2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ein noch nicht wirklich stimmiges Bild gibt kurz vor Saisonstart der SV Seligenporten ab.
Ein noch nicht wirklich stimmiges Bild gibt kurz vor Saisonstart der SV Seligenporten ab. – Foto: Meier

Baustellenleiter Klaus: »Wir müssen improvisieren«

Dem SV Seligenporten wird zugetraut, ganz oben in der Bayernliga Nord mitzumischen +++ Noch aber hat der neue Chefcoach mit einigen Problemzonen zu kämpfen

Zwei Etappen in der Regionalliga Bayern hat der SV Seligenporten bereits hinter sich. Das Gründungsmitglied der höchsten bayerischen Amateurliga hat von 2012 bis 2015 und von 2016 bis 2018 in der vierten Liga gespielt. Dorthin möchten die "Klosterer" gerne wieder, aber der Wunsch alleine versetzt noch keine Berge. Vielmehr liegt ein langer und steiniger Weg vor dem SVS, der wie schon in den beiden Vorjahren auch dieses Mal mit einem deutlich veränderten Kader ins Rennen geht. Der neu verpflichtete Trainer Gerd Klaus, der zum zweiten Mal am Kloster arbeitet, soll es richten. Den ersten Dämpfer erhielt die Klaus-Truppe aber am Freitag, als es gegen den Ligakonkurrenten DJK Vilzing mit 0:2 eine Niederlage setzte und damit die Qualifikation für den Totopokal verpasst wurde.

Seit 2004 gehört der SV Seligenporten dem Verbandsspielbereich an, eine Leistung, die zu beachten ist. Nach den Aufstiegen in die Landesliga (2004) und in die Bayernliga (2008) gelang den "Klosterern" 2012 die Qualifikation für die neu eingeführte Regionalliga Bayern. Trainer war damals Karsten Wettberg. Nach drei Jahren ging es für den SVS aber wieder runter in die Bayernliga, ein Jahr später hievte das Trainergespann Florian Schlicker und Serdal Gündogan den Verein erneut in Liga vier. Zwei Jahre konnten sich die Oberpfälzer, die fußballerisch zu Mittelfranken zählen, dort halten. Schon 2017 musste der Kader nach der Relegation total umgekrempelt werden. Im Vorjahr nach dem Regionalliga-Abstieg gab es erneut einen Schnitt und auch in diesem Jahr war die Fluktuation groß. So benötigt jeder Trainer, in diesem Jahr Gerd Klaus, eine Anlaufzeit. Der 48-Jährige, der zum zweiten Mal für den SV Seligenporten tätig ist, muss viele Neuzugänge integrieren.

Noch nicht der Kader, den sich Klaus vorstellt: Einige Spieler sollen noch kommen.

"Wir haben Qualität in der Mannschaft, das ist unbestritten. Aber unser Kader ist auch sehr klein und wir haben ja schon jetzt einige Verletzte", weiß Klaus, dass es kein Zuckerschlecken wird. Der 48-Jährige wurde Nachfolger von Hendrik Baumgart, der die Mannschaft in der vorigen Saison nach Umbruch und Stolperstart auf einen hervorragenden fünften Platz geführt hatte. Sicher ist der Kader für 2019/20 noch nicht komplett, was da noch kommt, wird man sehen, da hält sich Klaus bedeckt. Zumindest gab es vor wenigen Tagen noch die Neuverpflichtung von Matthew Loo vom Regionalligisten SpVgg Greuther Fürth II. Auch der hebt die Qualität. "Aber Stand jetzt ist es so, dass wir noch viele Baustellen haben. Im Moment habe ich noch nicht alle Spieler zur Verfügung", so Klaus weiter. Der musste am Freitag in der Pokal-Qualifikation gegen die DJK Vilzing (0:2) sogar seinen 38 Jahre alten Co-Trainer Arpad Backens einwechseln. "Im Moment ist es keine leichte Situation, wir müssen improvisieren. Aber sicher haben wir das Ziel oben mitzuspielen, das ist unser Anspruch", weiß Klaus, der zuvor mehr als sechs Jahre beim 1. FC Schweinfurt 05 als Trainer und Manager tätig war, mit Drucksituationen umzugehen.

Ein Kunstrasenplatz zum 70. Geburtstag.

Die Voraussetzungen in Seligenporten, was die Infrastruktur angeht, sind seit Jahren hervorragend und absolut tauglich für die Regionalliga. Die tolle MAR-Arena ist ein Schmuckkästchen und Flutlichtspiele wochentags abends sind immer ein Highlight. In Planung befindet sich ein Kunstrasenplatz, die Kosten sollen sich auf 580.000 Euro belaufen. In diesem Jahr feiert der SV Seligenporten sein 70-jähriges Gründungsjubiläum. Das Eröffnungsspiel müssen die "Klosterer" allerdings auswärts bestreiten und zwar am 11. Juli beim Würzburger FV, worüber die Verantwortlichen alles andere als glücklich sind. Ein Heimspiel wäre besser gewesen, aber es ist nicht zu ändern. Auch wenn im Moment beim SV Seligenporten, der nur ein Testspiel, 3:1 beim Landesliga-Aufsteiger SV Schwaig b. Nürnberg gewinnen konnte, noch nicht alles rund läuft, so werden die "Klosterer" sicher im Saisonverlauf ein ernst zu nehmender Kandidat auf einen Spitzenplatz sein. "Aber darüber reden wir jetzt nicht. Wir müssen erst einmal unsere Hausaufgaben erledigen, dann sehen wir weiter", gibt sich Klaus zurückhaltend, der aber als Trainerfuchs bekannt ist und der den SV Seligenporten ganz sicher auf Kurs bringen wird.


Die Zu- und Abgänge des SV Seligenporten:

Stand 09. Juli 2019

Zugänge Matthew Loo Gr. Fürth II Jul/19 Oliver Janz Eltersdorf Jun/19 David Paulus Schweinfurt Jun/19 Tim Fierus Würz.Kickers Jun/19 Manfred Strobel Nürnberg Jun/19 Abgänge Dominik Richter Ammerthal Jun/19 Sebastian Glasner Quelle Fürth Jun/19 Nico Ott Eltersdorf Jun/19 Dominic Dachs VfR Garching Jun/19 Artan Selmani Ziel unbekannt Jun/19 Fotios Katidis Ziel unbekannt Jun/19






Aufrufe: 09.7.2019, 12:31 Uhr
Dirk Meier Autor