2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview der Woche
Yannik Hühnerbein ist diese Saison mal wieder ein Torgarant.
Yannik Hühnerbein ist diese Saison mal wieder ein Torgarant. – Foto: Ig0rZh - stock.adobe/SV Wallrabenstein

"Ich bleibe auch nächste Saison beim SVW"

Nachspielzeit mit Yannik Hünerbein +++ Der Top-Stürmer aus Wallrabenstein über seine starke Form und die Verbundenheit zu seinem Heimatverein

Wallrabenstein. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Yannik Hünerbein. Der Sürmer des SV Wallrabenstein steht in der Kreisoberliga Rheingau-Taunus aktuell an der Spitze der Torjägerliste. Mit uns spricht der 23-Jährige über den Wechsel zurück zu seinem Heimatverein und sein Seuchenjahr in der Verbandsliga.

FuPa: Yannik, aktuell steht nahezu der gesamte Fußballbetrieb still. Auch ihr habt seit Monaten kein Spiel mehr bestritten. Wie vertreibt ihr euch die Zeit?

Yannik Hünerbein: Natürlich ist es ziemlich frustrierend, dass die Saison so wie es aussieht erst im Herbst weiter geht. Wir haben uns im letzten Training vor dem Shutdown nochmal richtig reingehängt und uns dann voneinander verabschiedet. Nun versuchen wir uns individuell fit zu halten. Insgesamt ist die Situation und die Ungewissheit aber extrem unbefriedigend.


Für dich lief es diese Saison bisher wie am Schnürchen. Mit 24 Treffern bist du der Top-Torschütze in der Kreisoberliga Rheingau-Taunus. Bist du mit deinen Leistungen zufrieden?

Ich bin sehr erleichtert, dass ich diese Saison endlich mal konstant fit geblieben bin und eine komplette Vorbereitung und Hinserie ohne Blessuren zu Ende spielen konnte. Somit konnte ich auf dem Platz endlich wieder einhundert Prozent geben, sodass ich mit meinen Leistungen insgesamt sehr zufrieden bin. Hier muss ich auch ein Kompliment an meine Mitspieler machen, die mich immer wieder toll in Szene setzen. Trotzdem arbeite ich weiter hart, sodass ich in Zukunft vor dem Tor noch kaltschnäuziger werde.


Wie würdest du deinen Spielstil beschreiben? Bist du eher ein Wandspieler oder gehst du gerne in die Tiefe?

Ich bin definitiv ein mitspielender Stürmer. Ich lasse mich gerne fallen und gehe auch mal ins Dribbling. Ein Beispiel, welches meinen Spielstil schön zur Schau stellt, ist mein Treffer gegen Laufenselden, bei dem ich genau diese Qualitäten unter Beweis stellen konnte. Zudem arbeite ich hart an meiner Beidfüßigkeit. Diese macht mich als Stürmer nochmal um einiges schwerer auszurechnen.

Du hast im vergangenen Jahr in der Verbandsliga bei der TSG Wörsdorf gespielt. In der Sommerpause hast du dann den Schritt zurück in die zwei Klassen tiefere Kreisoberliga gemacht. Wieso dieser "Rückschritt"?

Die vergangene Saison in Wörsdorf war ein absolutes Seuchenjahr für mich. Ich konnte wegen einer Knie-OP nur zehn Spiele machen und wir sind aus der Verbandsliga abgestiegen. Danach haben über ein Dutzend Spieler den Verein verlassen, keiner wusste wie es dort weiter gehen wird. Ich wollte nach meiner Leidenszeit einfach wieder zu einem Verein, wo ich mich uneingeschränkt wohl fühle und wieder zu alter Form finden kann. Mein Heimatverein Wallrabenstein war somit die perfekte Wahl. Wir haben eine Truppe auf gutem Niveau und wollten vor Saisonbeginn um den Aufstieg mitspielen.


Damit hat es leider nicht ganz geklappt. Ihr steht aktuell im Mittelfeld der Tabelle. Wieso konntet ihr die Erwartungen nicht erfüllen?

Einerseits kamen uns schon zu Beginn der Saison mal wieder Verletzungen in die Quere. Gleich mehrere wichtige Stammspieler fielen zum Beispiel mit Kreuzbandriss sofort einige Monate aus. Dazu kam der neue Trainer, mit dem es nicht so gut lief. Jetzt stecken wir blöderweise im Niemandsland fest, nach oben ist der Weg definitiv zu weit. Daher müssen wir wohl oder übel in Sachen Aufstieg den Fokus auf die nächste Saison legen.


Nach deiner klasse Saison werden warscheinlich wieder höherklassige Vereine anklopfen. Kannst du dir vorstellen, auch in der nächsten Saison für den SVW zu spielen, oder möchtest du sportlich wieder den Schritt in eine höhere Liga wagen?

Ich habe dem Verein mein Wort gegeben, dass ich auch nächste Saison hier bleibe. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine tolle Mannschaft haben, die in naher Zukunft das Zeug für die Gruppenliga hat. Zusätzlich habe ich dem Verein sehr viel zu verdanken. Meine Aufgabe hier ist noch lange nicht zu Ende, wir wollen Wiedergutmachung betreiben. Davon abgesehen habe ich mittelfristig das Ziel, mich wieder in der Verbandsliga zu beweisen. Mit meinen 23 Jahren bin ich aber noch relativ jung, sodass ich hoffentlich noch einige Jahre Zeit habe, um dieses Fernziel zu realisieren.


Dir liegt der SV Wallrabenstein sehr am Herzen. Wie wichtig ist dir der Bezug zu deinem Heimatverein?

Der Verein ist für mich wie eine große Familie. Mein Vater ist im Vorstand, meine Mitspieler kenne ich schon seit Ewigkeiten und nirgendwo habe ich so viel Spaß am Fußball wie hier. Dieser Heimat-Bezug kommt selbst im Amateur-Fußball heutzutage leider oft zu kurz. Deswegen denke ich trotz meiner Tore nicht an Anderswo, sondern will den SVW nach unserer ziemlich verkorksten Saison endlich wieder nach oben führen.

Aufrufe: 023.4.2020, 17:15 Uhr
NIklas AllmrodtAutor