2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Der SV Mietingen (hier Marcel Rolser) steht vor einer weiteren Saison in der Landesliga. Foto: Volker Strohmaier
Der SV Mietingen (hier Marcel Rolser) steht vor einer weiteren Saison in der Landesliga. Foto: Volker Strohmaier

Durch Kontinuität zum Erfolg

Fußball, Landesliga: Beim SV Mietingen setzt man auf eine hohe Identifikation

Mietingen / sz - Der SV Mietingen hat als Aufsteiger in der Fußball-Landesliga eine gute Saison gespielt. Nach der voraussichtlichen Entscheidung des Württembergischen Fußballverbands (WFV), die Saison wegen der Corona-Pandemie vorzeitig zu beenden und eine Quotientenregelung für die Bewertung heranzuziehen, landet der SV Mietingen jenseits von Gut und Böse im gesicherten Mittelfeld der Tabelle.

"Wir wollten mit dem Abstieg so schnell wie möglich nichts zu tun haben. Das ist uns gelungen", sagt Mietingens Spielleiter Frank Jerg, seit dieser Saison in Amt und Würden. Insofern sei die Freude groß, nicht wie vor zwei Jahren in den sauren Apfel des Abstiegs beißen zu müssen. Trotz einiger Verletzungsprobleme sei man gut durch die Saison gekommen, habe im Herbst überragende Leistungen gebracht und da schon den Grundstein für das ausgegebene Ziel Klassenerhalt gelegt.

Und dass mit einer kaum veränderten Mannschaft. Der SV Mietingen schöpft sein Potenzial vor allem aus der eigenen Jugend und aus der großen Identifikation mit dem Verein. "Das ist tatsächlich bei uns sehr ausgeprägt", sagt Frank Jerg. Das gesamte Dorf steht offensichtlich hinter dem Verein, was nicht zuletzt durch die höchsten Zuschauerzahlen der gesamten Liga deutlich wird. Fußball ist beliebt in Mietingen – aber und bei den Spielern. Sie bleiben dem Verein treu, auch wenn es immer wieder Anfragen von anderen Clubs gibt, wie etwa bei Torjäger Robin Ertle, der auch schon von höherklassigen Vereinen umworben war.

Die Fluktuation in Mietingen ist gering. Wer einmal für diesen Verein aufläuft, hält es länger aus. So wurden Christian Glaser, Stephan Glutsch und zuletzt Noah Gnandt in die Mannschaft integriert und zu tragenden Säulen. "Einen kaum zu beziffernden Anteil an dieser Entwicklung hat Trainer Reiner Voltenauer", betont Frank Jerg. "Er war das Herz des Vereins und hat alle Spieler weiterentwickelt." Dazu kam der Erfolg mit zwei Aufstiegen und einem Pokalsieg, Der SV Mietingen steht für Kontinuität. Auch für die kommende Saison dreht sich das Spielerkarussell nur bedingt. Lediglich Maex Mast verlässt den Verein und mit Lukas Schick vom Verbandsligisten SSV Ehingen-Süd kommt bislang auch nur ein neuer Spieler dazu. Jerg: "Wenn sich noch etwas Spannendes auftut, haben wir Möglichkeiten, den Kader zu ergänzen, aber es muss auch nicht sein."

Mit 20 Spielern, darunter zwei Torhütern, wird der SV Mietingen unter dem neuen Trainer Rafael Mayer, der wie berichtet aus Burgrieden kommt, in die neue Saison gehen. Voltenauer will kürzertreten und so musste der Verein reagieren. "Wir sind sicher, dass der neue Coach die Arbeit des bisherigen fortsetzen wird und wir auch in der kommenden Saison eine gute Rolle in der Landesliga spielen können", sagt Jerg, auch wenn er den voraussichtlich verschärften Abstieg als nicht unbedingt förderlich betrachtet.

Zunächst gehe es aber mal darum, dass diese neue Saison überhaupt gestartet werden könne. Frank Jerg hofft auf den September als möglichen Saisonbeginn und schätzt dies nach heutigem Stand auch als realistisch ein. Das hänge natürlich vom weiteren Infektionsverlauf ab. Auch deshalb habe man in Mietingen entschieden, auf ein Mannschaftstraining noch zu verzichten, weil in ein paar Tagen wieder Änderungen und Lockerungen möglich sind. "Klar ist aber auf jeden Fall, dass sich die Jungs mal wieder zum Kicken treffen wollen." Von konkreter Saisonvorbereitung könne aber noch keine Rede sein.

Aufrufe: 019.5.2020, 15:28 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor