2024-06-04T08:56:08.599Z

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Jérôme Läubli (li.) konnte als Probespieler im Test gegen Töging auf sich aufmerksam machen. Jetzt hat der SV Wacker den Schweizer unter Vertrag genommen.
Jérôme Läubli (li.) konnte als Probespieler im Test gegen Töging auf sich aufmerksam machen. Jetzt hat der SV Wacker den Schweizer unter Vertrag genommen. – Foto: Megapix

»Haben unsere Hausaufgaben gemacht«: Wacker will's wieder wissen

Burghausen schließt mit dem Transfer des Schweizers Jérôme Läubli (19) die Kaderplanungen ab

Der SV Wacker Burghausen hat sich eine junge Truppe mit viel Perspektive zusammengestellt. Jüngste - und wohl letzte - Verpflichtung dieses Sommers: Jérôme Läubli kommt von der U21 des FC Thun. Der 19-jährige Schweizer, der für sein Heimatland insgesamt 17 Mal für Nachwuchs-Nationalmannschaften aufgelaufen war, weilte schon knapp zwei Wochen in Burghausen und konnte sowohl im Training als auch in den Testspielen gegen Ried und Töging überzeugen. Der Youngster hat einen Ein-Jahres-Vertrag mit Option auf eine weitere Saison unterzeichnet.

"Jérôme ist ein hochtalentierter Kicker. Er kann sowohl Außenverteidiger als auch auf der Sechs oder der Acht eingesetzt werden. Ein äußerst variabler Spieler; der Traum für jeden Trainer", frohlockt Wackers Sportlicher Leiter Karl-Heinz Fenk. Läubli wird aller Voraussicht nach ein Studium aufnehmen und in der Liebigstraße direkt an der Wacker-Arena ein Appartement beziehen. "Ich bin froh, hier in Burghausen unterschrieben zu haben. Der Verein hat große Ambitionen und hat eine super Infrastruktur. Ich hoffe, dass ich mich hier optimal entwickeln und durchsetzen kann", wird der Schweizer zitiert.

Sehr junger Kader - aber schon die Erfahrung von über 1.300 Regionalliga-Spielen.

Damit hat der SV Wacker wie angekündigt zügig Ersatz für Fadhel Morou gefunden, der ein Vertragsangebot verstreichen ließ. Die Kaderplanungen sind nun so gut wie abgeschlossen. Hinter Alexander Riemann steht weiter ein Fragezeichen: "Er hat noch bis 5. Oktober Zeit, ein Angebot aus dem Profibereich anzunehmen. Hinsichtlich der Personalie sind wir ganz entspannt. Auch wenn uns Alexander verlassen sollte, haben wir eine starke Mannschaft. Großes Kompliment auch an unseren Geschäftsführer Andreas Huber", betont Fenk und geht ins Detail: "Man muss sich nur mal unseren Kader ansehen: Der Altersdurchschnitt beträgt 22,4 Jahre. Da brauchen wir uns hinter den Profireserven nicht verstecken. Trotzdem verfügen unsere Spieler schon über die Erfahrung von insgesamt über 1.300 Regionalliga-Spielen und 84 Drittliga-Partien." Der Eindruck täuscht nicht, der SV Wacker hat sich eine junge, hungrige Truppe zusammengestellt, der einiges zuzutrauen ist. Auch wenn 15 Abgänge natürlich erst einmal kompensiert werden müssen, die Struktur ist vielversprechend. Zudem verweist Fenk auf das Trainerteam, das höchsten Regionalliga-Ansprüchen genügen soll: "Mit Leo Haas haben wir einen der besten Trainer der Region. Zudem mit Ronald Schmidt einen hervorragenden Assistenztrainer."

Schweinfurt kein Vorbild: Wacker wird nicht klagen.

Die Ausrichtung an der Salzach ist klar: Sukzessive soll es wieder nach oben gehen. "Die meisten Spieler bei uns haben längerfristige Verträge, die über zwei oder drei Jahre laufen. Das Korsett der Mannschaft steht, das sorgt für Kontinuität." Die unterbrochene Saison könnte, ginge es nach Fenk, demnächst wieder aufgenommen werden: "Der Verein hat seine Hausaufgaben gemacht", hebt der Sportliche Leiter im Brustton der Überzeugung hervor. Jetzt sei die Mannschaft am Zug, entsprechende Ergebnisse zu liefern. Noch darf sie aber nicht, denn wie alle anderen bayerischen Klubs hängt auch der SV Wacker in der Warteschleife. Ein ähnliches Vorgehen wie in Schweinfurt - die Schnüdel hatten am gestrigen Mittwoch einen Eilantrag beim Bayerischen Verwaltungsgericht gegen das Zuschauerverbot gestellt - wird es aber an der Salzach nicht geben. "Nein", bestätigt Fenk, "auf den Zug werden wir nicht aufspringen. Auch wenn uns unserer Fans unglaublich fehlen, werden wir keine Klage einreichen."

Aufrufe: 03.9.2020, 10:58 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor