2024-05-02T16:12:49.858Z

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Da war er noch Zuschauer: Richard Hartmann beim Testspiel der Pollinger am vergangenen Wochenende in Rott. FOTO: RH
Da war er noch Zuschauer: Richard Hartmann beim Testspiel der Pollinger am vergangenen Wochenende in Rott. FOTO: RH

SVP: Hartmann hilft aus! Höllische Vorbereitung inklusive

Polling – Eigentlich war für ihn seine Karriere beendet, jetzt aber kehrt Richard Hartmann auf die Trainerbank zurück – zumindest aushilfsweise. Vorgesehen ist, dass der 60-Jährige, der zuletzt vor über zehn Jahren als Trainer fungierte, den Kreisklassisten SV Polling bis zur Winterpause betreut.

Wäre ein anderer Verein – mit Ausnahme des ASV Habach – dahergekommen, Hartmann hätte einen solchen Schritt nicht mehr unternommen. „Das Privatleben geht vor“, sagt Hartmann, der in den vergangenen Jahren zudem massive gesundheitliche Probleme hatte. Andererseits „hat’s mit mir gebitzelt, ob ich es noch kann“, so Hartmann. Jetzt kann er es herausfinden.

Doch warum soll der 60-Jährige die Pollinger nur bis zur Winterpause betreuen? Eigentlich sind sich die Pollinger mit Marco Pröbstl, in den vergangenen Jahren beim Ligakonkurrenten SV Uffing tätig, als Nachfolger von Jürgen Feistl einig. Doch Pröbstl ist beruflich stark eingebunden und könnte frühestens Ende August sein Amt in Polling antreten. Also mussten die SVP-Verantwortlichen jemanden finden, der das Team in der Hinrunde betreut. Das bereitete vor allem Fußballerchef Helmut Karg schlaflose Nächte. Sehr schnell rückte dann Hartmann in den Fokus. Dieser sagte zwar nicht zu, eine Absage erteilte er den Pollingern aber auch nicht. Hartmann erbat sich Bedenkzeit und begab sich mit seiner Frau auf eine zweiwöchige Kreuzfahrt. Auf hoher See reifte bei den 60-Jährigen dann der Entschluss, vorübergehend wieder ins Trainergeschäft zurückzukehren. „Das hat bei mir einen Knoten im Magen gelöst“, berichtete Spartenchef Karg, „ich bin sehr erleichtert“.

Hartmann ist sich dessen bewusst, auf was er sich einlässt. „Ich mache das aus alter Verbundenheit zum Verein, aber es besteht schon ein gewisses Risiko.“ Eines verspricht er aber schon jetzt: „Ich werde mich nicht umstellen.“ Das bedeutet, dass den Pollingern eine schweißtreibende Vorbereitung bevorsteht. Denn auf Fitness legt der Aushilfscoach gesteigerten Wert. Am heutigen Dienstag wird er die erste Trainingseinheit leiten. Darüber hinaus werden auch Hartmanns rhetorische Fähigkeiten gefragt sein: „Ich werde wohl wahnsinnig viel mit der Mannschaft reden.“ Ein Anliegen ist es ihm, eine Einheit zu formen. In der Vergangenheit hat er die Pollinger oftmals bei ihren Spielen beobachtet. „Das, was ich gesehen habe, war keine Mannschaft.“

Der Kader hat sich ein wenig verändert: Fabian Schmidt (wechselte zum Landesligisten FC Stätzling) und Felix Voigt (zurückgekehrt in seine Heimat in Mecklenburg-Vorpommern) haben den Verein verlassen. Zwei weitere Spieler werden vorerst kürzertreten: Michael Schöttl ist mit seinem Hausbau beschäftigt, Tobias Niederleitner soll nach langer Verletzung erst einmal wieder komplett gesunden. Hinzugekommen sind fünf Spieler aus der eigenen A-Jugend.

Und was passiert, wenn Hartmann mit seinem Team eine Erfolgsserie startet und zur Winterpause Tabellenführer ist? „Es wäre überhaupt kein Problem, wenn der Richard die ganze Saison macht. Das entscheidet allein er“, so Karg. stefan schnürer

Aufrufe: 011.7.2017, 08:37 Uhr
Weilheimer Tagblatt: Stefan SchnürerAutor