" Wir spielen noch nicht am Limit"

Moin Marcel! Du hattest einige Anfragen von höher spielenden Mannschaften und trotz dieser Anfragen bist du bei deinem Heimatverein SV Vorwärts Hülsen geblieben. Was hat dich dazu bewegt all die Jahre beim SV zu bleiben?

Ein wichtiger Aspekt ist sicherlich, dass ich mich enorm wohl fühle. Ich spiele hier mit meinen Jungs zusammen und auch das Umfeld ist für mich einfach passend. Dazu kommt, dass ich mit dem Verein unbedingt wieder die Bezirksebene erreichen wollte, auch wenn das Ziel die Jahre zuvor leider immer knapp verpasst wurde. Mit dem Aufstieg gibt es auch weitere positive Veränderungen im Verein und es tut sich was.

Euer Trainer Ziad Leilo wollte nach der Aufstiegssaison die Segel streichen, nun ist er doch geblieben. Wie glücklich bist du, dass er sich nun doch für einen Verbleib entschieden hat?

Für uns stand Ziads Verbleib nicht zur Diskussion. Ich denke, dass er aufgrund einiger Abgänge für kurze Zeit ins Grübeln kam. Dass er sich dann für den Verbleib entschieden hat, ist natürlich super und hat uns sehr geholfen. Wir konnten mit ihm dadurch in Ruhe auf die abgelaufene Saison aufbauen und mit der Euphorie in die neue Spielzeit starten.

Nach einigen Jahren in der Kreisliga Verden hat der Verein den langersehnten Wiederaufstieg geschafft. Hat auch der Wiederaufstieg eine Rolle bei deinem Verbleib gespielt?

Auf jeden Fall. Ich habe wirklich sehr lange überlegt und stand sogar kurz vor einem Wechsel. Am Ende habe ich mir aber auch gesagt, dass aller Aufwand der vorherigen Jahre für die Katz gewesen wäre, wenn man den Erfolg nicht weiterträgt und festigt. Außerdem haben wir eine super Truppe für die neue Spielzeit zusammen.

Wie war eure Vorbereitung? Habt ihr viel trainiert oder gab es auch einige Tage zum entspannen?

Klar mussten wir in der Vorbereitung viel tun, das gehört dazu. Als Aufsteiger wird es wichtig sein in jedem Spiel einen Schritt mehr machen zu können. Trotzdem gab es auch entspanntere Einheiten zum Regenerieren und Spaß haben. Insgesamt lief es gut, aber die Vorbereitung war nicht einfach. Wir mussten die Neuzugänge integrieren und uns finden. Dadurch liefen die ersten Testspiele noch sehr bescheiden. Das änderte und besserte sich allerdings zum Ende der Vorbereitung.

Nach 7 Spielen steht ihr mit 13 Punkten auf dem 5. Tabellenplatz, wie zufrieden bist du mit der bisherigen Ausbeute? Hättet ihr diesen Start vorher so unterschrieben?

Diesen Start hätte ich vor der Saison bestimmt unterschrieben. Mit der Punktzahl können wir als Aufsteiger mehr als zufrieden sein, obwohl sogar noch etwas mehr drin gewesen wäre.

Mit Hermann Babe und Rafael Franco sind 2 Neuzugänge vom FC Verden 04 gekommen. Wie machen sich bisher die Neuzugänge und wie stark schätzt du euren Kader ein? Spielt ihr gerade über eurem Limit oder ist dies das Leistungsniveau, auf dem ihr euch durchgehend bewegen solltet?

Alle Neuzugänge machen sich bisher richtig gut. Für den einen ist es dabei vielleicht einfacher als für den anderen, aber alle ziehen mit. Speziell Hermann und Rafael bringen mit ihrem Tempo eine weitere Qualität in unser Spiel. Leider waren Beide zum Saisonstart verletzt und müssen jetzt wieder so schnell es geht reinkommen. Aber auch die jungen Leute wie Manuel Schulz und David Röhnert haben sich schnell an den Herrenbereich gewöhnt und entwickeln sich gut, was nicht einfach ist. Unser Kader ist breiter aufgestellt als noch in der letzten Saison. Bei vielen Positionen ist es für die Coaches schwer eine Entscheidung zu treffen. Meiner Meinung nach spielen wir nicht am Limit, ganz im Gegenteil. In einigen Bereichen ist noch Luft nach oben. Da müssen wir an uns arbeiten und können noch viel mehr herausholen. Die Punkteausbeute ist hingegen natürlich schon fast am Limit. Wenn wir da in etwa dran bleiben können wäre das für uns eine super Sache.

Von den 7 Spielen habt ihr nur das Derby gegen den FSV Langwedel/Völkersen und gegen den TuS Bothel verloren. Wo siehst du eure Stärken und Schwächen?

Über die erste Niederlage immer Derby habe ich mich sehr geärgert, weil sie für mich total überflüssig war. Das war so ein klassisches 0:0-Spiel. Das irgendwann die erste Niederlage kommt war uns aber auch klar. Unsere große Stärke ist im Moment, dass wir sehr geschlossen auftreten und als Team agieren. Den Rest müssen unsere Gegner schon selbst herausfinden *lacht*. Der Klassenerhalt ist von vielen Teams das Ziel.

Wie sieht das bei euch aus? Wollt ihr auch erstmal schnell Punkte gegen den Abstieg sammeln oder schwebt euch ein Platz in der Spitzengruppe vor?

Unser Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt. Dieses Jahr sind einige ganz starke Teams in der Liga. Da müssen wir uns als Aufsteiger erstmal behaupten und so viele Punkte sammeln wie möglich. Alles andere ist Zugabe.

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