2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Mittelfeldakteur Matthias Kassaye gehört zu dem Spielertrio, das dem SC Stammheim bereits für die kommende Spielzeit zugesagt hat.  Foto:Baumann
Mittelfeldakteur Matthias Kassaye gehört zu dem Spielertrio, das dem SC Stammheim bereits für die kommende Spielzeit zugesagt hat. Foto:Baumann

Drei Zusagen, ein Abschied, viele Fragezeichen

In der Bezirksliga Stuttgart laufen die Planungen für die kommende Saison auf Hochtouren - ein Überblick.

Die Planung in der Bezirksliga Stuttgart läuft für die nächste Saison auf Hochtouren. Der SC Stammheim bindet einen Teil seiner Leistungsträger, Aladin Mahmutovic verlässt den TVZ. Auch bei den anderen Teams gibt es Erfolgsmeldungen, aber auch viele Fragezeichen, zu verzeichnen.

In der Tabelle der Fußball-Bezirksliga steht der SC Stammheim zwar nicht auf dem ersten Rang. Gäbe es aber ein Klassement für Personalplanung, dann würden die Stammheimer dieses wohl mit weitem Vorsprung anführen. Denn der SC hat inzwischen nicht nur mit Coach Thomas Oesterwinter verlängert, sondern auch die Zusage von drei Leistungsträgern für die kommende Spielzeit erhalten. Derweil hat sich der TV 89 von einem seiner Neuzugänge wieder getrennt. Bei den restlichen Vertretern aus dem Stuttgarter Norden zeichnen sich zwei Tendenzen ab: Es gibt Signale, aber auch etliche Fragezeichen.

Oesterwinter, Kassaye und Kromm verlängern

Schon vor der Partie bei der SG Untertürkheim konnte der SC Stammheim einen Erfolg vermelden: In Tobias Oesterwinter, Matthias Kassaye und Vadim Kromm haben drei Spieler aus der Stammheimer Stammformation ihre Verträge beim SC um eine weitere Saison verlängert. Und es deutet einiges darauf hin, dass auch noch andere diesen Schritt tun werden. „Definitive Absagen habe ich bisher keine bekommen“, sagt SC-Coach Thomas Oesterwinter – ehe er schnell den Fokus auf die anstehende Begegnung richtet. „Da haben wir noch was gutzumachen.“ Denn im Hinspiel waren die Stammheimer gegen Untertürkheim nicht über ein 1:1 hinausgekommen.

Weilimdorfer Spieler wecken Begehrlichkeiten

In Sachen Personalplanung gibt es zwischen dem SSV Zuffenhausen und dem TSV Weilimdorf, die sich am Sonntag im Derby gegenüberstehen, einen deutlichen Unterschied und eine Gemeinsamkeit. Die Gemeinsamkeit ist, dass beide Clubs ihr Team beisammen halten wollen. Der Unterschied ist, dass der Kader der Weilimdorfer weitaus mehr Begehrlichkeiten bei anderen Clubs weckt als der der Zuffenhäuser. „Da baggern einige an unseren Leistungsträgern rum“, sagt TSV-Spielleiter Michael Bachmann, der den Abwerbeversuchen aber gelassen entgegensieht: „Wir wissen, was wir an unseren Spielern haben. Und die Spieler wissen, was sie am TSV haben.“ Nach Ostern sollen beim TSV die Gespräche mit Trainer Sven Peuckert und den Spielern beginnen. Beim SSV Zuffenhausen ist, schon allein wegen des Tabellenstands, noch vieles offen. SSV-Coach Ingo Ramljak kann sich eine Verlängerung seines Engagements bei den zurzeit noch abstiegsgefährdeten Zuffenhäusern durchaus vorstellen: „Wenn man etwas aufbauen will, dass wäre es Quatsch, nach einem Jahr hinzuschmeißen“, sagt Ramljak. „Sportlicher Erfolg ist etwas, das Zeit braucht.“

Mahmutovic verlässt den TVZ

Sein Amtskollege vom TV 89 Zuffenhausen, Marco Scheel, ist in einer ähnlichen Lage. „Ich würde gerne in der nächsten Saison weitermachen“, sagt Scheel vor der immens wichtigen Partie beim TSV Mühlhausen. Aber ihre Kaderplanung können die Zuffenhäuser eben erst dann angehen, wenn klar ist, in welcher Liga sie in der nächsten Spielzeit aktiv sind. Und dazu sind wiederum Erfolgserlebnisse gegen die Rivalen im Tabellenkeller nötig. Immerhin hat der lange verletzte Angreifer Yavuz Demir das Training wieder aufgenommen. Einen anderen Spieler wird man dagegen beim TVZ nicht mehr sehen. Aladin Mahmutovic, der in der Winterpause vom Landesligisten FC Marbach in den Stuttgarter Norden gekommen war, steht künftig nicht mehr zur Verfügung. „Da hat von beiden Seiten her die Chemie nicht gestimmt“, sagt Scheel.

Mannschaft vor Geld beim MTV

Ein Ort, an dem die Chemie in so ziemlich allen Belangen zu stimmen scheint, ist die Sportanlage am Kräherwald. „Die Gespräche laufen, und die Signale von den Spielern sind sehr positiv“, sagt Francesco Mazzella di Bosco, Trainer des MTV Stuttgart. Was nicht wirklich verwundert, denn schließlich stellt der MTV, der es am Sonntag mit der Landesliga-Reserve des SV Bonlanden zu tun bekommt, die aktuell zweitbeste Rückrundenmannschaft. Nun ist der sportliche Erfolg eines Sache – aber nach Ansicht des Trainers gibt es da eine mindestens ebenso wichtige Komponente: „Die Homogenität in der Mannschaft stimmt“, sagt der MTV-Coach. „Und die ist manchmal wichtiger, als irgendwo ein paar Euro zu verdienen.“

Cannstatt: Hinter dem Trainer steht ein Fragezeichen.

Am vergangenen Sonntag hat der FC Stuttgart-Cannstatt die 40-Punkte-Marke geknackt. Damit ist das Team von Trainer Isa Topac, das am Sonntag bei der Spvgg Möhringen die nächsten drei Punkte holen will, nicht nur der beste unter den Aufsteigern, sondern auch der bislang einzige, der sich auf ein weiteres Jahr Bezirksligazugehörigkeit einrichten kann. Theoretisch könnte es sogar sein, dass der FC noch im Titelkampf mitmischt. Doch Topac winkt ab: „Das wäre viel zu früh.“ Langfristig schließt er aber nicht aus, dass seine Schützlinge die Bezirksligaspitze in Angriff nehmen. Nach aktuellem Stand wird sich die Mannschaft in der kommenden Saison nur geringfügig verändern. „Alle haben gesagt, dass sie bleiben wollen“, sagt Topac. Seine eigene Zukunft beim FC ist allerdings offen, was aber berufliche Gründe hat. „Es kann gut sein, dass ich die Schule wechsele und deshalb aus Stuttgart wegziehen muss“, sagt der Trainer, der im Hauptberuf Lehrer ist.

Illic hofft am Wochenende auf bissige Croatia-Mannschaft

Auch bei Croatia Stuttgart ist noch nicht klar, ob Coach Igor Ilicic in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen wird. „Die Bereitschaft von mir ist da, aber wir müssen abwarten“, sagt Ilicic. Denn erst einmal soll dafür gesorgt werden, dass die Kroaten wieder etwas mehr Distanz zur Abstiegszone bekommen. Was die Partie am Sonntag umso brisanter macht, denn der Gegner TSVgg Plattenhardt steckt mitten in besagter Abstiegszone fest, hat sich aber durch zwei Siege in Folge wieder an das rettende Ufer herangearbeitet. „Das Team, das dieses Spiel gewinnt, hat einen Big Point gelandet“, sagt Igor Ilicic. „Ich hoffe, dass meine Mannschaft den Hunger und die Bissigkeit zeigt, die sie hat, aber nicht immer abruft.“

Feuerbach plant zweigleisig

Apropos Abstiegsgefahr: In der befindet sich wieder einmal die Sportvg Feuerbach, die deshalb in der Partie gegen den SV Sillenbuch ziemlich unter Zugzwang steht. Dazu kommt, dass in Achim Besser der Dreh- und Angelpunkt des Feuerbacher Spieles fehlt. Der Mittelfeldregisseur hatte sich vor Wochenfrist eine rote Karte eingehandelt. Und weil die Lage so ist, wie sie ist, muss Sportvg-Co-Trainer Andreas Merz zu anderen Mitteln greifen. „Wir werden uns Spieler aus der zweiten Mannschaft holen müssen“, sagt Merz. „In so einer Begegnung brauchen wir eine starke Ersatzbank, um auch mal reagieren zu können.“ Was die kommende Saison betrifft, ist den Verantwortlichen in Feuerbach jedenfalls eines klar: „Ich gehe davon aus, dass wir zweigleisig planen“, vermutet Merz.

Aufrufe: 017.4.2015, 13:00 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor