Sünching ist vollauf zufrieden

Wie blickst du auf das Fußball-Jahr 2020 zurück?

Trainer Herbert Gritschmeier: Es war eine extrem schwierige Situation. Man hat sich ja öfters auf den Re-Start vorbereitet und dann kam alles anders. Motivation, Einstellung und Leidenschaft auf diese lange Zeit aufrecht zu erhalten, war eine Herausforderung. Jedoch muss ich sowohl den Spielern als auch den Verantwortlichen hier ein Kompliment aussprechen. Es wurde immer äußerst flexibel auf neue Vorgaben und auch auf Vorschriften reagiert. Somit waren wir eigentlich ab den ersten Lockerungen Mitte des Jahres auf dem Trainingsplatz zu finden und haben versucht, das Beste aus der Situation zu machen.

Seid ihr zufrieden mit der bisherigen sportlichen Ausbeute?

Trainer Herbert Gritschmeier: Nachdem ja unsere Vorbereitungs-Testspiele durchwegs durchwachsen verlaufen sind, wussten wir ja nicht genau, wo wir stehen würden. Doch hat sich unsere Mannschaft, in den leider nur zwei absolvierten Punktspielen nach dem Re-Start von ihrer starken Seite gezeigt und hat die sechs Punkte gegen Wiesent und Prüfening eingefahren. Die ausgefallenen Topspiele gegen den Tabellenführer SC Regensburg und den Tabellenzweiten SV Obertraubling konnten aufgrund der Corona-Pandemie nicht ausgetragen werden. Alles in allem sind wir natürlich mit der aktuellen Tabellenkonstellation höchst zufrieden.

Wie bewertest du die Entscheidung des BFV, als einziger Landesverband die Saison nicht abzubrechen?

Trainer Herbert Gritschmeier: Nach wie vor sehe ich das sehr positiv. Meiner Meinung gehört eine Saison zu Ende gespielt, bevor eine neue Saison startet. Das in dieser Zeit Erreichte, sollte auf jeden Fall fortgeführt werden. Und wenn man die aktuelle Lage in ganz Deutschland betrachtet, kann man den BFV zum eingeschlagenen Kurs nur gratulieren. Es kann nun nach der Winterpause flexibel mit den restlichen Spielen geplant werden. Was mit dem Liga-Pokal passiert, sehen wir relativ entspannt.

Wie haltet ihr euch während der Winterpause fit?

Trainer Herbert Gritschmeier: Für den Fitnesszustand in der kommenden Zeit ist jeder Spieler selbst verantwortlich. Das hat meiner Meinung nach auch schon sehr gut während des letzten halben Jahres funktioniert. Sollte es die Situation erlauben, werden wir ab Neujahr einmal wöchentlich ein kleines Fitnessprogramm absolvieren, um den Weihnachtsspeck wieder runter zu bringen.

Wie haltet ihr überhaupt Kontakt in Zeiten von Corona?

Abteilungsleiter Thomas Jende: Natürlich ist es für eine Mannschaft schon sehr ungewohnt, sich über eine so lange Zeitspanne nicht zu treffen. Aber wir haben die Zeit beim ersten Lockdown schon gut rumgebracht. Einige Spieler haben mehrmals wöchentlich Online-Meetings abgehalten, um sich nicht komplett aus den Augen zu verlieren.

Habt ihr Sorgen, dass viele Spieler im neuen Jahr überhaupt keine Lust mehr auf Fußball haben? Wie viele haben sich ohnehin schon verabschiedet?

Abteilungsleiter Thomas Jende: Ich denke schon, dass die Situation äußerst gefährlich ist. Man gewöhnt sich schnell an die fußballfreie Zeit. Gerade Mannschaften am Land haben nicht die Möglichkeiten ihren Kader nach Belieben aufzufüllen, wenn sich Spieler verabschieden. Jedoch habe ich in den letzten Monaten im ganzen Verein eine immer noch sehr große Begeisterung für den Fußballsport gesehen. Sobald der Fußball ruft, sind alle wieder am Ball. Ich hoffe, dass sich das auch nach dem Winter wieder so darstellen wird. Dann hätten wir die Corona-Zeit fürs erste ohne Abgänge überstanden.

Wie geht es eurem Verein finanziell? Könnt ihr die Ausfälle überhaupt kompensieren?

Abteilungsleiter Thomas Jende: Ich denke, dass jeder Verein die gleichen Probleme zu meistern hat. Es bleiben die Einnahmen der Heimspiele aus. Zudem wurden alle Vereinsfeste abgesagt. Da sind auf einmal alle eingeplanten Einnahmen des Jahr 2020 weggebrochen. Da muss man sich natürlich schon bei der ein oder anderen Investition hinterfragen, ob es wirklich nötig ist. Ausgaben wie zur Platzpflege fallen natürlich auch während Corona an. Jedoch haben wir beim SV Sünching die letzten Jahre vernünftig gewirtschaftet, sodass wir aktuell noch ganz gut da stehen.