2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Auf dem Platz durchsetzen will sich Warngaus Kapitän Bernhard Estner (l.) bald wieder. Noch muss es sich mit Waldläufen fit halten.  Andreas Leder
Auf dem Platz durchsetzen will sich Warngaus Kapitän Bernhard Estner (l.) bald wieder. Noch muss es sich mit Waldläufen fit halten.  Andreas Leder

Estner: „Der Daniel ist ein echter Glücksgriff“

Kapitän des SV Warngau im Interview

Beim SV Warngau hatten sich die Fußballer auf die Rückrunde in der A-Klasse gefreut, schließlich war der Aufstieg das Ziel. Wie die Spieler mit Corona umgehen, erklärt Kapitän Bernhard Estner.

Warngau – Für die Fußballer des SV Warngau hätte die diesjährige A-Klassen-Rückrunde eine ganz besondere werden sollen. Das Ziel: Den Aufstieg in die Kreisklasse perfekt machen. Doch auch diesem Vorhaben kam in den vergangenen Wochen mit gewaltiger Wucht die Corona-Krise in die Quere. Wieso die Warngauer im Gegensatz zu anderen Vereinen aus dem Landkreis gerade eben nicht vom Auslands-Trainingslager heimgeschickt werden mussten und warum es fußballerisch so gut läuft, erklärt Kapitän Bernhard Estner im Gespräch mit unserer Zeitung.

Herr Estner, hätten Sie vor einigen Wochen für möglich gehalten, dass das Coronavirus Teamsport unmöglich macht?

Nein, nicht wirklich. Ich glaube, die Wenigsten haben anfangs gedacht, dass dieses Virus solche Ausmaße annehmen und den Alltag so extrem beeinflussen wird.

War das Virus früh ein Thema in der Mannschaft oder habt Ihr es eher auf die leichte Schulter genommen?

Ich denke – und das wird nicht nur bei uns so gewesen sein –, dass hin und wieder auch ein Spaß darüber gemacht wurde. Aber das passierte alles, bevor diese Dimensionen abzusehen waren. Letztendlich wollten wir einfach ganz normal in die Vorbereitung auf die Rückrunde starten. Das konnten wir auch in den ersten zwei bis drei Wochen.

Wie hat es sich dann zugespitzt?

Nach den ersten zweieinhalb Wochen merkte man, dass man sich mit dem Coronavirus beschäftigen muss. Der Verein und der Trainer haben wie schon die Jahre davor eine sehr gute und abwechslungsreiche Vorbereitung auf die Beine gestellt, und es hätten eigentlich mit einem Trainingslager die wichtigsten Tage folgen sollen.

Wohin wäre es gegangen?

Vier Tage in Medulin, Kroatien, waren geplant. In der Woche davor fanden einige Gespräche und Spielersitzungen statt, weil es zu diesem Zeitpunkt schon extrem kritisch war, ins Ausland zu fahren. Mit dem Schließen der Grenzen nahm uns Kroatien die Entscheidung quasi ab, und die Sache hatte sich erledigt – der BFV riet ja fast zeitgleich richtigerweise davon ab, auf Sportplätzen zu trainieren, was dann auch verboten wurde. Wir stehen derzeit mit dem Hotel in Kontakt, um alles weitere zu klären.

Vor der aktuellen Krise lief es sportlich ziemlich gut. Was hat sich im Verein geändert, seitdem Daniel Mayer als Trainer an der Seitenlinie steht?

Der Daniel ist ein echter Glücksgriff für den SV Warngau. Nach nicht ganz so erfolgreicher jüngerer Vergangenheit hat er es sofort geschafft, wieder einen erfolgshungrigen und vor allem breiten Kader aufzustellen. Er hat uns von Anfang an große Ziele gesetzt und uns eingeimpft, wo es hingehen soll – das zeichnet ihn aus. Außerdem ist der Zusammenhalt und das Klima innerhalb der Mannschaft erste Sahne. Deshalb wollen wir jetzt Schritt für Schritt vorwärts gehen.

Sollte es – und das dürfte die Hoffnung aller Beteiligten sein – schnell wieder möglich sein, die Saison fortzusetzen: Wie versuchen Sie sich fit zu halten?

Ich schaue, dass ich bei Gelegenheit zu der ein oder anderen Laufrunde im Wald komme. Das hat uns auch der Trainer wärmstens empfohlen (lacht).

Aufrufe: 04.4.2020, 10:51 Uhr
Holzkirchner Merkur / Hans SpieglerAutor