2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Burghausens Sportlicher Leiter Karl-Heinz Fenk zieht Bilanz und blickt nach vorne auf das Jahr 2021.
Burghausens Sportlicher Leiter Karl-Heinz Fenk zieht Bilanz und blickt nach vorne auf das Jahr 2021. – Foto: Klaus Rainer Krieger

Wacker-Hoffnung: »In ein, zwei Jahren ganz vorne dabei sein«

Regionalliga-Rückblick (1): Stimmung, Aussicht und Personalien in Burghausen

Ein nie dagewesenes Jahr neigt sich in der Regionalliga Bayern vorzeitig dem Ende zu. Grund genug, um sich bei den Vereinen mal umzuhören. Wie haben sie das verrückte 2020 erlebt, was bleibt in Erinnerung, was macht Hoffnung? Beginnen wollen wir mit dem SV Wacker Burghausen.

Das Corona-Jahr

Mit zwei Siegen hinten raus hat der SV Wacker sportlich für einen versöhnlichen Abschluss sorgen können. Es lief lange Zeit nicht rund in dieser komischen Saison für die Kicker von der Salzach. Soviel dürfte aber klar sein: Mit dem Abstiegskampf werden die Südost-Oberbayern im Frühjahr nichts mehr zu tun haben. Weil die kurze Herbstrunde nach dem Re-Start im September nun leider wieder ein abruptes Ende genommen hat, bleibt viel Zeit, über die vergangenen elf Monate zu sinnieren. "Das hat uns alle wie ein Blitz getroffen. Unvorstellbar", ringt der Sportliche Leiter Karl-Heinz Fenk hörbar um Worte, um die Geschehnisse seit Ausbruch der Pandemie im März treffend zu beschreiben. Seitdem ist nämlich nichts mehr, wie es vorher war. Als verdammt "turbulent und arbeitsintensiv" stuft Fenk die vergangenen acht Monate ein. Und eines habe der Ausnahmezustand gelehrt: "Am Wochenende war immer Fußball, das war halt so und deshalb nichts Besonderes mehr. Man merkt aber erst, wenn etwas nicht mehr da ist, wie sehr einem das fehlt. Jetzt ist uns deutlich geworden, welchen Stellenwert der Fußball eigentlich hat - und wie man das vermissen kann. Ein Stück weit glaube ich schon, dass uns die ganze Sache wieder ein wenig demütiger macht."

Andrija Bosnjak (li.) jubelt mit Nico Helmbrecht über seinen Doppelpack in Augsburg.
Andrija Bosnjak (li.) jubelt mit Nico Helmbrecht über seinen Doppelpack in Augsburg. – Foto: Klaus Rainer Krieger

Das gibt Mut

Trotz der dramatischen Entwicklung und des daraus resultierenden monatelangen Stillstands im Amateurfußball, funkt Fenk nicht SOS: "Es ist jetzt nicht so, dass uns das Wasser bis zum Hals stehen würde. Da kann ich die Fans beruhigen. Ein großer Dank gebührt an dieser Stelle der Firma Wacker und der Stadt Burghausen, die uns auch in dieser so schwierigen Zeit die Stange halten." Und trotz all der Unwägbarkeiten bleibt zu konstatieren: Kadertechnisch hat der SV Wacker trotz der Krise an einer jungen, feinen Truppe gebastelt, das betont auch Fenk: "Wir sind gut gerüstet. Wir haben eine zukunftsfähige Mannschaft zusammengestellt, auf die wir voll bauen. In ein, zwei Jahren wollen wir ganz vorne dabei sein." Angenommen, 2021 geht`s vom Regen in die Traufe, was macht Hoffnung? "Der Impfstoff", schmunzelt der Sportliche Leiter, gibt aber gleichzeitig zu: "Nochmal ein Jahr wie 2020, das wäre fast unmöglich zu stemmen."

Coach Leo Haas (re.) genießt in Burghausen das volle Vertrauen der Vereinsführung.
Coach Leo Haas (re.) genießt in Burghausen das volle Vertrauen der Vereinsführung. – Foto: Klaus Rainer Krieger


Das Personal

Wacker hat trotz der schwierigen Umstände 2020 einen Umbruch vollzogen. Personell wird sich deshalb in der kommenden Transferperiode nicht viel tun; es wird höchstens punktuelle Änderungen geben. Maximilian Reiter (20) kehrt vom Bayernligisten SV Kirchanschöring zurück an die Salzach, das ist bekannt. Eine Frage treibt derzeit alle Wacker-Fans um: Was ist mit Benjamin Kindsvater? Der gebürtige Trostberger hat im Sommer nach drei Jahren beim TSV 1860 keinen neuen Vertrag mehr erhalten. "Benni hat bei uns in der letzten Zeit mittrainiert, das ist richtig. Er will sich jetzt im Winter aber noch einmal umschauen. Wir werden zu Beginn der Vorbereitung noch einmal telefonieren und den Stand der Dinge erörtern", gibt Fenk preis. Ein weiterer Neuzugang wird in der Winterpause zum Kader stoßen, den Namen will der SV Wacker aber erst im Januar fix bekanntgeben. Mit Markus Schöller, dem Ex-Keeper des SV Schalding, laufen vielversprechende Verhandlungen. Zudem stehen Vertragsgespräche an, bei fünf Akteuren laufen die Kontrakte im Sommer aus. Nicht mehr im Wacker-Trikot sehen werden die Burghauser Fans Alexander Riemann. Der 28-Jährige befindet sich weiter auf Vereinssuche und spielt in den Planungen keine Rolle mehr, wie Fenk bestätigt: "Schade, weil Alex fußballerisch und menschlich ein toller Kerl ist. Aber er wird nicht mehr für uns auflaufen."

Der Fahrplan für die Winterpause

Fast alles ist in der Schwebe, es würde zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn machen, einen Vorbereitungsplan zu erstellen. Mit Cyber-Training und Läufen sollen sich die Wacker-Akteure fit halten. "Wir hoffen, Mitte oder Ende Januar in die normale Vorbereitung einsteigen zu können", meint Fenk.

Aufrufe: 012.11.2020, 09:55 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor