Die Niederlage gegen Rhede ist die höchste der Saison, denn neben dem ohnehin vorhandenen Leistungsunterschied hat Vorst auch noch mit Krankheiten und Verletzungen zu kämpfen. Torhüterin Julia Wanders ist eigentlich die Spielmacherin. Der Gast aus Rhede ist Tabellenvierter und nutzt das gnadenlos aus. Trotzdem geben sich die Vorster Mädels nicht auf. Noch in der Schlussminute kämpfen sie um jeden Ball, laufen bis zum Umfallen, grätschen, werfen sich in Schüsse. „Mittlerweile ist es für uns ja relativ normal, dass wir so hoch verlieren“, sagt Abwehrspielerin Alexa van Pluer und Kapitänin Leonie Grunewald fügt hinzu: „Wir versuchen immer erstmal, dass es nicht zweistellig wird.“ Das hat aber auch im nächsten Spiel gegen Urdenbach nicht geklappt, nach dem 0:14 lautet die ernüchternde Tordifferenz 0:103 nach zwölf Partien.
Die Rückrunde hat am 10. Februar begonnen. In der Hinrunde, bei einem 0:1 gegen Dinslaken, war Vorst knapp an einem Punktgewinn. Erst kurz vor Schluss fiel das Gegentor. „Wir glauben aber daran, dass wir irgendwann diesen einen Punkt holen“, sagt Grunewald. Die Stimmung der Mädchen ist gut. Sie wissen, dass sie ihr Bestes geben und in eine Situation geworfen wurden, in der sie sportlich überfordert sind. Trotzdem macht es sie stolz, in der Niederrheinliga zu spielen. „Das hört sich doch besser an als Kreisklasse, oder?“, fragt Alexa van Pluer schelmisch grinsend. Stürmerin Anna Keufen hofft unterdessen neben dem ersten Punkt auch auf das erste Tor. „Klar weiß ich, dass es wahrscheinlich nicht funktioniert. Aber ich versuche es weiter“, sagt sie.
Ob die jungen Frauen im kommenden Jahr noch zusammen spielen können, ist noch fraglich. Fünf Spielerinnen kämen über die Altersgrenze. Nur zwei Ältere wären zulässig. „Vielleicht gehen wir in die U19. Vielleicht löst sich das Team auf. Wichtig wäre, dass wir mehr Spielerinnen bekommen. Wer interessiert ist kann gern bei uns vorbei kommen“, sagt der Trainer. Der sieht auch durchaus eine Entwicklung in der Mannschaft. Ob die irgendwann zum ersten Punkt führt? Das wird sich zeigen. Zu wünschen wäre es den jungen Frauen allerdings, die mit so viel Herzblut und Leidenschaft bei der Sache sind. Der Teamgeist stimmt, der Spaß auch. „Auch wenn heute die Schule mehr im Mittelpunkt steht: Fußball ist mir enorm wichtig“, sagt Verteidigerin Alexa. Acht Spiele muss Vorst bis zum Saisonende noch überstehen.