2024-05-10T08:19:16.237Z

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Keine leichte Aufgabe für Seligenportens Sportchef und Trainer: Roger Prinzen soll mit dem SVS den erneuten Klassenerhalt schaffen. F: Meier
Keine leichte Aufgabe für Seligenportens Sportchef und Trainer: Roger Prinzen soll mit dem SVS den erneuten Klassenerhalt schaffen. F: Meier

Seligenportens heikle Mission: »Wir sind klar im Nachteil«

Nach dem unverhofften Regionalliga-Klassenerhalt sieht sich der SVS vor Saisonstart mit einigen Baustellen konfrontiert +++ 16-Mann-Kader soll unbedingt noch verstärkt werden

Auch für den SV Seligenporten wird es wieder ernst. Sportlich eigentlich abgestiegen, stellte sich der SVS vor weniger als acht Wochen noch auf einen Neustart in der Bayernliga ein. Es kam bekanntlich anders als gedacht. Nach dem Totalabsturz der Löwen durfte die "Klosterer" plötzlich relegieren - und packten die Gelegenheit beim Schopf. Der SVS eliminierte die Viktoria aus Aschaffenburg und darf nun unverhofft weiter in Bayerns Beletage aufschlagen. Was aber nicht ganz unproblematisch ist, denn einige Spieler hatten sich nach dem feststehenden "Abstieg" für einen Abschied aus dem Klosterort entschieden. Nun hat Chefcoach Roger Prinzen die knifflige Aufgabe zu bewältigen, ein Team zu formen, das den Ansprüchen in der vierten Liga genügt. Wie die Vorbereitung verlaufen ist und wo es noch hakt? FuPa hat sich mit dem 48-Jährigen vorm Auftakt am kommenden Dienstag in Memmingen unterhalten.
"Es war schon so, dass ich mich auf einen Neuanfang in der Bayernliga vorbereitet habe. Wir haben im Endspurt der vergangenen Saison ja nur noch auf Verdacht trainiert und mussten dann auch noch 14 Tage irgendwie überbrücken, bis wir endlich Klarheit hatten. Wie die Mannschaft dann aber die Relegations-Chance genutzt hat, nötigt mir im höchsten Maße Respekt ab", wirft Roger Prinzen den Blick zurück auf einen nicht gerade ereignisarmen Frühsommer. Die späte Planungssicherheit sorgt unweigerlich für Probleme bei der Kaderplanung, wie der Chefcoach ohne Umschweife zugibt: "Wir sind durch die bekannten Umstände natürlich ins Hintertreffen geraten. Viele Spieler hatten sich nach dem eigentlich feststehenden Abstieg was anderes gesucht. Dadurch sind wir jetzt klar im Nachteil." Von der bisherigen Neuen ist Tim Olschewski der bekannteste. Der 22-Jährige Mittelfeldmann erzielte in der abgelaufenen Saison acht Treffer für den Bayernliga-Aufsteiger TSV Kornburg. Der Kader ist mit derzeit 16 Akteuren für Viertliga-Verhältnisse extrem dünn, das weiß natürlich auch der Übungsleiter: "Die Kaderplanung ist selbstverständlich noch nicht abgeschlossen. Wir brauchen mindestens noch drei Spieler, die die Qualität haben, uns sofort weiterhelfen zu können. Trotz des gewissen Drucks lassen wir uns nicht treiben. Wir müssen zu 100 Prozent von der Lösung überzeugt sein. "

Neuer Co-Trainer: Hendrik Baumgart (40) passt »fachlich und charakterlich perfekt in unser Team.«

Wir, das sind Prinzen und sein neuer Co-Trainer Hendrik Baumgart, der schon am Ende der abgelaufenen Saison bei den Rot-Weißen reingeschnuppert hat und nun als Assistenzcoach fungiert. Der 40-Jährige bringt jeder Menge Erfahrung mit, war er doch drei Jahre lang beim Bayernligisten in Eltersdorf in der Verantwortung. "Ich habe ganz bewusst auch Verstärkung auf dieser Position gesucht und bin früh auf Hendrik gestoßen. Er passt fachlich und charakterlich perfekt in unser Team. Wir entscheiden zusammen", erklärt Prinzen. Wie die meisten Teams, wissen auch die Kicker aus dem Klosterdorf nicht wirklich, wo sie vorm Start stehen. In den Testspielen gegen unterklassige Teams hielt sich der SVS schadlos und zeigte sich durchaus torhungrig (20 Treffer in drei Partien gegen Veitsbronn-Siegelsdorf, ATSV Erlangen und Meckenhausen). Gegen Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers zog sich die Prinzen-Elf bei der 1:3-Niederlage achtbar aus der Affäre.

Roger Prinzen: »Wir haben uns in den letzten Wochen richtig geschunden.«

Und wie andernorts auch, war die Vorbereitung im Kloster kein Zuckerschlecken. "Wir haben uns in den letzten Wochen richtig geschunden. Absolute Fitness ist aber auch die Grundvoraussetzung für unsere Spielidee", betont Prinzen und erläutert, wie seine Schützlinge in der kommenden anstehenden Saison agieren sollen: "Wir wollen sehr aggressiv und bissig sein. Hoch verteidigen und bei Balleroberung blitzschnell und überfallartig vors Tor kommen. Das hat meine Mannschaft in der Vorbereitung schon sehr gut verinnerlicht." Dem Auftakt am kommenden Dienstag in Memmingen sieht Prinzen vorsichtig optimistisch entgegen, kennt aber auch die Stärken der Schwaben: "Das letzte Spiel der Vorsaison konnten wir in Memmingen mit 3:1 für uns entscheiden. Ich habe den FCM gegen 1860 beobachtet, auch wenn das ganze Drumherum und der Hype nicht mit unserem Auftritt vergleichbar sein werden. Memmingen hat eine hervorragende letzte Saison gespielt. Sie agieren sehr kompakt, so erwarte ich sie auch gegen uns. Ich hoffe, dass wir auf Augenhöhe sein werden." Keine Frage, der erneute Klassenerhalt wird eine Herkulesaufgabe für die "Klosterer". Die noch zu erwartenden Neuzugänge müssen unter der Saison integriert werden. Doch der SVS hat zuletzt in der Relegation schon einmal alle Experten überrascht.





Die bisherigen Zu- und Abgänge des SV Seligenporten:

Stand 19.07.2017

Zugänge Raffael Kobrowski 48 Erlangen Jul/17 Pascal Schärtel FC Nürnberg Jul/17 Hendrik Baumgart zuletzt vereinslos Jul/17 Sebastian Kolbe Stg. Kickers II Jun/17 Tim Olschewski TSV Kornburg Jun/17 Abgänge Christopher Pfeiffer Lichtenau Jul/17 Aykut Civelek Ziel unbekannt Jul/17 Fabian Klose Ziel unbekannt Jul/17 Marcel Mosch Ziel unbekannt Jul/17 Gökhan Yetkin Seligenport. II Jul/17 Alexander Braun Deining Jul/17 Yasar Kaya SC Feucht Jun/17 Marco Christ SC Feucht Jun/17 Patrick Hobsch SpV Bayreuth Jun/17 Pascal Worst Kalchreuth Jun/17 Christian Held Kalchreuth Jun/17 Bastian Herzner Eltersdorf Jun/17 Florian Bauer Groß`lohe Jun/17
Aufrufe: 019.7.2017, 13:19 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor