2024-04-30T13:48:59.170Z

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Der SV Vaihingen spielt nach seinem „Betriebsunfall“ künftig wieder in Stuttgarts höchster Spielklasse.  Foto: Yavuz Dural
Der SV Vaihingen spielt nach seinem „Betriebsunfall“ künftig wieder in Stuttgarts höchster Spielklasse. Foto: Yavuz Dural

SV Vaihingen: Gespenst besiegt, Trauma überwunden

Der SV Vaihingen und die Relegation – diese Kombination hatte in der jüngeren Vereinsgeschichte für den Filderclub jedes Mal schlecht geendet. Nun wurde das Trauma überwunden.

Nach seinem ersten Relegationstriumph im mittlerweile schon vierten Anlauf ist der SV Vaihingen wieder zurück in der Bezirksliga. Dort wird in der kommenden Saison ein einstelliger Tabellenplatz angestrebt.

Nach dem Absturz sollte es möglichst schnell wieder nach oben gehen. So lautete im vergangenen Sommer das Saisonziel bei den Fußballern des SV Vaihingen. Nach immerhin fast drei Jahrzehnten war der Filderclub nach dem Bezirksliga-Abstieg erstmals mit seiner ersten Mannschaft wieder in der Kreisliga A angekommen. „Eine Ära ist zu Ende gegangen, jetzt müssen wir eben wieder etwas Neues aufbauen“, hatte der Trainer Carmine Napolitano kurz vor dem Start in die Saison 2016/17 gesagt. Der Coach war ja nach seiner vergeblichen Rettungsmission weiter an Bord geblieben. Gesagt, getan.

Nach einem zwischenzeitlichen Fünfkampf in der Staffel 2, aus welchem letztlich der TSV Bernhausen als Champion und Direktaufsteiger hervorgegangen ist, haben die Schwarzbachkicker als Vizemeister über eine erfolgreiche Aufstiegsrelegation ihren „Betriebsunfall“, wie es der Vaihinger Mannschaftskapitän Kai Hauner nach dem 4:0-Sieg im Endspiel gegen den SV Sillenbuch formuliert hat, sofort korrigiert. Die Vaihinger sind damit in der neuen Runde wieder in Stuttgarts höchster Spielklasse vertreten. „Die notwendige Stabilität und auch die Nervenstärke waren am Ende die entscheidenden Faktoren“, sagte der Abteilungsleiter Peter Breuer.


Das Hafenbahn-Trauma ist überwunden

Der SV Vaihingen und die Relegation – diese Kombination hatte in der jüngeren Vereinsgeschichte für den Filderclub jedes Mal schlecht geendet. Anno 2006 hatten die Vaihinger in ihrer Premierensaison in der Landesliga als Vizemeister ans Tor zur Verbandsliga angeklopft, waren aber in der anschließenden Zusatzschicht gescheitert. Im Jahr darauf sowie auch am Ende der Saison 2013/14 hätte sie ein erfolgreiches Relegationsfinale in letzter Minute jeweils noch vor dem Abstieg aus der Landesliga retten können – stattdessen endeten ihre beide Versuche mit tiefer Enttäuschung und langen Gesichtern. Umso erleichterter waren die Vaihinger nach dem bereits vierten Anlauf im Juni – und das ausgerechnet auch noch an der Hafenbahnstraße in Obertürkheim. Denn nach zwei zurückliegen Auftritten an jener Spielstätte hatten die erwähnten Abstiege in die Bezirksliga festgestanden. Verantwortlich für den jetzigen Triumph war nach einem 4:2-Erstrundenerfolg gegen ihr Pendant aus der Staffel 1, GFV Ermis Metanastis Wangen, dass das Schwarzbachteam anschließend endlich sein Hafenbahn-Trauma überwand und sich im Endspiel mit 4:0 gegen den SV Sillenbuch durchgesetzt hat. Die Rückkehr in die Bezirksliga war damit perfekt.

„Ich bin natürlich sehr froh, dass wir das Gespenst namens Relegation endlich besiegt haben“, sagte Peter Breuer, der erst im März die Nachfolge von Thomas Illig als Abteilungsleiter angetreten hat. Der „Dauerbrenner“ war damals nach mehr als 21-jähriger Tätigkeit von seinem Posten zurückgetreten – und ließ es sich nun trotzdem nicht nehmen, in Obertürkheim mit Breuer und allen anderen Mitstreitern diesen Triumph gemeinsam zu feiern. Carmine Napolitano kam an jenem Tag fast nicht mehr aus dem Loben aller am Wiederaufstieg beteiligten Kräfte heraus. Für ihn „war unser Kollektiv der klare Gewinner“, sagte der Coach. Dies, nachdem nach seinen Worten ein Jahr zuvor am Schwarzbach alle Kräfte hatten gebündelt werden müssen, „um überhaupt eine realistische Chance auf den Aufstieg zu haben“.

Der Kader bleibt nahezu zusammen


Die Vaihinger hatten damals ihre zweite Mannschaft notgedrungen abgemeldet und den eigenen Personalnöten gehorchend neben den Routiniers wie Giampiero Lapeschi, Egor Winter und Kai Hauner vorrangig auf den eigenen Nachwuchs gesetzt. „Diese Entscheidungen waren alle richtig“, sagte Peter Breuer. Und weiter: „Das Trainerteam und die Mannschaft haben gemeinsam während der gesamten Runde einen Superjob gemacht.“

Abgesehen von Cedric Hornung, der zum Landesligisten SV Böblingen wechselt, bleibt nach den Worten des Abteilungsleiters der bisherige Kader komplett zusammen. Zwei, vielleicht auch drei Neuzugänge sollen noch dazukommen, um das künftige Bezirksliga-Aufgebot auch in der Breite so aufzustellen, „dass wir in der kommenden Spielzeit einen einstelligen Tabellenplatz anpeilen können“, sagte Breuer. Auf ihren Job als Gespensterjäger wollen die Vaihinger Fußballer in naher Zukunft liebend gerne verzichten.

Der Kader des SV Vaihingen in der Übersicht

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Aufrufe: 011.7.2017, 17:45 Uhr
Filder-Zeitung / Frank PfauthAutor