2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Trainer Armin Stich soll die junge Obertraublinger Elf in die Bezirksliga führen.
Trainer Armin Stich soll die junge Obertraublinger Elf in die Bezirksliga führen. – Foto: Markus Schmautz

Obertraubling will aufsteigen

Abteilungsleiter Oliver Schleelein spricht über den ständigen Kampf um die eigenen Jugendlichen und über die Ziele des Vereins

Der SV Obertraubling ist bekannt für seine gute Jugendarbeit. Trainer Armin Stich darf in seiner Kreisliga-Mannschaft Jahr für Jahr die Früchte davon ernten. In der aktuellen Saison 2019/21 ist der SVO mit 42 Punkten aus 21 Spielen Rangzweiter in der Kreisliga 1. Abteilungsleiter Oliver Schleelein stellte sich nun unseren Fragen.

Wie blickst du auf das Fußball-Jahr 2020 zurück?

Wir können uns eigentlich nicht beklagen. Die Situation war seit Februar nicht mehr ganz so einfach wie in den letzten Jahren, aber so eine Ausnahmesituation gab es ja noch nie und ist hoffentlich einzigartig und bald wieder in den Griff zu bekommen, so dass der Breitensport für alle wieder ausübbar ist. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ab Juni 2021 zum Start der neuen Saison, wieder eine gewisse Routine einkehren wird und der Fußball wieder das Hauptthema ist, um das, was wir uns kümmern müssen.

Seid ihr zufrieden mit der sportlichen Ausbeute heuer?

Wir sind zufrieden mit der Ausbeute, haben seit Jahren ein ausgeglichenes Team aus jungen und erfahrenen Spielern, sowie einen Chefcoach, der die Jungs fordert und fördert. Natürlich wollten wir noch mehr Punkte einfahren, aber leider ließen wir durch Unkonzentriertheiten und teilweise auch durch eigene Befindlichkeiten, den einen oder anderen Punkt liegen, der dann in der Endabrechnung für die Erwartungshaltung so mancher Spieler, dann doch nicht den angestrebten Erfolg bringt. Aber auch in dieser Saison sind wir noch mit dabei und ich hoffe, dass wir alles dafür geben, das Ziel „Aufstieg“ zu realisieren.

Wie bewertest du die Entscheidung des BFV, als einziger Landesverband die Saison nicht abzubrechen?

Ich stand von Anfang an hinter der Entscheidung, die Saison nicht abzubrechen, auch wenn es hier kein richtig oder falsch gibt. Ich war und bin immer noch der Meinung, dass eine neue Saison zu starten der falsche Weg gewesen wäre. Die getroffene Lösung, die Saison 19/20 zu Ende zu bringen und den Ligapokal mit einzuflechten, gibt in der schwierigen Situation die Möglichkeit zu atmen. Somit müssen im Jahr 2021 maximal vier oder fünf Spiele zu Ende gebracht werden. Beim Start einer neuen Saison müssten in drei Monaten ca. 20 Spiele untergebracht werden, was dann eine Pause oder Vorbereitung zur übernächsten Saison schier unmöglich machen würde.

Wie haltet ihr euch während der Winterpause fit?

Ich gehe mal davon, dass der Taten -und Bewegungsdrang bei unseren Jungs doch noch einigermaßen intakt ist und sie nicht zu Couch-Potatoes mutieren (lacht…). Nein, wir haben jetzt keine Trainingspläne oder eine klare Aufforderung zur körperlichen Ertüchtigung rausgegeben, hoffen aber, dass zeitnah, wie beim ersten Lockdown zumindest wieder Training erlaubt wird, da wir eigentlich bis auf ein oder zwei Wochen im Jahr, immer durchtrainieren. Die Voraussetzungen mit dem Kunstrasenplatz sind natürlich hier optimal.

Wie haltet ihr überhaupt Kontakt in Zeiten von Corona?

Wir veranstalten keine künstlichen Termine, sondern informieren unsere Jungs, wenn es etwas Neues gibt über unsere medialen Kanäle. Wir wissen auch, dass die Spieler eng vernetzt und befreundet sind und somit auch untereinander Kontakt halten. Wichtig ist es, eine Strategie und einen Plan zu haben wie es weitergeht und diesen dann umzusetzen und „GEMEINSAM“ die gesteckten Ziele zu erreichen.

Habt ihr Sorgen, dass viele Spieler im neuen Jahr überhaupt keine Lust mehr auf Fußball haben? Wie viele haben sich ohnehin schon verabschiedet?

Diese Sorgen, dass sich Spieler verabschieden, haben wir als SV Obertraubling eigentlich in jedem Jahr, dafür braucht es kein Corona! Vereine im Umkreis schauen auf unsere Jugendarbeit und was wir für unseren Seniorenbereich an Potenzial rausbringen. Wenn man sich den Umkreis von 20 Kilometrn anschaut, was sich dort Bezirks – und Landesligamannschaften tummeln, die keine eigene Jugendarbeit haben, oder sich in SG’s befinden, ist es nicht verwunderlich, dass wir um unsere Eigengewächsen jedes Jahr kämpfen müssen, zumal ja die Möglichkeit des Vertragsamateurs ein probates Mittel ist, den Jungs Flausen in den Kopf zu setzen. Aber wir vermelden keine Abgänge im Winter und gehen motiviert in die Restsaison. Auch die Planungen für die neue Saison laufen und ich gehe davon aus, dass der Kader zusammenbleibt, sonst hätte der ein oder andere Spieler bestimmt Charakter gezeigt und sich mit mir darüber ausgetauscht, da es ja auch der Anspruch der Spieler ist, fair behandelt zu werden.

Wie geht es eurem Verein finanziell? Könnt ihr die Ausfälle überhaupt kompensieren?

Die momentane Lage mit Corona stellt für uns überhaupt kein finanzielles Problem dar. Wir sind seit Jahren konzeptionell sehr gut aufgestellt und absolut intakt. Wir haben keine hohen vertraglichen Verbindlichkeiten und können unsere Mannschaften, ob im Jugend- oder im Seniorenbereich, finanziell für Feiern und Abschlussfahrten oder dergleichen unter die Arme greifen und das ist für uns das Credo. Wir wollen eine Abteilung mit Zusammenhalt sein und unserem Slogan „Fußball im familiären Umfeld“ treu bleiben.

Aufrufe: 025.11.2020, 08:00 Uhr
Redaktion RegensburgAutor