„Für mich ein Duell wie jedes andere“

Ein Derby beschreibt allerdings nicht nur die geografische Nähe, sondern auch eine sportliche Rivalität, die sicher über einen gewissen Zeitraum entwickelt hat und auch an jüngere Generationen weitergegeben wurde.

Nachdem im Sommer 2011 viele Stammspieler den SV Eintracht Salzwedel 09 verließen und sich dem SV Liesten 22 anschlossen, entwickelte sich aber der Spielzeit 2012/2013 eine neue Rivalität. Während die Liestener - gespickt mit zahlreichen Landesliga-Akteuren - sofort um den Staffelsieg in der Landesklasse kämpften, mussten die Salzwedeler den personellen Aderlass vor allem mit der zweiten Mannschaft und der A-Jugend auffangen. Demzufolge waren die ersten zwei bis drei Jahre nach dem sang- und klanglosen Landesliga-Abstieg auch mehr oder weniger ein reiner Überlebenskampf. In den letzten sechs Jahren duellierten sich beide Mannschaften aber so ziemlich auf Augenhöhe. Der SV Liesten 22 und der SV Eintracht Salzwedel haben sich in der Ligaspitze der Fußball-Landesklasse, Staffel I, etabliert und gehören eigentlich jede Saison irgendwo zu den Staffelmitfavoriten.

Zwei Akteure blicken zurück:

Lucas Bresch: „Speziell sind mir vor allem zwei Derbys gegen den SV Eintracht Salzwedel in Erinnerung geblieben. Zum einen, als wir 2011 3:1 gegen Salzwedel gewonnen haben und mir dabei alle drei Treffer gelungen sind. Leider habe ich mir in diesem Spiel auch das Schlüsselbein gebrochen. Das zweite Derby ist das Kreispokalfinale 2019 gegen Salzwedel. Mit dem 2:1-Sieg hatten wir zum dritten Mal in Folge den Kreispokal gewonnen, was vorher noch keiner anderen Mannschaft gelang. Generell herrscht sind die Derby - egal ob in Liesten oder Salzwedel - immer sehr gut besucht, weshalb die Stimmung auch dementsprechend gut ist. Das hat dann auch schon den einen oder anderen Schiedsrichter aus Stendal oder Magdeburg beeindruckt. Vor so einem Duell sind natürlich beide Mannschaft hochmotiviert. Beide Teams wollen das prestigeträchtige Spiel für sich entscheiden. Demzufolge sind es meist sehr intensive Spiele gegen Salzwedel, mit vielen harten aber auch zumeist fairen Zweikämpfen.“

Kevin Gebert: „Man merkt in Bezug auf die Spiele gegen Liesten schon, dass man mit dem Alter reifer und erwachsener geworden ist. In den früheren Spielen gegen den SV Liesten war mehr Feuer drin, weil viele Salzwedeler damals die Fronten gewechselt haben und man sich dadurch natürlich sehr gut kannte. Da waren auch durchaus Freundschaften mit bei. Deshalb war es natürlich schon ein besonderer Reiz gegen die Jungs zu spielen und zu versuchen zu gewinnen. Ein paar Jahre später muss ich sagen, dass es mittlerweile fast ein Spiel, wie jedes andere auch ist. Aufgrund der örtlichen Nähe, ist das für die Zuschauer vielleicht ein bisschen anders, aber für mich als Spieler ist das Duell gegen Liesten nichts anderes, wie wenn wir gegen ein anderes Team dieser Liga spielen. Trotzdem erinnert man sich natürlich noch gerne an das Kreispokalfinale 2014 im Stadion. Für mich war es vor allem besonders, weil es das letzte Spiel von Marko Trostmann war und wir das Ding glücklicher Weise nochmal holen konnten. Für mich war allerdings auch das erste Derby in der Saison 2012/2013 besonders, weil bei Liesten damals noch Spieler wie Marian Falkenhagen und Matthias Wiese mitgespielt haben.“

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