2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Sandro Schwarz, Trainer des 1. FSV Mainz 05 II im Interview der Woche. Foto: Lommel
Sandro Schwarz, Trainer des 1. FSV Mainz 05 II im Interview der Woche. Foto: Lommel

Sandro Schwarz: Steffens Handschrift war klar erkennbar

Sandro Schwarz vom 1. FSV Mainz 05 im Interview der Woche

Sandro Schwarz, Trainer des 1. FSV Mainz 05 II, in unserem Interview der Woche über das Spannungsfeld zwischen Ausbildungsauftrag und Ergebnis-Orientierung, den jüngsten Kader der Liga und den kommenden Gegner Stuttgarter Kickers.

Herr Schwarz, der FSV Mainz 05 II steht mit Kontakt zur Spitze im vorderen Drittel der Tabelle. Wir nehmen an, Sie sind ganz zufrieden mit der aktuellen Situation?
Sandro Schwarz: Absolut. Besonders mit den Inhalten, die die Jungs in den letzten Monaten konstant umgesetzt haben sind wir sehr zufrieden. Dass das dann auch in Ergebnissen Niederschlag findet, freut uns natürlich umso mehr.

War die Entwicklung zu Saisonbeginn abzusehen, gerade auch im Hinblick auf den bärenstarken Endspurt letzte Saison?
Schwarz: Genau das war unser Ziel: Da anzuknüpfen, wo wir in der Vorsaison aufgehört haben und die Entwicklung fortzuschreiben. Wir wollten ja keine zwei Schritte zurückgehen, weil es mal zwei Wochen Pause gab, sondern nahtlos weitermachen, was uns definitiv gelungen ist.

Der Kader ist mit einem Durchschnittsalter von 20,48 Jahren der jüngste in der Liga. Was macht ihn so stark?
Schwarz: Wir haben in der Vorbereitung gesagt, dass wir uns von diesen Gedanken freimachen wollen. Wir wollten beweisen, dass wir keine 30-Jährigen Führungsspieler brauchen, um in der Liga zu bestehen und definieren unsere Spielidee und unsere Prinzipien altersunabhängig. Und wie unsere jungen Kerle das umsetzen, macht richtig Freude.

Eine zweite Mannschaft ist immer ein wenig im Spannungsfeld zwischen Ausbildungsauftrag und den Ergebnissen, um die es im Profifußball vornehmlich geht begriffen. Macht das Ihre Arbeit eher schwierig oder reizvoll?
Schwarz: Ich denke, dass man unabhängig von Ausbildungs- oder Herrenmannschaft als Trainer das Ziel haben sollte, seine Spieler und die Mannschaft als Ganzes jeden Tag besser zu machen. Und auch die Ergebnisorientierung des Fußballs gehört ja zur Ausbildung und zur Vorbereitung auf eine Profikarriere immer dazu. Das kannst du auch bei einer Jugendmannschaft nicht ausblenden, denn die Jungs sollen ja im besten Fall irgendwann samstags in der Coface Arena stehen und das unbedingte Ziel haben, ihr Spiel zu gewinnen. Das ist dann auch der Lohn für die Ausbildungsarbeit unter der Woche.

Zuletzt klemmte es ergebnistechnisch ein wenig, nur zwei Punkte aus vier Spielen konnte man holen. Besorgniserregend – oder eher völlig normal bei einer Mannschaft, die in der Entwicklung begriffen ist?
Schwarz: Das ist völlig normal – nicht nur im Rahmen eines Entwicklungsverlaufs. Die Liga ist in der Breite so stark, dass es jede Woche einen enormen Aufwand erfordert, Spiele zu gewinnen. Da geht einem zwangsläufig auch mal die spielerische Leichtigkeit ein wenig verloren, die uns in den ersten Wochen zu Eigen war. Grund zur Besorgnis haben wir also ganz sicher keinen.

Am Wochenende geht es gegen die Stuttgarter Kickers. Wie sehen Sie die Mannschaft, die bis gestern noch von Horst Steffen gecoacht wurde?
Schwarz: Fußballerisch eine Top-Mannschaft, die ich auch schon im letzten Jahr interessiert verfolgt habe. Die Handschrift und der Plan des Trainers sind auf dem Platz deutlich erkennbar, das ist immer auch ein Zeichen für qualitativ gute Arbeit.

Die Blauen machen aktuell eine schwierige Phase durchmachen. Sie treffen auf einen angeschlagenen Gegner. Vorteil oder Nachteil?
Schwarz: Ich denke, darüber sollten wir uns keine Gedanken machen. Wenn das Spiel angepfiffen wird, ist es erst einmal völlig egal, ob man vorher fünf Spiele gewonnen oder verloren hat. Klar wird Stuttgart ein Erfolgserlebnis suchen, um die Phase zu beenden. Aber auch wir werden wie in jedem Spiel die maximale Bereitschaft und Mentalität brauchen, unsere Inhalte in voller Konsequenz auf den Platz zu bringen.

Auch wenn es im Vorfeld schwierig einzuschätzen ist – was erwarten Sie für ein Spiel?
Schwarz: Ich erwarte zwei spielstarke und sehr gut ausgebildete Mannschaften, die mit hoher Kampfkraft einen Sieg erringen wollen.

Dieses Interview erscheint in gekürzter Fassung an diesem Samstag im Stadionmagazin der Stuttgarter Kickers.

Aufrufe: 05.11.2015, 08:00 Uhr
Philipp MaiselAutor