2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielbericht
Dicke Luft vor dem Pipinsrieder Tor: Erst nach der Pause ging es im Burghausener Stadion so richtig rund.  Foto: hae
Dicke Luft vor dem Pipinsrieder Tor: Erst nach der Pause ging es im Burghausener Stadion so richtig rund.  Foto: hae

Keine Rote Karte: Marinkovic verhindert als Auswechselspieler klare FCP-Chance 

Pipinsried unterliegt bei Wacker Burghausen

Einen bitteren Rückschlag im Kampf gegen den Abstieg hat der FC Pipinsried im Regionalliga-Auswärtsspiel beim SV Wacker Burghausen hinnehmen müssen.

Das Team aus dem Ilmtal ging zwar kurz vor der Pause in Führung, kassierte nach dem Seitenwechsel aber postwendend den Ausgleichstreffer und verlor die Partie am Ende mit 1:3. Zwei Situationen in Durchgang Nummer zwei waren entscheidend für den Ausgang der Partie.

Doch der Reihe nach: Völlig überraschend ging der FCP durch Kasim Rabihic auf Vorlage von Markus Achatz mit dem Pausenpfiff in Führung. Rabihic drückte das Spielgerät aus kurzer Entfernung über die Linie.

Die 800 Zuschauer in der Wacker-Arena hatten vor der Pause eine schwache Regionalligapartie zu sehen bekommen, der Gast nutzte gleich seine erste Torchance zum Führungstreffer.

Die erste der eingangs erwähnten zwei Schlüsselszenen folgte gleich nach Wiederanpfiff. In der 47. Minute gelang dem Gastgeber der 1:1-Ausgleichstreffer durch Can Beklan Coskun. Die Pipinsrieder waren in Gedanken wohl noch beim Pausentee, so schläfrig wirkten sie zu Beginn des zweiten Durchgang. Coskun schob die Kugel freistehend links unten ein.

Die zweite entscheidende Szene spielte sich in der 69. Minute ab. Der eminent fleißige FCP-Stürmer Oliver Wargalla wetzte halbrechts auf und davon. Im Eins-gegen-Eins-Duell mit dem Wacker- Keeper Franco Flückinger zog er dann aber – zum Leidwesen der FCP-Fans – den Kürzern, der Keeper parierte prächtig und bewahrte sein Team so vor einem neuerlichen Rückstand.

Für Burghausens Trainer Wolfgang Schellenberg und FCP-Coach Manni Bender, waren diese Situationen spielentscheidend.

Bender fasst zusammen: „Wir haben nicht viel zugelassen, gingen glücklich mit unserer ersten Torchance in Führung. Alles ist perfekt gelaufen, aber wir haben eben zwei Minuten nach Wiederbeginn geschlafen und den Gegentreffer bekommen. Doch auch den haben wir recht gut weggesteckt. Wir hätten es mit der Riesenchance von Oli Wargalla nochmals drehen und Burghausen einen richtigen Nackenschlag versetzen können. Das ist uns nicht gelungen, und Burghausen hat es eben später besser gemacht. Ein Unentschieden wäre heute mit Sicherheit verdient gewesen.“

Schellenberg bestätigte Benders Sicht der Dinge: „Die beiden Schlüsselszenen waren der Ausgleich gleich nach Wiederanpfiff und Francos Glanztat im Eins-gegen-Eins. Wären wir mit 1:2 in Rückstand geraten wäre es richtig schwer für uns geworden.“

Dabei beurteilte Schellenberg, wie Bender übrigens auch, die erste Halbzeit als „von der Taktik geprägt“.

Niemand wollte einen Fehler machen – bis dem Gast dann aber doch der Führungstreffer gelang. Schellenberg weiter: „Pipinsried hat offensiv eine richtig große Qualität. Wir wollten nicht in Konter reinlaufen. Und so ist dieses sehr taktisch geprägte Spiel in der ersten Halbzeit entstanden. Auf beiden Seiten waren ja fast keine Chancen zu verzeichnen. Dann landet der erste Torschuss der Gäste im Tor und wir müssen uns einmal mehr fragen: Was passiert hier eigentlich gerade?“

Beim Gast aus Pipinsried war nach den Gegentoren Nummer zwei (72.) und drei (75.) der Ofen aus. Zunächst schob Muhamed Subasic den Ball auf Vorlage von Julian Richter aus kurzer Distanz über die Linie, und nur 120 Sekunden später sorgte Thomas Winklbauer im zweiten Versuch per Kopf für die Entscheidung.

Zwei Kuriositäten hatte das Match vor dem Anpfiff und in der zweiten Halbzeit zu bieten. Kuriosität Nummer eins: Der Fanbus des FC Pipinsried wurde am Ortsrand von Burghausen von der Polizei abgefangen. In Polizeibegleitung wurde der Partybus der FCP-Fans dann zum Stadion geleitet. Eine Maßnahme, die von den Anhänger des FC Pipinsried schmunzelnd und mit einige lustigen Kommentaren bedacht wurde. Kuriosität Nummer zwei: In der 65. Spielminute lief Oliver Wargalla auf der linken Seite auf und davon, er überlief einen Wacker-Abwehrspieler und zog in Richtung Strafraum. Sascha Marinkovic wärmte sich an der Torauslinie auf, sah die Gefahr und kickte einen zweiten Ball einfach in Richtung Wargalla. Dass Schiedsrichter Steffen Ehwald ihm daraufhin nur den gelben Karton unter die Nase hielt, lag wohl nur am wohlwollenden Gemüt des Unparteiischen an einem sonnigen Novembertag. Für diese grobe Unsportlichkeit hätte Marinkovic die rote Karte bekommen müssen, denn es wurde eine klare Torchance verhindert.

Für den FC Pipinsried gilt es nun am kommenden Wochenende gegen den VfB Eichstätt zu punkten. Allerdings ist Eichstätt die Mannschaft der Stunde in der Regionalliga, den Altmühltalern gelang zuletzt ein 3:0- Erfolg beim FC Bayern München II sowie ein 3:1- Sieg gegen Ingolstadt II.

Stenogramm

SV Wacker Burghausen - FC Pipinsried 3:1 (0:1)

SV Wacker Burghausen: Franco Flückiger, Muhamed Subasic, Marius Duhnke, Manuel Omelanowsky (46. Thomas Winklbauer), Stefan Wächter (90. Thorsten Nicklas), Alexander Mankowski, Can Coskun, Julien Richter (80. Felix Bachschmid), Matthias Stingl, Christoph Schulz, Christoph Buchner

FC Pipinsried: Thomas Reichlmayr, Thomas Berger, Arijanit Kelmendi, Fabian Hürzeler, Marian Knecht, Oliver Wargalla, Kasim Rabihic, Amar Cekic (75. Fadhel Morou), Markus Achatz (80. Sebastian Süß), Maximilian Zischler (79. Philipp Schmidt), Luis Grassow

Schiedsrichter: Steffen Ehwald

Zuschauer: 1.010

Tore: 0:1 (45.) – Kasim Rabihic. 1:1 (47.) – Can Coskun. 2:1 (72.) – Muhamed Subasic. 3:1 (75.) – Thomas Winklbauer.

Aufrufe: 011.11.2018, 10:59 Uhr
Dachauer Nachrichten / Bruno HaelkeAutor