Speicher, Bollendorf oder doch Pickließem?

Die besten Karten scheint momentan der SV Speicher zu haben, dessen zweite Garnitur zwar offiziell noch mit einem Spiel im Rückstand und 36 Punkten hinter Bollendorf (38) geführt ist, doch die Punkte aus dem nicht ausgetragenen Spiel gegen Nimstal II zugesprochen bekommen wird, denn die Gäste traten zu dieser Partie wegen Personalmangels am Samstag erst gar nicht an. Speichers Trainer Tobias Meyer berichtet: „Die Messericher wollten auch keinen Ersatztermin vereinbaren, weil deren Klassenerhalt nicht mehr möglich ist.“ Mit dann 39 Punkten gehen die Speicherer als Tabellenführer in die restlichen fünf Partien. Meyer: „Wir haben alles in der eigenen Hand und wollen den Aufstieg auch gerne packen. Ein Aufstieg in die B-Klasse wäre super gut für den gesamten Verein und würde einen weiteren Schub bringen.“ Die bereits knapp in der Relegation im letzten Jahr gescheitete Reserve will es nun endlich wissen. „In den nächsten drei Jahren kommen hoffnungsvolle A-Jugendspieler nach oben. Mit ihnen wollen wir auch den Umbruch in der ersten Mannschaft schaffen. Sie sollen Schritt für Schritt in die Verantwortung reinwachsen“, so Meyer, für den der Titelkampf noch längst nicht entschieden ist: „Wir müssen schauen, dass wir in den nächsten zwei, drei Wochen unbeschadet durchkommen. Bollendorf und Pickließem haben das relativ härtere Restprogramm, doch ich denke, dass es erst am letzten Spieltag in unserem direkten Vergleich mit Pickließem entschieden wird.“ Meyer hat regelmäßig zwölf oder mehr Spieler im Trainingsbetrieb. „Wir werden weiterhin hart und konzentriert für den Aufstieg arbeiten.“ Die nächsten beiden Aufgaben in Herforst und bei der SG Dist sollten kein Problem darstellen.

Blickpunkt Bollendorf: Trainer macht im Notfall weiter

Der SV Bollendorf geht im Windschatten des SVS in die Schlusssequenz. Das gute Zwischenergebnis soll möglichst noch ausgebaut werden. Mit 38 Punkten steht der SVB auf Rang zwei und hat zumindest gute Aussichten, den Relegationsplatz zu behaupten. Der 3:2-Erfolg bei der SG Geichlingen III am Karsamstag war indes hart erarbeitet. Nach 1:2-Rückstand drehte Bollendorf die Partie in der Schlussphase. Oliver Fisch gelang das 2:2 (83.) und in der Nachspielzeit erzielte Christian Breuer den vielumjubelten Siegtreffer. Trainer Daniel Müller: „Wir haben ein schweres Restprogramm. Und uns fehlen wichtige Spieler.“ Verteidiger Michael Cruchter (Fuß-OP) und Thomas Burggraf fallen bis Saisonende aus. Kapitän Jonas Mörsdorf spielte zuletzt unter Schmerzen. „Der Kapitän ist der mit Abstand beste Spieler, den wir haben“, betont Müller, dessen eigene Zukunft noch ungewiss ist:. „Das ist alles noch in der Schwebe, ob ich weitermache. Denn meine berufliche Situation ist sehr angespannt. Sollte der Vorstand aber keinen neuen Trainer finden, werde ich noch ein Jahr zur Verfügung stehen, egal in welcher Liga.“ Die Chancen für einen direkten Aufstieg stehen nach wie vor gut, betont Müller. „Bei uns geht es aber nur übers Kollektiv. Gegen Pickließem haben wir uns immer sehr schwer getan, doch wir versuchen, unsere guten Leistungen weiterhin durchzuziehen. Der Dreikampf wird uns bis zum letzten Spieltag beschäftigen.“ Am Sonntag wartet die SG Idesheim, bevor es dann nach Pickließem geht.

Pickließem im zwölften Jahr C-Ligist

Für Pickließems Vorsitzenden und sportlichen Leiter Otmar Thielen bestehen derweil nur noch geringe Aussichten auf den Meistertitel. Denn nach dem 2:2 an Ostern gegen die SG Oberkail stehen nach 17 Partien nur 34 Punkte zu Buche. „Nach den letzten beiden Unentschieden gegen Rittersdorf und Oberkail dürfen wir uns keinen Ausrutscher mehr erlauben. Wir müssen gegen Bollendorf und Speicher beide Spiele gewinnen.“ Auch personell hat man nicht alles an Bord. Fabian Schmitt fehlt langzeitverletzt, Kilian Feltes ist aus Studiengründen auch oft nicht da. Die SG spielt aktuell im zwölften Jahr in der C-Liga, ein Aufstieg wäre auch für Thielen ein Abenteuer: „Die B-Klasse wird vom Personal her schon schwierig werden. Natürlich würden wir aber auch einen Aufstieg annehmen.“ 2007 stieg das Team aus der B-Klasse ab. Trainer Rudi Heid macht auf jeden Fall weiter. „Wir sind mit ihm sehr zufrieden und haben mit ihm frühzeitig die Zusammenarbeit verlängert“, sagt Thielen.