2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Ahmet Dogan (FV Bad Vilbel) trifft bei diesem Tackling Ball und Gegner Moses Nickmann (TuS Dietkirchen).
Ahmet Dogan (FV Bad Vilbel) trifft bei diesem Tackling Ball und Gegner Moses Nickmann (TuS Dietkirchen). – Foto: Fabian Höhn

1:2 sorgt für doppelte Enttäuschung

SPIELBERICHT HESSENLIGA +++ SV Hadamar und TuS Dietkirchen verlieren mit dem selben Ergebnis

Limburg-Weilburg. In der Fußball-Hessenliga haben TuS Dietkirchen und SV Hadamar ihre Spiele jeweils mit 1:2 verloren, was so nicht unbedingt zu erwarten war.

TuS Dietkirchen – FV Bad Vilbel 1:2 (0:2): Bad Vilbel schien von Beginn an wacher zu sein, obwohl die Kurstädter ersatzgeschwächt anreisten und ihren Torwarttrainer Muzafer Dolovac ins Tor stellen mussten. Bereits in der vierten Minute brachte Maximilian Brauburger seine Farben mit einem satten Distanzschuss ins lange Eck in Front. Für den TuS war das aber kein Warnsignal, denn die Gäste setzten ihre Druckphase bis zur 15. Minute fort, als Jason Schäfer gelbwürdig an der Torauslinie gefoult wurde. Der folgende Freistoß bewirkte jedoch genauso wenig wie die nun einsetzenden Bemühungen der Hausherren. Im Gegenteil: Ein Eckball in der 27. Minute segelte durch den Strafraum der Dietkirchener, so dass Dalibor Pandza auf 0:2 erhöhte.

In der 32. Minute hätte der FV gar auf 0:3 stellen können, als Pandza alleine auf Keeper Raphael Laux zulief, den Ball jedoch am Tor vorbeischoss. Die erste Halbzeit bot weiterhin wenig Spielfluss und kaum Kombinationen, so dass es beim 0:2 blieb.

Der TuS kam nach der Halbzeitansprache motivierter aus der Kabine und erarbeitete sich erste kleinere Chancen. In der 55. Minute verlängerte Max Zuckrigl dann einen Eckball von Kevin Kratz auf Marvin Rademacher am langen Pfosten, der das Spielgerät mit dem Kopf per Aufsetzer ins Tor beförderte. Das 1:2 kam zum eigentlich perfekten Zeitpunkt, jedoch tat sich die Reckenforst-Elf weiterhin schwer damit, klare Torchancen zu kreieren. Der TuS übte zwar mehr Druck aus und erkämpfte sich einige Eckbälle, jedoch konnten die vielen langen Bälle in den Strafraum meistens von den großgewachsenen Verteidigern aus Bad Vilbel geklärt werden. Auch einen Vorstoß in der 78. Minute von Max Zuckrigl wussten die Südhessen zu vereiteln. In der Nachspielzeit musste Laux noch einen gefährlichen Konter entschärfen, jedoch reichten alle Bemühungen nicht mehr zum Ausgleich.

TuS-Trainer Thorsten Wörsdörfer brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: „Das war heute nichts! Wir haben vieles vermissen lassen, das man benötigt, um in der Hessenliga zu bleiben. Der Gegner war heute cleverer als wir, denn er hat in der ersten Halbzeit am Spiel teilgenommen und wir nicht. Wir haben haben das Spiel verschlafen. Jetzt heißt es: Mund abputzen, nächste Woche geht es weiter!“

Dietkirchen: Laux, Nickmann, Rademacher, Bergs, Stahl (75. Kuczok), Hautzel, Böcher (81. Granja), Kratz, Leukel (70. Mink), Schäfer, Zuckrigl.

Bad Vilbel: Dolovac, Tochihara (45. Grüter), Dogan, Babic, Alik, Bauscher (81. Maksumic), Pandza (70. Affo), Saso, Tiago, Brauburger, Huwa.

Schiedsrichter: Florian Tesch (SC Hassia Dieburg) – Zuschauer: 200 – Tore: 0:1 Maximilian Brauburger (4.), 0:2 Dalibor Pandza (27.), 1:2 Marvin Rademacher (55.).



Viktoria Griesheim – SV Hadamar 2:1 (1:0): Irgendwie erinnert der Start in das Restprogramm an den Saisonauftakt, den die Hadamarer verpatzten. Nach dem 0:8 gegen den KSV Hessen Kassel war zwar die Leistung deutlich besser, doch nun riss gegen den Lieblingsgegner die stolze Serie von sieben Siegen in Serie. Da brachte den Rot-Weißen, bei denen der gesundheitlich angeschlagene Leon Burggraf zunächst nur auf der Bank saß und Jerome Zey komplett passen musste, auch ein klares Übergewicht an Ballbesitz nichts. Gerade in der ersten Hälfte gab es keine zwingende Torchance, weil die Fürstenstädter entweder quer spielten oder es mit langen Bällen versuchten. So blieb es bei einer von Filip Pandza verpassten Hereingabe (20.) und einem Schussversuch von Yuki Noguchi (30.). Die Viktoria sprühte auch nicht gerade vor Spielideen. So musste ein Standard zum 1:0 (38.) herhalten. Nach einem Freistoß behielt Younes Bahssou im Gegensatz zur Hadamarer Defensive den Überblick und stocherte die Kugel ins Netz. In der zweiten Hälfte agierte die Elf von Trainer Stefan Kühne zielstrebiger. Nun fehlten aber die berühmten Zentimeter. Mirko Dimter scheiterte an der Latte (60.), ehe fünf Minuten später Steffen Rückers Hereingabe nur hauchdünn einen Abnehmer verpasste. Da hatten die Hausherren mehr Fortune – und letztlich auch Platz. Der SVH hatte die Abwehr gelockert und fing sich einen von Ali Kazimi vollendeten Konter zum 2:0 (82.). Die Antwort folgte zwar prompt, als Mirko Dimter nach einem Schuss von Rücker zum 2:1 (83.) abstaubte. Mehr war aber nicht drin.

„Wir haben engagierten und guten Fußball gespielt und waren über 90 Minuten die klar bessere Mannschaft“, bilanzierte Jonas Herdering wohlwissend, „dass wir Leon und Jerome nicht ersetzen können. 25 Meter vorm Tor hat die Durchschlagskraft gefehlt“. Was den Hadamarer Kapitän ärgerte, war das 0:1 nach einem Standard: „Das haben wir schon so häufig angesprochen. Da merkt man den fehlenden Willen, solche Situationen energisch zu klären. Wir sind dann bis spät in die zweite Hälfte dem Rückstand hinterhergerannt, haben immer weiter aufgemacht und nach einem Konter das 0:2 kassiert. Da war’s gelaufen.“ Beim Blick auf die nächsten Aufgaben gegen Fulda und Walldorf hofft Herdering, „dass einige unserer jungen Spieler langsam verinnerlichen, dass es mit Schönspielerei in der Hessenliga keine Punkte zu holen gibt“. Dass sein Team erneut schlecht aus den Startlöchern gekommen ist, ist für den Leitwolf eher ein unglücklicher Zufall, „weil die Vorbereitung gut lief und wir fit sind.“

Griesheim: Jivan, Royo, Kern, Bender, Stange (70. Kazimi), Bahssou (82. Stork), Volk, El Fahfouhy, Paraschiv, Schumacher, Arslan (90.+2 Houdek).

Hadamar: Strauch, Dimter, Mar. Neugebauer, Noguchi (46. Burggraf), Gschwender, Rücker, Sedy (46. Teller), Pandza, Herdering, Mat. Neugebauer, Paul.

Schiedsrichterin: Wiebke Schneider (SV Brachttal) – Zuschauer: 100 – Tore: 1:0 Younes Bahssou (38.), 2:0 Ali Kazimi (81.), 2:1 Mirko Dimter (83.).



Aufrufe: 08.3.2020, 21:39 Uhr
Fabian Höhn und André BethkeAutor