2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Der SV Mietingen (hier Roland Mayer) will es dem VfB Friedrichshafen so schwer wie möglich machen. Foto: Volker Strohmaier
Der SV Mietingen (hier Roland Mayer) will es dem VfB Friedrichshafen so schwer wie möglich machen. Foto: Volker Strohmaier

Mietingen will "keine Autogramme sammeln"

SVM trifft in der Fußball-Landesliga im Heimspiel auf den Titelaspiranten VfB Friedrichshafen.

Mietingen / sz - Eine hohe Hürde hat der SV Mietingen in der Fußball-Landesliga am Samstag im Heimspiel zu bewältigen. Der SVM empfängt den Titelaspiranten VfB Friedrichshafen (Anstoß: 14.30 Uhr). Die Häfler unterlagen vor Wochenfrist dem FV Biberach mit 2:4 und mussten nach nur einem Spieltag die Tabellenführung abgeben. Für Mietingen bedeutete das 1:4 in Mengen die dritte Niederlage in Folge.

"Wir hatten acht Ausfälle. Dadurch mussten viele spielen, die nicht bei 100 Prozent sind. Hinzu kamen positionelle Umstellungen. Wir haben auch einfach zu viele Fehler gemacht, gerade bei den Gegentoren", fasst Trainer Reiner Voltenauer die Gründe zusammen, warum der SVM in Mengen erneut leer ausging. "Gerade in der Abwehr müssen wir fast jede Woche umstellen. Das macht es schwer, Stabilität reinzubekommen." Auch mit Blick auf die Partie gegen Friedrichshafen sei die Personallage ähnlich schlecht.

Durch die Niederlage gegen Mengen und die weiteren Ergebnisse am vergangenen Spieltag ist auch der Abstand zur Abstiegszone kleiner geworden. Drei Zähler Vorsprung hat der Tabellenachte Mietingen (18 Zähler) auf Abstiegsrelegationsplatz zwölf, den aktuell der SV Kehlen belegt. Das ist dem SVM-Trainer bewusst: "Wir schauen aber gerade nicht auf die Tabelle. Wir wollen bis zur Winterpause die 20-Punkte-Marke erreichen. Das versuchen wir in den nächsten vier Spielen zu realisieren."

"Mehr Außenseiter geht nicht"

Den kommenden Gegner Friedrichshafen hat er zuletzt im Spiel gegen Ochsenhausen beobachtet, das der VfB mit 4:2 gewann. In dieser Partie habe sich der VfB in der ersten Halbzeit schwergetan und dann in der zweiten Hälfte seine Klasse gezeigt. "Was der VfB an Personal zur Verfügung hat, ist mit das beste in der Landesliga", sagt Voltenauer und nennt die Namen Daniel Di Leo, Nico Di Leo, Ugur Tuncay, Denis Nikic oder Sebir Elezi. "Mehr Außenseiter geht nicht. Der VfB spielt um den Aufstieg und wir gegen den Abstieg", umreißt der SVM-Trainer die Ausgangslage vor der Partie und fügt hinzu: "Für solche Spiele sind wir aber aufgestiegen. Gegen Friedrichshafen zu spielen, ist etwas Besonderes, der VfB hat einen großen Namen." Die eigene personelle Situation sei schwierig, aber die nehme man an. "Wir wollen keine Autogramme sammeln. Wir werden auch keine Schneekanonen aufstellen und darauf hoffen, dass das Spiel ausfällt", sagt Voltenauer. "Wir wollen es Friedrichshafen so schwer wie möglich machen. Ein Punktgewinn wäre schon ein Erfolg für uns. Dafür werden wir alles geben." Um das Ziel zu erreichen, will der SVM-Trainer sein Team defensiver agieren lassen als in den vergangenen beiden Spielen.

Wiedergutmachung betreiben für das 2:4 gegen den FV Biberach – die erste Pleite von Friedrichshafen nach neun Spielen ohne Niederlage – will der VfB in Mietingen. Zwar ist der VfB "auf dem Papier Favorit", wie Spielertrainer Daniel Di Leo meint, trotzdem hat der 35-Jährige gehörig Respekt vor dem Auswärtsspiel im Landkreis Biberach. Schließlich haben die Mietinger im Schnitt die meisten Zuschauer pro Spiel in der Landesliga. "Das ist schon beeindruckend, wenn die ganze Gemeinde die Mannschaft anfeuert", sagt Di Leo, der "mit gemischten Gefühlen" nach Mietingen fährt. Das liegt nicht etwa an der Bilanz der Gastgeber. Vielmehr macht ihm sein "extrem dünner Kader" Sorgen. Max Richter fällt mit einer Grippe aus, Sascha Hohmann ist nach seiner Rückenverletzung noch immer nicht ganz fit und auch der Einsatz von Nicolai Weissenbacher ist fraglich. Zudem muss der Trainer bis kurz vor Anpfiff zittern, ob er auf Verteidiger Ömer Faruk Avci setzen kann. "Ömer arbeitet in der Kfz-Branche. Und da ist am Reifen-Samstag zurzeit die Hölle los", erklärt Di Leo, der hofft, dass seine Spieler rechtzeitig wieder die Bodenhaftung gefunden haben.

Aufrufe: 08.11.2019, 21:29 Uhr
Schwäbische Zeitung / Martin DeckAutor