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Allgemeines
– Foto: Michael Donau

Meine Top-Elf: André Hoof präsentiert sein Dream-Team

Wie sieht die persönliche Top-Elf eines einstigen Verbandsliga-Trainers aus? Wir haben André Hoof befragt

Nicht nur Spieler erinnern sich gerne an Weggefährten auf dem Platz zurück, auch Trainer hatten im Laufe ihrer Karriere den einen oder anderen Liebling. Wir lassen in der Rubrik "Meine Top-Elf" ab sofort Übungsleiter zu Wort kommen, die ihre elf Akteure vorstellen, welche nachhaltig Eindruck hinterlassen haben. André Hoof (zum FuPa-Profil: hier klicken) präsentiert seine Top-11:
Der mittlerweile 41-jährige Übungsleiter feierte gleich in seinem ersten Jahr als Trainer mit Fortuna Magdeburg in der Spielzeit 2009/10 den Aufstieg in die Landesliga Nord. Im Folgejahr sollte die Nord-Staffel nur eine Zwischenstation in Richtung Verbandsliga darstellen. Im November 2012 endete die Zeit für Hoof bei der Fortuna und weitere Stationen mit dem VfB Ottersleben und dem MSV Börde sollten in Magdeburg folgen. Aktuell zeigt sich Hoof für die Geschicke des Landesligisten Union Heyrothsberge verantwortlich. "Ich hatte gehofft, hier nicht gefragt zu werde, da ich in elf Jahren Trainertätigkeit viele tolle Charaktere kennenlernen und trainieren durfte. Es ist unmöglich, hier auch nur im Ansatz eine Top-Elf zusammen zu stellen. Es sind durch das Trainerhobby einfach viele gute Freundschaften entstanden und am liebsten hätte ich jede Position mindestens doppelt besetzt", so der Coach vorab. Hier gibt es die persönliche Top-Elf des Trainers:
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Tor

Norman Schubert: "Im Vergleich zu Norman hätte Oliver Kahn als aktiver sicher einen Friedensnobelpreis verdient. Wenn Norman die Handschuhe anhatte, dann wurde er zu einem anderen Menschen, für den verlieren keine Option war. Ein herausragender Torwart mit unfassbarem Siegeswillen! Ich glaube, kein Schiedsrichter im Land mochte ihn auf dem Feld. Norman ist wie jeder klasse Keeper mit Handschuhen ein anderer Mensch. Er war dann auch noch eine ganze Weile mein Co-Trainer, ein toller Typ und Mensch."

Abwehr

Patrick Wöge: "Der durstigste aller Kapitäne, die ich bisher trainiert habe. Aber Pepe war auf dem Platz unglaublich. Immer am Limit, immer bereit alles zu geben. Und das hat er dann in der Kabine genau so durchgezogen. Legendär ist, dass Pepe zu wirklich jeder Party mit Wohnungsschlüssel, Portemonnaie und Handy kommt, aber am nächsten Tag fehlt definitiv eines dieser drei Accessoires."

Benjamin Schäfer: "Benno trainiere ich zwar erst seit kurzem, aber ich wollte ihn schon lange in meinem Team haben. Wir sind seit fünf Jahren Nachbarn, in dieser Zeit habe ich ihn einfach überzeugen können, mal unter meiner Führung zu kicken. Nach dem ersten Training bei Union war er dann auch direkt mal drei Tage krankgeschrieben, das war dann wohl ein anderes Niveau als bei seinen Stationen zuvor. Bei Benno sieht man in jedem Training und im Wettkampf die fußballerische Ausbildung in der Jugend beim VfL Wolfsburg. Beeindruckt hat mich zusätzlich, wie schnell er sich mit Union Heyrothsberge identifiziert hat und für die Truppe alles gibt. In dieser Elf ist er aber auch, da er inzwischen einer meiner besten Freunde ist und er sonst sicherlich kein Bier mehr zu unseren Fußballabenden mitbringen würde."

Martin Peukert: "Peuki ist ein Phänomen. Dieser Spieler fällt dir nur auf, wenn er fehlt. Als ich bei Union anfing, hat er links verteidigt. Da wurde schnell klar, dass er dort verschenkt ist. Inzwischen als Innenverteidiger gesetzt, nervt er einfach jeden Stürmer der Landesliga. Peuki gewinnt so ziemlich jeden Zweikampf, ist schnell, kopfballstark und passsicher. Und dabei hat er meines Wissens nie höherklassig in der Jugend gespielt. Bei Peuki ist sicherlich auch die Verbandsliga kein Problem. Ein Spielertyp, den jeder Trainer gern mag."

Mittelfeld

André Suchanek: "Suchi war mein Kapitän bei beiden Aufstiegen mit Fortuna. Ein verdammt guter Fußballer, der lieber andere laufen ließ. Mit niedrigem, aber großem Körperschwerpunkt, war er so gut wie nicht vom Ball trennen. Und der "Dicke" war dabei noch unfassbar torgefährlich. Was mich beeindruckte war, dass Suchi auch wirklich austeilen konnte, aber Fouls gegen sich immer genommen hat, denn diese gehörten für ihn zum Fußball dazu. Hätte er sich in jungen Jahren nicht zweimal schwer verletzt, wären ein bis zwei Ligen höher sicher drin gewesen."

Maximilian Stockhaus: "Max war sowas wie der Philipp Lahm beim VfB Ottersleben. Ein schlechtes Spiel habe ich von ihm nie gesehen, der hat einfach immer seine Leistung gebracht. Egal ob links in der Kette oder auf der Sechs, auf Max war immer Verlass. Und anders als vermutlich Philipp Lahm, wusste Max immer ein Kaltgetränk nach dem Sport zu schätzen. Stock spult ja nun auch zuverlässig sein Programm in Westerhausen runter."

Karsten Völckel: "Mr. Union Heyrothsberge! Gibt es schon einen Mit- oder Gegenspieler, den Karsi nicht getunnelt hat? Dass Karsten nie woanders als bei Union gespielt hat, ist bemerkenswert, aber auch schade. Denn ich kenne nur wenige Spieler mit seinen Qualitäten und seiner Mentalität. Karsten ist immer für das Team da, möchte jeden Ball haben, ist immer anspielbar und hat auch immer eine Lösung. Unglaublich! Ein Spieler, der einfach unter dem Rad läuft und lief, zum Glück für Union. In dieser Elf ist er aber vor allem, weil er wie ich mit dem HSV mitleidet."

Maik Leonhardt: "In jungen Jahren hätte ich ihn mal fast zur Fortuna gelockt, aber nur fast. Das sagt schon sehr viel aus. Leo ist einfach der MSV Börde. Ein vorbildlicher Kapitän. Vieles Private wird hinten angestellt, wenn es darum geht, etwas für das Team oder den Verein zu organisieren. Zum Trainer immer loyal, ehrlich und zuverlässig. Und auf dem Platz ist Maik ein Leader, der mit allen erlaubten und ein paar nicht erlaubten Mitteln versucht, jedes Spiel zu gewinnen. Trotz allem hätte ich gern gesehen, wie sich Leo einmal außerhalb der Wohlfühloase bei Börde schlägt."

Sturm

Marcus Antonio Bach: "Als ich damals in Ottersleben anfing, hat er gleich das Weite gesucht. Ich bin sehr froh, dass wir noch einmal zueinander gefunden haben. Toni ist ein kompletter Fußballer, der auch in der Verbandsliga seine Spuren hinterlassen hat. Egal, ob als Innenverteidiger, auf Sechs, als Stürmer oder auf der Zehn, der macht überall sein Ding auf hohem Niveau. Toni hat eine hohe Spielintelligenz und geht auch verbal immer voran. Das macht ihn für mich als Trainer so wertvoll. Und wenn Toni dann mal verletzungsbedingt nicht trainiert, bin ich nach dem Training viel zu früh zu Hause, denn in der Regel schließt er die Kabine ab. Faszinierend an Antonio ist auch, dass er jeder Fußballpause konsequent zur Gewichtszunahme nutzt. "

Marco Leschowski: "Lesche kam damals von Arminia Magdeburg zum VfB Ottersleben. Seine lustige Art und sein Hamburger Schnack waren ein Grund dafür, dass er schnell zu einer Säule im Team wurde. Noch wichtiger waren aber seine Fähigkeiten als Fußballer. Trotz seiner Größe sehr schnell und technisch gut ausgebildet. Lesche war mannschaftsdienlich und trotzdem ein Torjäger. Und er war ein richtig guter Pressingspieler, der den gegnerischen Innenverteidiger schon bei deren Spielaufbau weh tat und denen permanent auf die Nerven ging. Außerhalb des Platzes ein überragender Typ. Legendär ist, wie Lesche sich vor einer Einheit in der Vorbereitung einen Döner genehmigte. Nach dem 4.200-Meter-Lauf verschwand er kurz auf der Toilette, "entfernte" den Döner und zog dann alle weiteren Läufe in der vorgegeben Zeit durch. Ich glaube aber, einen Döner vor dem Training gab es nie wieder."

Simon Weiß: "Simon war in der Landesliga-Saison bei Fortuna einer der Faktoren für den Durchmarsch. Er kam damals in einer für ihn schwierigen Zeit und hatte sofort wieder Spaß am Kicken. Ich glaube, er hat in dieser Saison genau so viel Spiele wie Tore gemacht. Bis auf das Kopfball-Spiel kann Simon alles, oft musste man aber sein Temperament zügeln. Aber ich bin mir sicher, ohne diese Emotionen und dieses Feuer wäre er damals nur halb so gut gewesen. Ähnlich wie Leschowski ein klasse Pressingspieler, dazu aber noch kälter im Abschluss. Ich hätte Simon in der Form von damals gern mal ein zwei Ligen höher gesehen.

Trainerstab

Horst Sarter: "Außerhalb des Platzes gehört für mich unbedingt Horst Sarter in meine Elf. Ohne Horst wäre damals bei Fortuna vieles nicht gegangen. Ich habe Horst als Trainer in der B-Jugend bei Fortuna gehabt. Als ich dann als Trainer bei Fortuna begann, war Horst noch immer da, inzwischen als Mannschaftsbetreuer und gute Seele des Teams. Horst war ein toller Mensch, der alles für seine Jungs bei Fortuna getan und dabei immer zuletzt an sich gedacht. Leider ist Horst im November des letzten Jahres verstorben, daher möchte ich diesen Weg hier nutzen um nochmal Danke zu sagen."





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Aufrufe: 04.1.2021, 13:08 Uhr
Robert KeglerAutor