2024-05-02T16:12:49.858Z

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Da kommt selbst Ex-Profi Alf Mintzel nicht heran: Niedernhausens Spielertrainer Maurice Burkhardt behauptet sich im Kopfballduell und mit seinem Team letztlich mit 3:2 in Walluf.
Da kommt selbst Ex-Profi Alf Mintzel nicht heran: Niedernhausens Spielertrainer Maurice Burkhardt behauptet sich im Kopfballduell und mit seinem Team letztlich mit 3:2 in Walluf. – Foto: Vigneron

Risiko mit Rendite

Wie Spielertrainer Maurice Burkhardt den Umbruch beim SV Niedernhausen gemeistert hat

Niedernhausen. Es war ein Neustart der besonderen Art. Sicherlich ein Stück weit gewagt – aber nach aktuellem Stand genau der richtige Ansatz. Durch zuletzt acht Siege in Folge hat sich das im Sommer neu formierte Team des SV Niedernhausen an die Spitze der Fußball-Gruppenliga katapultiert. Nach der erfolgreichen Ära unter Trainer Jens Klische nunmehr mit dem im Autal quasi unbekannten Spielertrainermodell unter Maurice Burkhardt. Der spektakuläre Trainer-Ringtausch des Sommers – Burkhardt wechselte von Orlen nach Niedernhausen, Klische nahm den umgekehrten Weg – hat sich offenbar für alle ausgezahlt. Wo doch auch die Orlener in der Kreisoberliga unter Klische als Dritter vorne mitmischen.

Umbieger-Qualitäten: Während Burkhardts Team zuletzt mit dem 3:2 bei der SG Walluf für einen Paukenschlag sorgte, die Partie nach 0:2-Rückstand umbog und die Rheingauer an der Spitze ablöste. „Ich habe in der Pause vermittelt, dass wir schon einige Spiele gedreht haben“, freut sich der 27-jährige Spielertrainer, der selbst zum 2:2 traf, dass seine Direktiven stets von allen angenommen werden – auch in Walluf. Überhaupt fühlt er sich beim Autalclub auf allen Ebenen angekommen: „Die Gruppenliga ist schon ein anderes Pflaster als die Kreisoberliga. Vor der Runde war der Druck für mich schon groß. Schließlich ist der SV Niedernhausen ein Verein, der auf keinen Fall in Abstiegsgefahr geraten will und immer im oberen Drittel mitgespielt hat“, erläutert Burkhardt.

Mit Mohr auf einer Wellenlänge: Die Zusammenarbeit mit dem Sportlichen Leiter Stephan Mohr, die aus seiner Sicht optimal verläuft, sei ein wesentlicher Aspekt für die derzeitige Entwicklung. Mohr habe den Kurs, zur neuen Saison ausschließlich Kreisoberliga-Spieler zu verpflichten, vorbehaltlos mitgetragen. „Das war sicherlich ein bisschen riskant. Doch es sind durchweg Jungs, die ich bereits kannte. Außerdem haben wir aufgepasst, dass es im Menschlichen passt. Und Spieler bekommen, die regelmäßig im Training und noch nicht an ihrem Zenit sind“, schildert Burkhardt. Weiterhin gelang es ihm nach anfänglichen Umstellungen, vor dem starken Torhüter Tim Burghold mit den zentralen Abwehrspielern Dominik Gudenkauf und David Reusing sowie den Außenverteidigern Richard Ofosu und Marco Waldraff eine stabile Defensivformation zu bilden. Vorne ist der SVN mit Manuel Ulm (bisher 12 Tore), Burkhardt (8) und Davide Frusteri (7), dem Siegtorschützen in Walluf, ohnehin gut bestückt.

Noch 20, 30 Prozent Luft nach oben: Doch trotz des Coups im Rheingau hält Burkhardt den Ball flach. „Ich habe den Jungs gesagt: ausruhen ist nicht. 20, 30 Prozent haben wir noch Luft nach oben. Sicher läuft es derzeit gut. Aber ich bin nicht der Typ, der an irgendetwas Großes denkt. Ohne im Abstiegskampf gewesen zu sein, das wäre aus meiner Sicht schon eine gute Saison“, sagt der Coach vor dem Heimspiel gegen den SV Wiesbaden (So., 15 Uhr), den er als „unbequemen Gegner“ einstuft.

Andererseits bekennt er: „Ich kann nur ganz, ganz schwer verlieren.“ Selbst zu Hause bei Spielen mit Freundin Annika und dem gemeinsamen Sohn Louis sei das der Fall, räumt er ein. So gesehen hätte er nichts dagegen, wenn die SVN-Serie noch eine Weile anhält.

Weiter spielen: FC Bierstadt – SG Walluf, Hellas Schierstein – Germania Okriftel, SG Niedershausen/Obersh. – SV Hallgarten (alle So., 15 Uhr).



Aufrufe: 010.10.2019, 12:00 Uhr
Stephan NeumannAutor