Ab sofort führt ein Trainer das Kommando an der Römerstraße, der als Verfechter des handfesten Fußballs gilt. Dietmar Schacht leitete am Donnerstagabend die erste Einheit und teilte seinen Schützlingen in der ihm eigenen Tonlage unmissverständlich mit, dass er allergrößten Wert auf Disziplin legt.
Der 55-jährige Ex-Profi, der in der vergangenen Saison Hamborn 07 nach einer beeindruckenden Siegesserie (31 Siege, zwei Unentschieden, eine Niederlage) zurück in die Landesliga geführt hat, ist gut beraten, wenn er nicht allzu viel ändert. Das 4-2-3-1-System, das die Co-Trainer Khaled Daftari und Stefan Post schon in der Vorbereitung eingeführt hatten, hat sich bewährt. Sraizi übernahm diese Variante und ließ die Grün-Gelben gerne auch im offensivfreudigen 4-3-3 von der Leine. Der Erfolg hat allen Beteiligten Recht gegeben - nach neun Spieltagen belegt der Aufsteiger völlig überraschend mit 18 Punkten den zweiten Tabellenplatz.
Am Sonntag geht's zum Duell der Neulinge. Gegner der Straelener ist im Tal der Wupper der FSV Vohwinkel, der innerhalb von drei Spielzeiten den Sprung aus der Bezirksliga in die Oberliga geschafft hat. Der Gegner profitiert in der laufenden Saison von einem ungewöhnlichen Ausleih-Modell. Die Brüder Shun und Ryo Terada hatten in der vergangenen Spielzeit den DSC 99 Düsseldorf in die Oberliga geschossen. In der Sommerpause folgte der Wechsel zum Regionalligisten Wuppertaler SV, der wiederum die beiden talentierten Japaner jetzt beim kleinen Nachbarn Spielpraxis sammeln lässt.
Vorne läuft's entsprechend beim Mitaufsteiger. Der FSV Vohwinkel hat bereits 22 Treffer erzielt - drei mehr als der SV Straelen. Dafür ist die Mannschaft hinten äußerst anfällig - 24 Gegentore sprechen eine deutliche Sprache. "In Vohwinkel hängen die Trauben sehr hoch. Die Mannschaft holt ihre Punkte überwiegend auf eigenem Platz", warnt Daftari vor dem Duell, das auf Kunstrasen ausgetragen wird.
Dietmar Schacht hat eigentlich keinen Grund, die Aufstellung zu ändern. Der SV Straelen überzeugte zuletzt auch gegen Hilden, vergaß dabei allerdings das Toreschießen. Bleibt festzuhalten: Dietmar Schacht hat eine intakte, erfolgreiche Mannschaft übernommen. Und das Glück gehabt, von einem Landesliga-Abstiegskandidaten zu einem Oberliga-Tabellenzweiten zu wechseln. Jetzt muss der ehemalige Kapitän des FC Schalke 04 nur noch das Beste daraus machen.