SC Verl feiert ersten Saisonsieg

„Dass die Kölner so viele Profis aus ihrem Bundesligakader eingesetzt haben, hat uns noch einmal zusätzlich motiviert“, gab Julian Schmidt zu. Aber der Verler Kapitän machte nicht nur einen erkämpften, sondern auch einen verdienten Erfolg aus. „Wir haben wieder so sicher gestanden wie gegen Uerdingen, dieses Mal aber auch unsere Konter ausgespielt und uns so endlich belohnt.“ Daniel Mikic für den gesperrten Jannik Schröder im defensiven Mittelfeld und Gianlucca Marzullo für den verletzten Cihan Özkara im Sturm: Rino Capretti hatte die erforderlichen Änderungen wie erwartet vorgenommen. Darüber hinaus verordnete der Coach Patrick Kurzen eine Pause und besetzte die rechte Außenbahn mit Jan Lukas Liehr. Heraus kam eine sehr kompakt verteidigende Elf, die vor 150 Zuschauern im Franz-Kremer-Stadion – die Kölner Bundesligatruppe spielte parallel – eine grundsolide erste Halbzeit ablieferte.

In der Chancenstatistik hatten die Verler sogar Vorteile. Marzullo köpfte den Ball nach einem Diagonalpass von Patrick Chorba an den Pfosten (5.). Und auch an der zweiten Möglichkeit war der starke Rechtsverteidiger beteiligt. Nach einem Ballgewinn von Schmidt setzte sich Choroba durch, passte den Ball aber in den Rücken von Marzullo. In die andere Richtung wurde es immer dann gefährlich, wenn die Kölner Talente schnell umschalten konnten. Vor allem der 3,5-Millionen-Mann Sehrou Guirassy, der wie Jose Queiros, Tim Handwerker und Pawel Olkowski aus dem Profikader ausgeliehen worden war, deutete dann seine Qualitäten an. Doch wirklich geprüft wurde Keeper Robin Brüseke nur beim Schuss von Risa (39.). Nach dem Wechsel erhöhten die Kölner zwar den Druck, wurden aber nur selten gefährlich. Ihre beste Möglichkeit vereitelte Schmidt (79.).

Da hatten die Verler jedoch schon das 1:0 (72.) durch den starken Zlatko Muhovic vorgelegt. Die Führung entsprach dem Chancenplus, dass sich die Gäste zu Beginn der 2. Halbzeit herausgespielt hatten. Endgültig sicher durften sie sich ihres Erfolges aber erst nach dem 2:0 durch Jan-Lukas Liehr sein (88.). „Das war ein Sieg der Defensive“, freute sich Rino Capretti. „Wir haben den Kölner bewusst die größeren Spielanteile überlassen, aber immer wenn sie in die gefährliche Zone kamen, waren wir in den Zweikämpfen präsent.“ Wermutstropfen in der Siegesfreude: Matthias Haeder („Ich glaube eine Muskelgeschichte“) der nach langer Verletzungspause zum zweiten Mal eingewechselt worden war, humpelte vom Feld.