2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
F: Wedel
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SV Rödinghausen schlägt Meister Viktoria Köln 3:2

Youngster Maximilian Hippe erzielt seinen ersten Treffer in der Spielklasse. Kölns Lukas Nottbeck sieht rot

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Was für ein Paukenschlag: Der SV Rödinghausen bezwang im ersten Heimspiel der neuen Saison in der Fußball-Regionalliga den amtierenden Meister und erneuten Titelanwärter Viktoria Köln mit 3:2 (1:1) – und das nach einer spieltaktisch wie kämpferisch herausragenden Vorstellung hochverdient.

SV Rödinghausen - FC Viktoria Köln 3:2
Schon die Aufstellung verriet, dass sich SVR-Trainer Alfred Nijhuis und sein „Co“ Andy Steinmann etwas hatten einfallen lassen. Zwar gab es nur eine Änderung in der Startelf gegenüber dem Spiel in der Vorwoche beim SC Wiedenbrück, diese führte aber zu einer taktischen Neuausrichtung. Denn mit der Hereinnahme von Verteidiger Ihsan Kalkan für Mittelfeldspieler Stefan Langemann stellte der SVR auf ein 3-5-2-System um. Die von Kapitän Daniel Flottmann bestens organisierte Dreierkette mit Kalkan und Youngster Maximilian Hippe wurde aus dem kompakten Mittelfeld von den laufstarken Außenspielern Nico Knystock (links) und Daniel Latkowski (rechts) immer wieder nach Bedarf zu einem Vierer- oder Fünferriegel ergänzt. „Wir haben in den letzten Tagen im Training sehr darauf geachtet, dass die Distanzen eng bleiben. Wenn Köln hinten herum kombiniert, ist es kein Problem. Aber wenn du ihnen vorne zwölf Meter Platz lässt statt acht, dann fangen sie an zu spielen. Und das mussten wir unterbinden“, betonte Nijhuis. Und dieser Plan ging auf. Denn obwohl Köln in den ersten Minuten sehr viel Druck machte und den SVR früh attackierte, stand die Deckung der Hausherren sattelfest und ließ keine echten Chancen zu. Dass die Viktoria in der 14. Minute zum zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Führungstor kam, war einer Standardsituation geschuldet. Einen Freistoß, den Kevin Holzweiler vom rechten Strafraumrand an den langen Pfosten schlug, verwertete Kemal Rüzgar per Kopf aus kurzer Distanz zum 0:1.


Die Rödinghausener, die bis dahin im Aufbau sehr zerfahren agierten, setzten in der 21. Minute das erste offensive Lebenszeichen, als sich Marius Bülter auf der linken Seite durchkombinierte und Simon Engelmann in der Mitte vor dem leeren Tor an seiner flachen Hereingabe haarscharf vorbeirutschte. Vier Minuten später fiel dann das 1:1. Ein Freistoß von Tobias Steffen aus dem rechten Halbfeld fand am langen Pfosten den aufgerückten Hippe, dessen Kopfball gegen die Laufrichtung von Gästetorwart Sebastian Patzler zum 1:1 im Netz landete. Es war der erste Treffer des 19-Jährigen in der Regionalliga.
Und nun war der SVR endgültig drin im Spiel. Die Gastgeber gewannen von Minute zu Minute immer mehr Zweikämpfe und waren schon vor der Halbzeit bei zwei brandgefährlichen Freistößen von Steffen (30. und 37.) sowie einem Schuss von Engelmann aus halbrechter Position knapp über das Tor (33.) näher am Führungstreffer als der Favorit aus der Domstadt.


Dieser fiel dann in einer Phase nach der Pause, in der der SVR die erneut ungestüm anrennenden Gäste mit langen Bällen auf seine schnellen Offensivkräfte mehrfach gefährlich auskonterte. In der 56. Minute schickte Steffen mit solch einem Pass Bülter auf die Reise, der sich im Laufduell mit Viktoria-Verteidiger Daniel Reiche durchsetzte und von der Strafraumgrenze abzog. Reiche fälschte den Flachschuss noch leicht ab und der Ball landete zum 2:1 im Netz.


In der Folge wurde das Spiel zunehmend hektischer, auch weil den Kölnern weiterhin keine Lösungen einfielen, um die SVR-Abwehr auszuhebeln. Nach gut einer Stunde forderten die Gäste vehement einen Elfmeter, als Rüzgar im Strafraum zu Fall gekommen war. In der 70. Minute revanchierte sich Kölns Daniel Nottbeck, der im Mittelfeld von Steffen gefoult wurden war, mit einem Schubser gegen den SVR-Akteur und sah dafür von Schiedsrichter Lukas Sauer die rote Karte. Die Überzahl nutzte Rödinghausen zu weiteren Kontern. Und nachdem Engelmnn in der 84. Minute nach einem solchen an Patzler gescheitert war, verwertete der kurz zuvor eingewechselte Konstantin Möllering den Abpraller mit einem satten Schuss zum 3:1. Köln gab noch nicht auf und kam in der Endphase tatsächlich aus dem Spiel heraus zu zwei dicken Chancen durch Rüzgar und Mike Wunderlich, die aber Niclas Heimann im SVR-Tor beide glänzend zunichte machte. In der 90. Minute fiel noch der Anschlusstreffer durch André Wallenborn, der den Ball nach einer Ecke unter die Latte schoss, von wo er über die Torlinie sprang. Die anschließende Nachspielzeit überstand der SVR aber unbeschadet und konnte verdientermaßen jubeln.


Schiedsrichter: Lukas Sauer - Zuschauer: 1.367
Tore: 0:1 Kemal Rüzgar (16.), 1:1 Maximilian Hippe (32.), 2:1 Marius Bülter (56.), 3:1 Konstantin Möllering (86.), 3:2 Andre Wallenborn (92.)
Platzverweise: Rot gegen Lukas Nottbeck (74./FC Viktoria Köln)

Aufrufe: 07.8.2017, 06:30 Uhr
Thomas VogelsangAutor