Das Corona-Jahr
Mit zwei Siegen hinten raus hat der SV Wacker sportlich für einen versöhnlichen Abschluss sorgen können. Es lief lange Zeit nicht rund in dieser komischen Saison für die Kicker von der Salzach. Soviel dürfte aber klar sein: Mit dem Abstiegskampf werden die Südost-Oberbayern im Frühjahr nichts mehr zu tun haben. Weil die kurze Herbstrunde nach dem Re-Start im September nun leider wieder ein abruptes Ende genommen hat, bleibt viel Zeit, über die vergangenen elf Monate zu sinnieren. "Das hat uns alle wie ein Blitz getroffen. Unvorstellbar", ringt der Sportliche Leiter Karl-Heinz Fenk hörbar um Worte, um die Geschehnisse seit Ausbruch der Pandemie im März treffend zu beschreiben. Seitdem ist nämlich nichts mehr, wie es vorher war. Als verdammt "turbulent und arbeitsintensiv" stuft Fenk die vergangenen acht Monate ein. Und eines habe der Ausnahmezustand gelehrt: "Am Wochenende war immer Fußball, das war halt so und deshalb nichts Besonderes mehr. Man merkt aber erst, wenn etwas nicht mehr da ist, wie sehr einem das fehlt. Jetzt ist uns deutlich geworden, welchen Stellenwert der Fußball eigentlich hat - und wie man das vermissen kann. Ein Stück weit glaube ich schon, dass uns die ganze Sache wieder ein wenig demütiger macht."
Das gibt Mut
Trotz der dramatischen Entwicklung und des daraus resultierenden monatelangen Stillstands im Amateurfußball, funkt Fenk nicht SOS: "Es ist jetzt nicht so, dass uns das Wasser bis zum Hals stehen würde. Da kann ich die Fans beruhigen. Ein großer Dank gebührt an dieser Stelle der Firma Wacker und der Stadt Burghausen, die uns auch in dieser so schwierigen Zeit die Stange halten." Und trotz all der Unwägbarkeiten bleibt zu konstatieren: Kadertechnisch hat der SV Wacker trotz der Krise an einer jungen, feinen Truppe gebastelt, das betont auch Fenk: "Wir sind gut gerüstet. Wir haben eine zukunftsfähige Mannschaft zusammengestellt, auf die wir voll bauen. In ein, zwei Jahren wollen wir ganz vorne dabei sein." Angenommen, 2021 geht`s vom Regen in die Traufe, was macht Hoffnung? "Der Impfstoff", schmunzelt der Sportliche Leiter, gibt aber gleichzeitig zu: "Nochmal ein Jahr wie 2020, das wäre fast unmöglich zu stemmen."
Der Fahrplan für die Winterpause
Fast alles ist in der Schwebe, es würde zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn machen, einen Vorbereitungsplan zu erstellen. Mit Cyber-Training und Läufen sollen sich die Wacker-Akteure fit halten. "Wir hoffen, Mitte oder Ende Januar in die normale Vorbereitung einsteigen zu können", meint Fenk.