2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Dominic Gritschmeier (r.) hatte mit dem SV Wiesent gegen die Gäste aus Sünching das Nachsehen.  Foto: Schmautz
Dominic Gritschmeier (r.) hatte mit dem SV Wiesent gegen die Gäste aus Sünching das Nachsehen. Foto: Schmautz

Vater behält Oberhand gegen Söhne

Herbert Gritschmeier gewann mit Sünching das Kreisliga-Duell in Wiesent +++ Dort spielten seine Söhne Dominic und Christian

Familientreffen der besonderen Art am Fußballplatz in Wiesent. Herbert Gritschmeier trainiert den SV Sünching – seine Söhne kicken beim SV Wiesent. Das bessere Ende hatte das Familienoberhaupt mit seiner Mannschaft für sich, da sich Sünching mit 3:2 durchsetzen konnte.

Herbert Gritschmeier spielte lange Zeit für seinen Heimatverein, den SV Wiesent. Mit 31 Jahren übernahm er beim TSV Aufhausen seine erste Trainerstation. Es folgten weitere beim TuS Pfakofen, beim FC Mintraching, beim SV Obertraubling, beim SV Pfatter oder beim SV Sünching. Mit den drei zuletzt genannten Vereinen gelang Gritschmeier jeweils der Sprung in die nächsthöhere Liga. Nur seinen Heimatverein hat der 55-Jährige noch nicht in seiner Trainer-Vita stehen.

Einmal stand er allerdings knapp vor einer Verpflichtung. „Im Jahr 2000 suchten die damaligen Verantwortlichen das Gespräch mit mir. Jedoch stand ich damals schon im Wort beim SV Sünching“, erklärt Herbert Gritschmeier, früher ein technisch versierter Mittelfeldstratege. „Seit knapp 25 Jahren bin ich als Trainer unterwegs. Eine längere Pause hatte ich so gut wie nie!“ Nach wie vor brennt er für sein Hobby.

Am Sonntag stand nun das Duell gegen seinen Heimatverein an. Dabei standen ihm zum Re-Start auf dem Wiesenter Sportgelände auch seine beiden Söhne gegenüber. Der 27-jährige Dominic absolvierte bereits mehr als 200 Partien für Wiesents Erste, der 22-jährige Christian legte von 2013 bis 2018 eine längere Pause ein. Nun ist er aber wieder voll bei der Sache. Dominic Gritschmeier ist seit einigen Wochen auch zweiter Abteilungsleiter beim SVW, zuvor war er als dritter Spartenleiter aktiv. „Natürlich ist ein Spiel gegen unseren Vater etwas Besonderes. Diese Partien sind genauso wichtig wie die Derbys gegen Wörth.“ Im Vorfeld der Partie ging es daheim hoch her. „Natürlich neckt man sich, macht sich gegenseitig heiß. In einer Fußballerfamilie wie der unseren wird natürlich viel über Fußball gesprochen. Das ist doch logisch“, erklärt Vater Herbert.

Erstmals spielte Sohn Dominic in der Saison 2012/13 gegen seinen Vater. Und zwar in der Bezirksliga. In Wiesent gewann der Sohnemann, in Obertraubling der Vater. „Als Papa in Pfatter Trainer war, konnte ich gegen ihn in der Saison 2015/16 gewinnen. Und zwar mit 1:0 in Wiesent“, denkt Dominic zurück. Im Rückspiel in Pfatter gewann Wiesent ebenfalls, doch zu diesem Zeitpunkt war Aufstiegstrainer Herbert Gritschmeier bereits zurückgetreten. Der SV Sünching spielt bisher eine herausragende Saison. Obwohl es in den letzten Jahren stets gegen den Abstieg ging, hat der SVS nach 19 Spielen bereits 36 Zähler auf der Habenseite. Beim SV Wiesent hingegen lief es weniger gut. Nur 20 Zähler aus 19 Partien konnten bislang gesammelt werden. Nur ein Zähler trennt den SVW von der Abstiegsregion.

Herbert Gritschmeier
Herbert Gritschmeier


Noch immer träumt Herbert Gritschmeier davon, einmal seine Söhne zu trainieren. „In Wiesent habe ich meine Freunde, das ist mein Heimatverein. Wenn, dann müsste mein Vater halt den SVW trainieren“, erklärt Dominic. Das sei aber eher unwahrscheinlich, erläutert Herbert Gritschmeier. Der Fußball habe ihn aber gelehrt, dass man nie nie sagen solle.

„Es wäre natürlich schon ein Traum, wenn wir alle gemeinsam am Sonntag nach dem Mittagessen aufbrechen könnten. Meine Söhne, ich und meine Frau. Sie schaut meist den Buben zu, wenn wir gleichzeitig spielen.“ Zumindest gestern konnte Mutter Gerda mit ihren drei Männern auf einem Platz mitfiebern.

Aufrufe: 021.9.2020, 12:00 Uhr
Markus SchmautzAutor