Marcus Huber über Eriksen-Drama: „Sofort an meine Situation erinnert“

Irschenberg – Marcus Huber ließ sich am 31. Mai 2018 in einem Spiel des TSV Weyarn II, für den er als Spielertrainer aktiv war, nach 75 Minuten auswechseln. Wegen Atemproblemen, wie er erzählt. Wenig später traf ihn der Herzinfarkt mit voller Wucht: Huber wurde ins Krankenhaus eingeliefert und auf dem Weg dorthin reanimiert. Eine ähnliche Situation ereignete sich am Samstag beim EM-Spiel zwischen Dänemark und Finnland, bei dem der Däne Christian Eriksen zusammenbrach und auf dem Platz wiederbelebt wurde. Mittlerweile ist Eriksen auf dem Weg der Besserung und in einem stabilen Zustand. Heute Abend (18 Uhr) trifft Dänemark im zweiten Gruppenspiel auf Belgien.

Marcus Huber, Trainer des TSV Irschenberg im Interview

Herr Huber, wie haben Sie die Situation um Eriksen erlebt?

Ich habe das Spiel nicht live gesehen, aber habe das gehört und in der Zusammenfassung gesehen. Auch wenn ich nicht während des Spiels umgekippt bin und es bei mir nicht die gleiche Situation war, hat es mich sofort wieder an meine Geschichte erinnert. Ich habe automatisch daran zurückgedacht und wieder realisiert, wie schnell so was auch ohne Vorankündigung bei einem Leistungssportler passieren kann.

Wie ging es Ihnen dabei?

Die eine oder andere Träne ist mir wirklich runtergelaufen, weil ich einfach dankbar bin, das überlebt zu haben. Und ich bin auch froh, dass Christian Eriksen das übersteht. Da gibt es genug andere Fälle. Ich denke da an den Florenz-Profi Davide Astori (starb mit 31 Jahren an Herzstillstand; d. Red.) oder auch Menschen aus dem Bekanntenkreis.

Welche Unterstützung haben Sie in den Tagen danach erfahren?

Ich habe viele Anrufe und Nachrichten, sogar ein schönes Bild der Mannschaft bekommen. Da sind so viele Aufmerksamkeiten gekommen, die mich sehr gefreut haben und mich voller Freude nach vorne schauen ließen. Zu sehen, dass so viele Leute in schwierigen Lebensphasen hinter einem stehen, gibt Kraft und Zuversicht.