Team, das macht wirklich Spaß. Wenn ich schaue, was wir für Spaß und Zusammenhalt haben, obwohl wir gegen den Abstieg spielen, ist das schon bemerkenswert. Fakt ist aber, dass meine Familie dann nach München geht.

Warum das?

Unser Großer ist jetzt so viel rumgekommen die letzten Jahre. Für den ist es wichtig, dass er ankommt und einen festen Kindergartenplatz hat.

Sie sind ein Löwe durch und durch. Können Sie sich vorstellen, beim TSV 1860 eine Karriere nach der Karriere zu starten?

Ich will so schnell wie möglich meine Trainerscheine machen. Ich will im Fußball bleiben und habe meine Kontakte. Aber ich habe mich noch nicht festgelegt, ob ich im Trainer-, Scouting- oder in einem anderen Bereich arbeiten will. Das wird sich zeigen, wenn es so weit ist.

Aufrufe: 030.5.2020, 18:41 Uhr
Münchner Merkur / tz / Michael EhamAutor