2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Wilfried Hannes, der in den siebziger und achtziger Jahren zu den besten Fußballern in Deutschland gehörte, trainiert seit einigen Jahren Freialdenhoven und freut sich aufs Spiel. Foto: imago
Wilfried Hannes, der in den siebziger und achtziger Jahren zu den besten Fußballern in Deutschland gehörte, trainiert seit einigen Jahren Freialdenhoven und freut sich aufs Spiel. Foto: imago

Hoffen auf ein zweites Wunder

Der A-Ligist SV Schönenbach erwartet den Mittelrheinligisten Borussia Freialdenhoven

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Die Kreisliga A-Fußballer des SV Schönenbach brauchen ein Wunder, um die dritte Runde des Mittelrheinpokals zu erreichen. Mit Trainer Wilfried Hannes steht beim Gegner SC Borussia Freialdenhoven ein ehemaliger deutscher Nationalspieler und Vizeweltmeister an der Seitenlinie.

SV Schönenbach — SC Borussia Freialdenhoven (Sa., 16 Uhr). Vizeweltmeister 1982, Deutscher Meister 1976 und 1977 sowie UEFA-Pokal-Sieger 1979 mit Borussia Mönchengladbach. In den siebziger und achtziger Jahren gehörte Wilfried Hannes zu den besten deutschen Fußballern. Nun kommt der 60-Jährige als Trainer von Borussia Freialdenhoven ins Oberbergische.

Und Hannes, der mit seinem Mittelrheinligateam der klare Favorit im Duell mit dem Kreisligisten ist, darf sich auf etwas gefasst machen: „Ich spüre, dass es bei allen kribbelt. Die Jungs sind heiß. Alle reden sich Mut zu”, beschreibt Schönenbachs Trainer Slobodan Kresovic die Vorfreude auf die Zweitrundenbegegnung des Mittelrheinpokals. Kampflos werden sich die Hausherren nämlich nicht ergeben, verspricht Kresovic, dessen Elf schon den Mittelrheinligisten FC Hürth ausschaltete und damit für die Sensation der ersten Runde sorgte.

Doch diesmal sind die Voraussetzungen für eine neuerliche Sensation bescheidener als vor der Partie gegen Hürth. Der FC war damals personell ziemlich gebeutelt und strotzte nicht gerade vor Selbstvertrauen. Bei der Borussia sieht das derzeit ganz anders aus. Platz zwei belegt das Team in der Mittelrheinliga und hat jüngst den SV Siegburg mit 5:0 vom Platz gefegt. „Wir brauchen nicht drumherum zu reden. So, wie wir in den vergangenen Wochen gespielt haben, sind wir der klare Favorit. Alles andere als ein Sieg wäre eine bittere Enttäuschung”, sagt Hannes, dem der Pokalwettbewerb am Herzen liegt.

Obwohl sportlich in Reichweite, ist der Aufstieg in die Regionalliga für die Borussia nämlich nur ein schöner Traum. Finanziell sei der Klub gar nicht in der Lage, dieses Abenteuer zu wagen, zudem kann der Verein die vom Fußballverband gestellten Auflagen für die Regionalligateilnahme nicht erfüllen. „Deshalb ist der Pokal für uns sehr wichtig, und wir werden uns voll auf den Wettbewerb konzentrieren”, versichert Hannes. „Für uns wird es eines der schwierigsten Spiele der vergangenen Wochen. Wenn wir uns nicht konzentrieren, dann wird der Gegner Chancen bekommen. Nur wir entscheiden, ob für Schönenbach etwas möglich ist.”

Kresovic hat bereits geahnt, dass es schwerer werden dürfte als gegen den FC Hürth: „Der Gegner wird keine Kompromisse machen. Es geht ums Prestige und um viel Geld, wenn man den Einzug in den DFB-Pokal schafft. Und Freialdenhoven hat als Top-Mittelrheinligist die Chance dazu”, sagt der Coach. „Und Wilfried Hannes wird über das Hürth-Spiel Bescheid wissen und sich nicht überraschen lassen.”

Überrascht wurden in der ersten Runde die Hürther, die sich aggressiv attackierenden und laufstarken Schönenbachern entgegenzustemmen hatten. Ein frühes Tor von Michael Reed spielte den Hausherren in die Karten, die jedoch weiter attackierten, auch als es zwischenzeitlich 1:2 stand. „Gegen die Borussia könnte das die falsche Taktik sein, denn Freialdenhoven kann sich spielerisch viel besser befreien. Wir wussten damals, dass Hürth da Probleme hat, weil sie nicht in Bestbesetzung auflaufen konnten”, so Kresovic. „Aber 90 Minuten lang nur verteidigen, wird auch nicht funktionieren. Wir brauchen eine gute Mischung.”

Sollte die Mischung stimmen, dann gäbe es zumindest eine kleine Chance, dem nächsten Favoriten ein Bein zu stellen. „Passieren kann das immer. Ich bin auch mal mit den Amateuren von Eintracht Frankfurt gegen einen Kreisligisten ausgeschieden”, erinnert sich Kresovic, der hofft, dass zahlreiche Zuschauer den Weg in die Lademacher-Waldarena finden. „Auch wenn zwischen uns und den Nachbarvereinen eine große Rivalität herrscht. Vielleicht können wir diese für einen Tag beiseitelegen. Solch ein Spiel gibt es nicht alle Tage. Ich hoffe, dass sich die Oberberger gegenseitig unterstützen.”

Nicht dabei sein kann Jonas Raack, der beruflich verhindert ist. Zudem fehlt Cihan Öcal wegen Leistenproblemen.

Aufrufe: 023.11.2017, 20:30 Uhr
Oberbergischer Anzeiger / Thomas GiesenAutor