Das können wahrlich nicht viele Trainer von sich behaupten: Blickt Robert Ertl auf das zur Neige gehende Jahr 2017 zurück, steht nicht eine einzige sportliche Niederlage in seiner Bilanz. Der 31-Jährige ist spürbar stolz über das Geleistete. "Das ist schon eine super Sache, 40 Spiele in Serie nicht verloren zu haben. Ich möchte mich noch einmal bei unserem Spartenleiter Alfons Schmid bedanken, der nach dem Abstieg in die A-Klasse voll hinter mir gestanden ist." Die Degradierung in die letzte Klasse des Spielsystems markierte eine Zäsur beim SV Kirchberg i. Wald. Gegen den SV Perlesreut II zog der ehemalige Bezirksligist in der Relegation nach Hin- und Rückspiel mit 0:2 und 1:1 den Kürzeren, Spieler und Verantwortliche rückten durch den Misserfolg noch enger zusammen. "Wir haben uns anschließend alle darauf eingeschworen, dass wir diesen Betriebsunfall wieder korrigieren. Alle sind an Bord geblieben, der sofortige Wiederaufstieg war das Ziel. Dass es dann so reibungslos funktioniert, hätten wir dann allerdings nicht gedacht", schmunzelt Ertl. Und reibungslos trifft`s am besten: 24 Saisonspiele, 24 Siege. "Da muss ich meiner Truppe auch nochmal ein großes Kompliment aussprechen. Wir standen vier Spieltage vor Ende als Meister fest. Aber die Mannschaft wollte unbedingt alle Partien für sich entschieden, hat weiter Vollgas gegeben und nicht locker gelassen. Das spricht für den Willen und den Moral der Jungs."
Und nach der perfekten Meisterschaft machten die jungen Wilden der Kirchberger einfach so weiter. Auch in der Kreisklasse setzte der SVK seinen Siegeszug fort. Wie alle Aufsteiger gaben auch die Kirchberger obligatorisch den Klassenerhalt als Saisonziel aus. "Uns war aber schon klar, wenn alles passt, können wir erneut vorne mitmischen", betont Ertl. Eine Partie zu Saisonbeginn blieb Ertl ganz besonders in Erinnerung: "Das war unsere Heimpartie gegen Haus am vierten Spieltag, als wir in der Nachspielzeit den Siegtreffer markiert haben. Das war für mich eine Art Initialzündung. Die Mannschaft hat gemerkt, unser Spiel funktioniert auch in der Kreisklasse. Da ging nochmal ein Ruck durchs Team und die Brust wurde immer breiter." Ausschlaggebend für den Super-Lauf ist für den Cheftrainer der Zusammenhalt in der Mannschaft. Kopf der Truppe ist der erst 22-jährige Kapitän Alois Kronschnabl, der ein Sonderlob von seinem Coach einheimst: "Wie Alois schon in jungen Jahren das Team führt, das ist schon überragend. Aber auch ein Sebastian Trauner, der vor der Saison von der U19 des TSV Regen zu uns gekommen war, hat sich super eingefügt."
Junge, erfolgreiche Kicker wecken natürlich Begehrlichkeiten und sind den Spähern der größeren Klubs nicht entgangen. Ertl hat aber keine Bedenken, dass seine Truppe demnächst auseinander fallen könnte: "Wenn ein Landesligist mal bei den Jungs anklopfen sollte, dann werden sie schon ins Überlegen kommen. Aber es kommt ja auch aus der Jugend wieder was nach und wir sind mit zwei bis drei potenziellen Neuzugängen in Kontakt. Für die kommenden Jahre sind wir sehr gut aufgestellt", erklärt der Erfolgstrainer, der in jedem Training mindestens 15 bis 20 Kicker um sich scharen kann. Jetzt herrscht aber erst einmal Ruhe, im Bayerwald hat die Winterpause Einzug gehalten. Spätestens aber wenn die Frühjahrssonne den Schnee schmelzen lässt, werden alle beim SV Kirchberg vom Durchmarsch in die Kreisliga träumen. Daraus macht auch Ertl keinen Hehl: "Jetzt wollen wir`s natürlich packen. Das wäre schon eine fantastische Geschichte." Die zweite Meisterschaft in Folge und wer weiß, vielleicht dann zwei Jahre ungeschlagen, das dürfte Motivation genug sein. Die Konkurrenz darf sich sicher sein, dass die jungen Kicker des SV Kirchberg i. Wald auch nach der Winterpause alles dafür tun werden, um ihre Super-Serie weiter auszubauen.