2024-05-02T16:12:49.858Z

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Missglückter Einstand: Ronald Schmidt (li.) und Manfred Stutz (mi.) konnten Wackers Niederlage in Rain nicht verhindern.
Missglückter Einstand: Ronald Schmidt (li.) und Manfred Stutz (mi.) konnten Wackers Niederlage in Rain nicht verhindern. – Foto: Gerd Jung

Quo vadis Wacker? »Situation ist nicht ruhiger geworden«

Überraschender Trainerrücktritt und jetzt auch noch Abstiegskampf: Burghausen erlebt turbulente Wochen

Von heftigen Turbulenzen wird derzeit der SV Wacker Burghausen durchgeschüttelt. Die 2:4-Pleite am Samstag in Rain war der bisherige negative Höhepunkt der Wacker-Talfahrt der letzten Wochen. Tags zuvor erklärte Cheftrainer Wolfgang Schellenberg völlig überraschend seinen Rücktritt. Die Kicker von der Salzach sind im Abstiegskampf angekommen und stehen ohne ihren bisherigen Coach da. Panik bricht aber deswegen noch lange nicht aus. Ruhe bewahren lautet die oberste Devise um den derzeit taumelnden Ex-Zweitligisten.

Der Einstand der Interims-Trainerduos Ronald Schmidt (42) und Manfred Stutz (53) ging in die Hose. "Die Situation ist nicht gerade ruhiger geworden", muss Teammanager Karl-Heinz Fenk nach der fünften Niederlage aus den letzten sechs Partien zugeben. Der SV Wacker steckt jetzt mittendrin, wo man nie hinwollte: im Abstiegskampf. Trotzdem beteuert Fenk, dass das Vertrauen in die beide groß sei, dass die Trendwende noch vor der Winterpause gelingt: "Sie arbeiten Tag und Nacht daran, dass wir aus der misslichen Lage wieder rauskommen." Der Rücktritt von Wolfgang Schellenberg hat Burghausen kalt erwischt. Freilich lief in den letzten Wochen nicht viel zusammen, dass aber die ehemalige Nachwuchsikone der Münchner Löwen gleich die Brocken hinwerfen würde, damit rechnete keiner. "Das hatte sich nicht angedeutet und war nicht vorhersehbar. Wir haben ja noch letzte Woche betont, dass es bei uns keinerlei Trainerdiskussion gibt", beteuert Fenk, der nach wie vor ein sehr gutes Verhältnis zu Schellenberg hat, über die Beweggründe aber auch nur rätseln kann: "Ob er eine neue Herausforderung im Auge hat, kann ich nicht sagen, glaube ich aber nicht. An dieser Stelle möchte ich mich bei Wolfgang noch einmal für die eineinhalb Jahre bedanken. Er ist ein toller Trainer, die Zusammenarbeit war immer offen und ehrlich."

Teammanager Fenk: »Wir sind nach allen Seiten offen.«

Am Freitag musste also eine schnelle Entscheidung her: Ronald Schmidt und Manfred Stutz werden die Mannschaft bis zur Winterpause betreuen. Was dann passiert? Vieles ist möglich. "Wir werden uns im Winter in aller Ruhe zusammensetzen. Natürlich haben wir unsere Fühler schon ausgestreckt, wir müssen ja unseren Job machen. Ich kann bisher nur so viel verraten: Wir sind nach allen Seiten offen." Soll heißen: Es muss nicht unbedingt ein neuer Cheftrainer an der Salzach aufschlagen. Bringen Schmidt und Stutz das schlingernde Wacker-Schiff in den letzten drei Partien gegen Schweinfurt, Heimstetten und Schalding wieder auf Kurs, dann ist es durchaus möglich, dass das Duo mindestens bis zum Saisonende das Zepter schwingt. "Die beiden haben genießen ein hervorragendes Standing innerhalb des Vereins. Wir werden sehen, wie sich das Ganze entwickelt", lässt Fenk sich alle Optionen offen. Ausschließen kann er hingegen, dass Michael Kostner der neue starke Mann in Burghausen wird. Der 50-jährige Ex-Profi mit Wacker-Vergangenheit war ebenfalls letzte Woche beim Bayernligisten Kirchanschöring von seinen Aufgaben entbunden und am Wochenende von verschiedenen Seiten ins Spiel gebracht worden. "Ich kenne Michael persönlich. Wir haben immer mal wieder Kontakt, schätzen uns gegenseitig. Aber in unseren Überlegungen spielt er derzeit keine Rolle", lässt Fenk abschließend wissen.

Aufrufe: 011.11.2019, 14:15 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor