2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielbericht
Ab durch die Mitte: 1865-Goalgetter Christian Doll tankt sich zwischen den Pullachern Gilbert Diep (l.) und Leon Ritter durch; der Torjäger erzielte beide Tore zum 2:0-Sieg. ro
Ab durch die Mitte: 1865-Goalgetter Christian Doll tankt sich zwischen den Pullachern Gilbert Diep (l.) und Leon Ritter durch; der Torjäger erzielte beide Tore zum 2:0-Sieg. ro

Christian Doll mit Doppelpack für den TSV 1865 Dachau

„Das war ein solides Spiel nach dem Pokalkracher, es war nicht einfach für uns.“

Nach Startschwierigkeiten, am Ende dann aber doch souverän hat der TSV 1865 Dachau vom Pokal- in den Liga-Modus geswitched.

Dachau – Vier Tage nach dem äußerst unglücklichen Knockout im Verbandspokal gegen den Drittligisten TSV 1860 München gewann die Lamotte-Elf das Bayernliga-Heimspiel gegen den SV Pullach mit 2:0 (1:0).

Dank des fünften Dreiers im zehnten Saisonspiel schoben sich die Dachauer mit 17 Punkten auf Rang vier in der Tabelle vor.

Nikolaus Grotz gab am Samstag auf Dachauer Seite seine Abschiedsvorstellung, er zieht aus beruflichen Gründen nach Irland. Ein herber Verlust für die Dachauer Bayernligatruppe, denn Grotz zählte nach seiner Glanzleistung im Totopokalspiel gegen München 60 auch gegen Pullach zu den Aktivposten im 65-Team. Offiziell verabschiedet wurde er vor dem Spiel in der Kabine vom Dachauer Fußball-Abteilungsleiter Ugur Alkan, letzrerer äußerte die Hoffnung, Niko werde „in einem Jahr wieder die 65-Fußballstiefel schnüren.“

Spieler des Tages war am Samstag allerdings ein anderer TSV-Spieler, Doppeltorschütze Christian Doll erledigte den Gast praktisch im Alleingang.

Zu Beginn sah es nicht nach einem Dachauer Sieg aus, denn die Lamotte- Schützlinge fanden nur schwer in den Liga-Alltag zurück. Die Gäste aus Pullach spielten frech auf, sie wirkten agil und forderten die Dachauer in den Zweikämpfen heraus. Aber mit zunehmender Spieldauer bekamen die Hausherren das Geschehen immer besser in den Griff, sie taten nun das, was sie richtig gut können. Mit langen, geduldig vorgetragenen Ball-Stafetten versuchte der Gastgeber, den richtigen Moment für den öffnenden Pass zu erwischen. Doch um wirklich gefährlich in den Pullacher Strafraum zu kommen, fehlte häufig noch das letzte, entscheidende Abspiel. So spielte sich die Partie bis zur 43. Minute meist zwischen den Strafräumen ab.

Dann aber schlug die Stunde der beiden Top-Spieler des Tages. 43. Minute: Nikolaus Grotz startet ein Solo über links und passt das Spielgerät anschließend zum mitgelaufenen Christian Doll, der aus acht Metern zum 1:0 einlocht.

Beim Gang zum Pausentee in der Kabine meinte der Dachauer Fußballboss Ugur Alkan: „Das Spiel ist ausgeglichen, wir haben erst so nach 20 Minuten Zugriff auf die Zweikämpfe bekommen. Aber wir standen immer sicher in der Abwehr. Es fehlt noch zu oft der letzte Ball. Ich freue mich riesig über den Treffer von Christian Doll, dieses Tor hat er sich verdient.“

Die zweite Hälfte begann mit einer Wahnsinnsaktion des 65-Keepers Max Mayer, der zweimal in einer Sekunde gegen Nureddin El Sayed parierte und damit den Ausgleichstreffer verhinderte.

Danach war der TSV wieder Chef im Ring, die Chancen häuften sich. In der 58. Minute flog Spielertrainer Fabian Lamotte nach einer Ecke von links knapp im Fünfer am Ball vorbei, und in der 63. Minute packte Nikolaus Grotz aus 25 Meter einen Volley-Gewaltschuss aus, den Pullachs Keeper Marjan Krasnic nur mit Mühe abwehren konnte.

Danach stellte Pullachs Spielertrainer Alexander Benede von 4-5-1- auf 3-5-2 um, er brachte den ehemaligen Pipinsrieder und Rainer Regionalligaspieler Marco Kammergruber.

Mehr als dieser taktische Schachzug wirkte sich der plötzlich einsetzende Starkregen auf das Spiel aus, es wurde immer schwieriger, den Ball flott in die Gefahrenzone zu transportieren.

Dachaus Sommerneuzugang Robin Volland vergab in der 67. und 73. Minute weitere Hundertprozentige, einmal verpasste er dabei aus vier Metern. Die Gästefans warteten vergeblich auf einen nennenswerte Torchance der SV-Kicker, ein leicht frustrierter Rabenfan meinte auf der Tribüne: „Es reicht bei uns nur bis zur Mittellinie.“

Den Deckel auf das Spiel machte in der 77. Minute Christian Doll, aus drei Metern sorgte er nach einer Flanke des eingewechselten Ryosuke Kikuchi für das 2:0.

Nach dem Schlusspfiff bilanzierte Ugur Alkan: „Das war ein solides Spiel nach dem Pokalkracher, es war nicht einfach für uns. Der Sieg ist hochverdient. Ich freue mich besonders für unseren Dolly, der sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt und über einen unvergleichlichen Torriecher verfügt.“

Stenogramm

TSV 1865 Dachau - SV Pullach 2:0 (1:0)

TSV 1865 Dachau: Maximilian Mayer, Fabian Lamotte, Alexander Weiser, Alexander Weiss, Nickoy Ricter (70. Ryosuke Kikuchi), Nikolaus Grotz, Sebastian Brey, Robin Volland, Franz Hübl, Christian Doll (81. Thomas Ettenberger), Hüseyin Ceker (78. Mario Maric)

SV Pullach: Marjan Krasnic, Özgür Sütlü, Max Zander, Michael Hamberger (46. Leon Ritter), Alexander Jobst (69. Marco Kammergruber), Ziad Saibou, Selcuk Altug, Henri Koudossou, Nureddin El Sayed, Justin Gaigl (73. Gilbert Diep), Alexander Benede Aquayo

Schiedsrichter: Florian Wernz

Zuschauer: 120

Tore: 1:0 (43.) – Christian Doll. 2:0 (77.) – Christian Doll.

Aufrufe: 09.9.2019, 09:23 Uhr
Dachauer Nachrichten / Robert OhlAutor