Erfolgstrainerin Inka Grings verlässt den SV Straelen

SV Straelen: Abgang von Grings kommt überraschend

Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Die 41-Jährige soll die Beendigung ihrer Trainertätigkeit beim designierten Meister der Oberliga Niederrhein mit der Suche nach einer neuen Herausforderung begründet haben. Ein Ziel soll noch nicht feststehen.

"Die engagierte Zusammenarbeit mit meinem sportlichen Leiter, dem Staff und vor allem der Mannschaft haben diese herausragende Saisonleistung möglich gemacht", sagte Grings der dpa. Mit Straelen hat die zweimalige Europameisterin die Rückkehr in die Viertklassigkeit so gut wie geschafft, denn Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg stehen aufgrund des angestrebten Saisonabbruchs wegen der Covid-19-Pandemie so gut wie fest. Der Fußballverband Niederrhein muss den Abbruch nur noch offiziell verabschieden.

Grings hat Geschichte geschrieben

Vor einigen Tagen hat Grings der Rheinischen Post ein umfangreiches Interview gegeben. Unter anderem erzählte sie dort mit Blick auf die kommende Spielzeit: "Aktuell mache ich vom Kopf her eine Pause vom Fußball. Mit der neuen Saison werde ich mich in den nächsten Tagen erst einmal nicht beschäftigen." Da war an einen Abschied der Trainerin noch nicht zu denken.

Im März 2019 hatte die Frauenfußball-Ikone den Klub aus der Blumenstadt übernommen. Die gebürtige Düsseldorferin wurde so zur ersten Frau, die ein Herren-Team in den obersten vier Ligen Deutschlands trainiert hat. Den Abstieg konnte Grings jedoch nicht verhindern. Stattdessen stellte sich der SV Straelen unter der Führung von Vereinschef Hermann Tecklenburg neu auf und wurde der Favoritenrolle in der Oberliga schnell gerecht.

Der SV Straelen hat dominiert

Bis zum Coronavirus-bedingten Abbruch sammelten die Gelderländer in 22 Spielen 61 Punkte und führten mit 19 Punkten Vorsprung auf den 1. FC Monheim die Tabelle an. Eine absolute Meisterleistung. Vereinschef Tecklenburg hat in den vergangenen Wochen die Personalplanungen vorangetrieben und mit einigen namhaften Transfers aufgewartet. So wurde mit Ferry de Regt zuletzt der Kapitän eines niederländischen Zweitligisten verpflichtet.

Zeit satt für neue Wege

Tecklenburg kündigte zuletzt an, dass der Klassenerhalt des SV Straelen kein Zufallsprodukt werden solle. Dass der ambitionierte SVS die Regionalliga-Saison 2020/21 jedoch ohne Erfolgstrainerin Inka Grings angehen wird, ist eine Überraschung - eine überstürzte Entscheidung wird es von beiden Parteien wohl kaum gewesen sein. Sowohl Grings als der angehende Meister der höchsten Klasse am Niederrhein haben noch genügend Zeit, sich nach neuen Aufgaben und neuem Personal umzusehen, denn im (Amateur-)Fußball geht es wohl nicht vor September weiter.