Ohne Hektik hatten die Rödinghausener in der ersten Hälfte darauf gewartet, dass ihr treffsicherer Angriff auch gegen den Vorletzten der Tabelle wieder erfolgreich sein würde. Und nachdem sich der SVR nach verhaltener Anfangsphase Mitte des ersten Durchgangs die ersten Chancen erspielt hatte, war das 1:0 in der 38. Minute die Konsequenz der stetig größer werdenden Spielanteile auf dem Feld.
„In der Halbzeit hat uns der Trainer mit auf dem Weg gegeben, dass wir weiter die Ruhe bewahren, aber das Balltempo hoch halten sollen“, berichtete Konstantin Möllering, der mit seinem zweiten Doppelpack im SVR-Dress („In der letzten Saison habe ich in Verl zweimal getroffen“) kurz nach der Pause für die Vorentscheidung sorgte. „Klare Pässe ohne großes Risiko zu spielen hat nichts damit zu tun, dass man das Tempo aus dem Spiel nimmt, auch wenn es nicht immer spektakulär aussieht“, sagte Steinmann. „Wir haben Köln II mit unserer Ballzirkulation lange Wege machen lassen. Am Ende sind sie kaputt gewesen.“
Und so konnten die Gastgeber, die nicht zum ersten Mal in dieser Saison in der Schlussphase fitter wirkten als ihr Gegner, nach hinten heraus noch drei blitzsaubere Kontertore erzielen und etwas für das Torverhältnis tun. „In der Liga ist es in diesem Jahr unglaublich eng und vieles ist möglich. Deshalb ist auch ein gutes Torverhältnis ein wichtiger Faktor“, sagte Nijhuis, nachdem er mit Blick auf die anderen Ergebnisse festgestellt hatte, dass der zehnte Spieltag insgesamt sehr gut für sein Team gelaufen war.
In diesem ist inzwischen der junge Lukas Kunze ein kaum mehr wegzudenkender Faktor. An der Seite seines Zwillingsbruders Fabian im defensiven Mittelfeld hat sich der 19-Jährige mit konstant guten Leistungen aktuell einen Stammplatz erobert. „Wir spielen ja schon seit der Jugend zusammen und verstehen uns entsprechend gut, obwohl auch wir uns natürlich ab und zu Kommandos geben müssen“, sagte Kunze, der abseits des Fußballs eine Ausbildung zum Automobilkaufmann absolviert. „Sie sind zweikampfstark, gehen weite Wege und haben sie ein gutes Umschaltspiel“, lobt auch Tim Daseking, Sportlicher Leiter des SVR, die Zwillinge.