Tag der offenen Tore in Fernwald

FSV Fernwald – SV Hadamar 5:6 (1:1):

Wenn man zuhause fünf Treffer erzielt, müsste das normalerweise zu einem Dreier reichen. Wenn man dann am Ende leer ausgeht, kann es, wie gestern in Fernwald, nur daran liegen, dass die Defensive schwach war.

Dabei wäre die Partie wahrscheinlich schon zur Halbzeit zugunsten der Platzherren entschieden gewesen, wenn die FSV-Angreifer im Duell zweier offensiv ausgerichteter Teams ihre klaren Torchancen genutzt hätten.

„In meiner Zeit als junger Trainer und davor als Ex-Profi habe ich so ein Spiel noch nie erlebt. Und ich hoffe, ich muss es auch nicht noch einmal erleben, auch wenn das für die neutralen Zuschauer sicher schön war“, war Hadamars Trainer Stefan Kühne zwar glücklich über den Dreier, „nicht aber mit dem Spielverlauf“. Denn: „Wir waren hinten zu fahrlässig und haben den Gegner zu Toren eingeladen. Wenn du fair bist, musst du eigentlich sagen, dass ein Remis gerecht gewesen wäre. Wir nehmen die Punkte aber gerne mit“.

Der Spielfilm

4. Minute, 1:0: Felix Erben muss nach einem schnellen Vorstoß des überzeugenden Neuzugangs Nicolas Strack nur noch das Leder über die Linie drücken.

12. Minute: Die Gäste sind torgefährlich. FSV-Keeper Stephen Jäckel hechtet einen direkten Freistoß von Jerome Zey aus dem Torwinkel.

16. Minute: Jäckel rettet in höchster Not gegen Jean Makengo nach einem zu kurzen Rückpass von Szymanski.

19. Minute: Strack scheitert alleinstehend an Hadamars Keeper Christopher Strauch.

27. Minute: Szymanski setzt das Leder übers Tor, nachdem Erben elfmeterverdächtig gefoult worden war.

33. Minute: Jäckel rettet vor dem einschussbereiten Zey.

45. Minute, 1:1: Neuzugang Makengo erzielt den Ausgleich, nachdem drei FSV-Abwehrspieler zu zögerlich eingriffen.

46. Minute, 1:2: Jonas Herdering vollendet nach einem langen Einwurf und Kopfballverlängerung.

46. Minute, 2:2: Szymanski trifft per Foulelfmeter, nachdem Strack im Strafraum gefoult worden war.

47. Minute: Erben schießt nach einem schnellen Vorstoß an den Pfosten.

57. Minute, 2:3: Mirko Dimter trifft per Kopf nach einem Fernwälder Abwehr-Missverständnis zwischen Geisler und Jäckel.

62. Minute: Strack stürmt allein aufs Hadamarer Tor zu und wird im letzten Moment abgedrängt.

64. Minute: Ein Schuss von Zey aus kurzer Distanz wird auf der Fernwalder Torlinie noch abgeblockt.

71. Minute, 2:4: Ein abgefälschter Schuss von Aschenkewitz trudelt langsam ins Tor.

73. Minute, 3:4: Strack lenkt einen Schuss von Luke Dettki ins Tor.

78. Minute, 3:5: Herdering trifft gegen eine erneut zögerliche FSV-Abwehr.

80. Minute, 4:5: Strack verkürzt durch einen Abpraller im Strafraum-Getümmel.

89. Minute, 4:6: Herdering nutzt unbehelligt ein Zuspiel von Aschenkewitz.

90. Minute, 5:6: Der ansonsten blasse Kevin Bartheld verwandelt einen Freistoß in den Torwinkel zum Endstand.

Auch die Trainer waren nachher angesichts des ereignisreichen Spielverlaufs etwas überwältigt. „Bevor der Gegner einmal aufs Tor geschossen hat, mussten wir schon 3:0 führen“, trauerte FSV-Coach Karl-Heinz Stete den früh vergebenen Chancen nach, beklagte aber auch, dass „man diese Abwehrfehler in dieser Liga nicht machen darf.“

Stefan Kühne war „natürlich glücklich über diesen Sieg“, allerdings „nicht zufrieden mit unserer Defensivleistung.

Unter dem Strich bleiben für den gastgebenden Aufsteiger u.a. die Erkenntnisse, dass Strack vor allem mit seiner Schnelligkeit und Tordrang eine Verstärkung ist und die Defensive auch mit den Neuen nach wie vor die Schwachstelle beim Aufsteiger darstellt. Die ist in der gestrigen Verfassung nicht hessenligareif.

FSV Fernwald: Jäckel, Dettki, Oliveira (75. Milosevic), Völk, Bender (46. Burger), Goncalves, Bartheld, F. Erben (68. Ersentürk), Geisler, Strack, Szymanski.

SV Hadamar: Strauch, Jindra, Dimter, Sembene (88. Paul), Rücker, Markus Neugebauer, Kröner, Herdering, Matthias Neugebauer, Makengo, Zey.

Schiedsrichter: Rübe (Kassel) – Zuschauer: 200.

Tore: 1:0 Felix Erben (4.), 1:1 Jean Bosco Makengo (45.), 1:2 Jonas Herdering (46.), 2:2 Raffael Szymanski (46., Foulelfmeter), 2:3 Mirko Dimter (56.), 2:4 Raymond Aschenkewitz (70.), 3:4 Nicolas Strack (73.), 3:5 Jonas Herdering (78.), 4:5 Strack Nicolas (80.), 4:6 Jonas Herdering (85.), 5:6 Kevin Bartheld (90.).