2024-05-14T11:23:26.213Z

Transfers
Von Rot-Weiß zu Rot-Weiß: Noel Wembacher (links, hier im Zweikampf mit Jan Deumlich) wechselt von RW Darmstadt zu RW Walldorf.
Von Rot-Weiß zu Rot-Weiß: Noel Wembacher (links, hier im Zweikampf mit Jan Deumlich) wechselt von RW Darmstadt zu RW Walldorf. – Foto: Uwe Krämer (Archiv)

Solisten, die ins Gesamtgebilde passen

Hessenliga: Neuzugänge bei Rot-Weiß Walldorf erfüllen Anforderungsprofil und treffen auf alte Bekannte

Charakter und Qualität sind es, was einen Fußballer für Max Martin interessant macht. Diese Eigenschaften waren dem Trainer des Hessenligisten SV Rot-Weiß Walldorf auch diesmal wichtig, als er nach Neuzugängen für die nächste Saison Ausschau hielt. Denn das Niveau der Spieler allein macht noch keine gute Mannschaft aus. Die Solisten müssen sich zu einem funktionierenden Gesamtgebilde zusammenfügen. Und dazu gehört, dass sie sich auch menschlich verstehen.

Das Anforderungsprofil sieht Martin bei den vier Spielern, mit denen der SV Rot-Weiß seinen Kader verstärkt hat, voll erfüllt: Aus der Verbandsliga kommen Noel Wembacher, zuletzt bei RW Darmstadt am Ball, und André Schneider (Viktoria Urberach). Von ihrem Hessenliga- Konkurrenten VfB Ginsheim haben die Walldorfer, wie berichtet, Simon Geisler und Maximilian Thomasberger verpflichtet. Diesem Quartett stehen zwei Abgänge gegenüber: Jan Luca Matheis wechselt mit unbekanntem Ziel, Daniel Beck zur KSG Georgenhausen.

Den 1,92 Meter großen Wembacher beschreibt Martin als „großen, robusten Spieler, der sehr flexibel einsetzbar“ sei: „Er ist auch kopfballstark und torgefährlich.“ Sowohl als Innenverteidiger als auch im zentralen Mittelfeld, defensiv wie offensiv, könne Wembacher spielen. Bei den Darmstädtern habe er zuletzt sogar die Mittelstürmer-Rolle ausgefüllt. Mit zwölf Treffern in 22 Partien war er der zweiterfolgreichste Torschütze des Verbandsliga-Fünften in der abgelaufenen Saison.

Auch seine Integration ins Team dürfte schnell gelingen. Denn in Walldorf macht Wembacher wieder gemeinsame Sache mit Fabian Borger, Nico Struwe und Torhüter Kevin Darmstädter, die 2015 A-Jugend-Hessenligameister mit dem SV Darmstadt 98 wurden. Martin ist sich deshalb sicher: „Noel wird sich auf Anhieb wohl bei uns fühlen.“

Dies erwartet der RWW-Trainer auch von André Schneider, der in Julian Ludwig einem ehemaligen Urberacher Teamkollegen wiederbegegnet. Beim FC Viktoria wurde Schneider drei Jahre lang von Max Martin trainiert. Der 27 Jahre alte Abwehr- und Mittelfeldmann (Martin: „Ein Linksfuß, sehr dynamisch“) gehörte auch der Mannschaft an, die 2016 Meister der Verbandsliga Süd wurde. Schneider sei als linker Außenverteidiger denkbar, aber auch im zentralen Mittelfeld.

Und Simon Geisler, der in Walldorf wohnt und beim SV Rot-Weiß auch einige Juniorenjahre verbracht hat, kennt sich bei seinem künftigen Verein sowieso aus. Der Sechsundzwanzigjährige, im offensiven Mittelfeld fußballerisch zu Hause, setzt die Tradition der RWW-Rückkehrer fort. Jeden starken Walldorfer Fußballer wieder zu den Rot-Weißen zurückzuholen, „das muss unsere Intention sein“, sagt Martin und fügt schmunzelnd hinzu: „Bis Nationalverteidiger Niklas Süle (FC Bayern München) wieder im RWW-Trikot spielt, wird es noch ein bisschen dauern“.

Maximilian Thomasberger, der beim SV Rot-Weiß ebenfalls auf alte Bekannte trifft (unter anderem Kapitän Christian Matheisen), sieht Martin vor allem in der Innenverteidigung. Da der 27 Jahre alte Rüsselsheimer beidfüßig sei, komme er für alle drei zentralen Positionen einer Fünferkette infrage. Eine Abwehrformation, mit der Hessenligist in der nächsten Spielzeit „öfter mal“ taktieren würden.

Wenn die Saison 2019/20 durch den coronabedingten Abbruch nicht ohnehin vorbei wäre – die endgültige Entscheidung fällt beim außerordentlichen HFV-Verbandstag am 20. Juni –, wäre sie normalerweise in diesen Tagen beendet. Also haben sich die Rot-Weißen entschieden, jetzt ihre übliche Sommerpause zu machen. Zumal wegen der umfangreichen Hygiene- und Sicherheitsauflagen, um das Risiko einer Corona-Infektion zu minimieren, ohnehin nur sehr eingeschränkt trainiert werden könnte.

Und wie geht es weiter? Gut zwei Monate vor dem angedachten Saisonstart Mitte September bekommen die RWW-Fußballer einen Trainingsplan, auf dass sie selbstständig an physischen Grundlagen arbeiten. Dieses Konditionstraining wird in der Woche darauf in einem gemeinsamen Trainingslager intensiviert. Es folgt eine siebentägige Pause, damit die Spieler zur Ruhe und auf andere Gedanken kommen können, ehe die eigentliche sechswöchige Vorbereitungszeit beginnt.

Aufrufe: 03.6.2020, 17:35 Uhr
Dirk WinterAutor