2024-05-10T08:19:16.237Z

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Axel Kaiser des SV Presberg. Archivfoto: Meuer
Axel Kaiser des SV Presberg. Archivfoto: Meuer

Kaiser lässt seinen Club nicht im Stich

Steuermann würde aber gerne Vorsitz abgeben +++ Ligaverbleib längst noch nicht abgeschrieben

Presberg . Ein kleiner Verein auf großer Tour: Der Aufstieg des SV Presberg in die Gruppenliga durch den Erfolg im Endspiel der Aufstiegsrunde gegen den FC Bierstadt glich Anfang Juni einem Gipfelsturm. Die Hochland-Rheingauer vom „Montepreso“ und ihr rühriger Vorsitzender Axel Kaiser waren am höchsten Punkt angelangt. Und allen war klar: Von dort aus musste der Abstieg organisiert werden. Ein behutsamer, der nicht sofort in die Kreisoberliga zurückführt, sondern den Verbleib auf dem Gruppenliga-Plateau gewährleistet.

Kaisers Vorgabe: „Aufgeben gibt es bei uns nicht“

Dieses Vorhaben schien nach gutem Start mit zwölf Punkten umsetzbar, ehe die Taltour plötzlich ungebremst verlief, den Abstand zum rettenden zwölften Rang vor dem Auftritt bei der TSG Wörsdorf (So., 15 Uhr) auf satte neun Zähler anwachsen ließ. Das deprimierende 0:7 in Weyer – bereits zur Pause hieß es 0:6 – rückt die Kreisoberliga fast schon in Sichtweite. Doch Axel Kaiser, als langjähriger Spielausschuss-Chef, jetziger Vorsitzender, Trikotsponsor und Bindeglied zum Kreis der weiteren Gönner quasi das Herzstück des Vereins, verfällt nicht in Resignation. „Aufgeben gibt es bei uns nicht“, hegt er noch Hoffnung.

Vorausgesetzt, in den weiteren Partien vor der Winterpause gegen Eddersheim II, in Weilbach und gegen Niederhöchstadt springen mindestens zwei, besser drei Siege heraus. Für diesen Fall kündigt Kaiser winterliche Aktivitäten auf dem Spielermarkt an. Kontakte bestünden, zwei, drei Neue würden kommen, sofern noch reelle Aussichten auf den Verbleib vorhanden sind. Erreicht das Team im Jahres-Finish tatsächlich noch die 20-Punkte-Marke, würde Kaiser zudem seinen umworbenen Torjäger Engin Arslan wohl kaum im Winter ziehen lassen. Andernfalls – sollte die Lage aussichtslos sein – ist von Arslans Abschied auszugehen. Kein Geheimnis ist sein guter Draht zu Nazir Saridogan, dem Coach des Verbandsligisten Biebrich 02.

Torjäger Engin Arslan hat Trainer-Einstieg im Auge

„Ich gebe alles, damit wir in diesen vier Spiele noch so viele Punkte wie möglich holen“, bekräftigt Arslan (30), der noch ein oder zwei Jahre höherklassig kicken, danach aufs Spielertrainer- oder Trainergleis übersetzen will. Den Ende Februar erlittenen Kreuzbandrisses hat er ohne Operation in relativ kurzer Zeit kuriert.

Davon abgesehen hat Kaiser sein Amt bei der Mitgliederversammlung im Oktober zur Verfügung gestellt. Was nicht heißt, dass sich der Steuermann, dessen Frau Hanni als Kassiererin fungiert, komplett zurückziehen möchte. Vielmehr würde er gerne wieder im Spielausschuss mitanpacken. „Am liebsten wäre es mir ohne feste Funktion“, sagt er angesichts der beruflichen Belastung in seiner Schreinerei und dem Wunsch, möglichst oft Spiele seines Sohnes Moritz in der Verbandsliga-B-Jugend der Spvgg. Ingelheim zu sehen. Noch hofft Kaiser, dass ein anderer das Zepter übernimmt. Sollte sich keiner finden, wird er – davon ist auszugehen – seinen Verein nicht im Regen stehen lassen und doch als Vorsitzender weitermachen.



Aufrufe: 016.11.2017, 14:00 Uhr
Stephan NeumannAutor