Doch Bernd Lennartz, dem Niederauer Coach, dürfte nach den 45 Minuten weniger der Rückstand seines Teams als vielmehr die personelle Situation Sorgenfalten auf die Stirn getrieben haben. Denn drei seiner Fußballer mussten bereits vor der Halbzeit verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Zuerst erwischte es Daniel Bleja am Fuß, gut zehn Minuten später musste Patrick Bolonga nach einem Sprint mit Oberschenkelproblemen passen. Und kurz vor der Halbzeit zog sich Olaf Ramm beim Versuch, den dritten Arnoldsweiler Treffer gemeinsam mit Kapitän Jannis Becker zu verhindern, eine Knieblessur zu.
Aber zum Spiel: Schon nach gut 20 Minuten führte die Viktoria 2:0. Die Mannschaft setzte Niederau von Beginn an unter Druck. Während sich das klassentiefere Team auch Unzulänglichkeiten im Passspiel leistete, weil die „Kleeblätter“ früh störten, spielten sich die Rombey-Schützlinge gefährlich vor das Niederauer Tor. Zwei dieser Szenen nutzte Niko Couliaras zur 2:0-Führung. Arnoldsweiler hatte die Partie im Griff. Niederau aber verkürzte: Einen Eckball verlängerte Jannis Becker per Kopf auf den zweiten Pfosten, Yusuf Duman traf ebenfalls mit dem Schädel. Nicht lange währte aber Niederaus Hoffnung, Viktorias Fabian Djemail stellte den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. So ging es 3:1 in die Pause, so stand es auch nach 90 Minuten. Denn in der zweiten Hälfte plätscherte das Spiel nur noch vor sich hin. Fünf Szenen verdienen doch noch Erwähnung. Niederaus Tetsuhiro Inoue verwandelte einen Freistoß direkt, ein Mannschaftskamerad behinderte aber in Abseitsstellung Arnoldsweilers Keeper Phillip Müller, Viktorias Stefan Baumgart schoss artistisch vom rechten Fünfmeterraum eine Bogenlampe aufs Tor, Niederaus Keeper Luca Spilles, der schon auf dem Boden lag, schnappte sich aber noch den Ball. Außerdem liefen Yusuf Duman und Fabian Djemail jeweils alleine erfolglos auf das gegnerische Tor zu. Und schließlich verletzte sich mit Subaru Mitsudome der vierte Niederauer Kicker, so dass der FCN die Neuauflage des Finales der Stadtmeisterschaft 2016 mit zehn Spielern beenden musste. Bernd Lennartz zuckte ob des Verletzungspechs einfach nur mit den Schultern und zollte seinem Team Respekt. Viktorias Coach Frank Rombey freute sich ob des „verdienten Sieges“.
Keine taktischen Zwänge
Frei von taktischen Zwängen hatten zuvor im kleinen Finale die Teams aufgespielt. Und so war munteres Toreschießen angesagt. Zwölf Treffer sahen die Zuschauer bei der Partie Schwarz-Weiß Düren 96 gegen die Dürener Sportfreunde. Sieben Tore erzielten die Gastgeber, fünf die Kicker aus dem Dürener Osten. Fleißigster Schütze war Walter Wogu (SW) mit fünf Treffern.
„Wir haben das Endspiel um die Fußball-Stadtmeisterschaft verdient gewonnen.“
- Frank Rombey, Trainer Viktoria Arnoldsweiler