2024-05-02T16:12:49.858Z

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Gewohnte Jubelpose: Das Gefühl einer Niederlage kennen die Kicker des SV Kirchberg i. Wald nur noch vom Hörensagen. F: Weiderer
Gewohnte Jubelpose: Das Gefühl einer Niederlage kennen die Kicker des SV Kirchberg i. Wald nur noch vom Hörensagen. F: Weiderer

Seit 18 Monaten ungeschlagen: Die Kirchberger Erfolgsstory

"From zero to hero": Die jungen Wilden des SV Kirchberg i. Wald mischen nach dem Durchmarsch aus der A-Klasse auch die Kreisklasse Mittlerer Wald auf und haben 40 (!) Punktspiele in Folge nicht mehr verloren

40 Partien, 36 Siege, 4 Unentschieden, 0 Niederlagen bei einem Torverhältnis von 157:30 - so liest sich die fast unglaubliche Punktspielbilanz des SV Kirchberg v. Wald seit Sommer 2016. Eine Wahnsinnsserie! Angestachelt von der Schmach des Abstiegs nach der Spielzeit 2015/16 räumte der SVK zunächst in der A-Klasse Freyung-Grafenau alles aus dem Weg, was ihm vor die Füße kam. Und auch in der laufenden Spielzeit konnte die Elf um Coach Robert Ertl noch keiner stoppen. FuPa hat sich auf Spurensuche begeben, um dem Erfolgsrezept der Ballermänner aus dem Bayerwald auf die Spur zu kommen.

Das können wahrlich nicht viele Trainer von sich behaupten: Blickt Robert Ertl auf das zur Neige gehende Jahr 2017 zurück, steht nicht eine einzige sportliche Niederlage in seiner Bilanz. Der 31-Jährige ist spürbar stolz über das Geleistete. "Das ist schon eine super Sache, 40 Spiele in Serie nicht verloren zu haben. Ich möchte mich noch einmal bei unserem Spartenleiter Alfons Schmid bedanken, der nach dem Abstieg in die A-Klasse voll hinter mir gestanden ist." Die Degradierung in die letzte Klasse des Spielsystems markierte eine Zäsur beim SV Kirchberg i. Wald. Gegen den SV Perlesreut II zog der ehemalige Bezirksligist in der Relegation nach Hin- und Rückspiel mit 0:2 und 1:1 den Kürzeren, Spieler und Verantwortliche rückten durch den Misserfolg noch enger zusammen. "Wir haben uns anschließend alle darauf eingeschworen, dass wir diesen Betriebsunfall wieder korrigieren. Alle sind an Bord geblieben, der sofortige Wiederaufstieg war das Ziel. Dass es dann so reibungslos funktioniert, hätten wir dann allerdings nicht gedacht", schmunzelt Ertl. Und reibungslos trifft`s am besten: 24 Saisonspiele, 24 Siege. "Da muss ich meiner Truppe auch nochmal ein großes Kompliment aussprechen. Wir standen vier Spieltage vor Ende als Meister fest. Aber die Mannschaft wollte unbedingt alle Partien für sich entschieden, hat weiter Vollgas gegeben und nicht locker gelassen. Das spricht für den Willen und den Moral der Jungs."

Saisonziel Klassenerhalt, aber: »Uns war schon klar, wenn alles passt, können wir erneut vorne mitmischen.«

Und nach der perfekten Meisterschaft machten die jungen Wilden der Kirchberger einfach so weiter. Auch in der Kreisklasse setzte der SVK seinen Siegeszug fort. Wie alle Aufsteiger gaben auch die Kirchberger obligatorisch den Klassenerhalt als Saisonziel aus. "Uns war aber schon klar, wenn alles passt, können wir erneut vorne mitmischen", betont Ertl. Eine Partie zu Saisonbeginn blieb Ertl ganz besonders in Erinnerung: "Das war unsere Heimpartie gegen Haus am vierten Spieltag, als wir in der Nachspielzeit den Siegtreffer markiert haben. Das war für mich eine Art Initialzündung. Die Mannschaft hat gemerkt, unser Spiel funktioniert auch in der Kreisklasse. Da ging nochmal ein Ruck durchs Team und die Brust wurde immer breiter." Ausschlaggebend für den Super-Lauf ist für den Cheftrainer der Zusammenhalt in der Mannschaft. Kopf der Truppe ist der erst 22-jährige Kapitän Alois Kronschnabl, der ein Sonderlob von seinem Coach einheimst: "Wie Alois schon in jungen Jahren das Team führt, das ist schon überragend. Aber auch ein Sebastian Trauner, der vor der Saison von der U19 des TSV Regen zu uns gekommen war, hat sich super eingefügt."

Starke Trainingsbeteiligung als Basis des Erfolgs.

Junge, erfolgreiche Kicker wecken natürlich Begehrlichkeiten und sind den Spähern der größeren Klubs nicht entgangen. Ertl hat aber keine Bedenken, dass seine Truppe demnächst auseinander fallen könnte: "Wenn ein Landesligist mal bei den Jungs anklopfen sollte, dann werden sie schon ins Überlegen kommen. Aber es kommt ja auch aus der Jugend wieder was nach und wir sind mit zwei bis drei potenziellen Neuzugängen in Kontakt. Für die kommenden Jahre sind wir sehr gut aufgestellt", erklärt der Erfolgstrainer, der in jedem Training mindestens 15 bis 20 Kicker um sich scharen kann. Jetzt herrscht aber erst einmal Ruhe, im Bayerwald hat die Winterpause Einzug gehalten. Spätestens aber wenn die Frühjahrssonne den Schnee schmelzen lässt, werden alle beim SV Kirchberg vom Durchmarsch in die Kreisliga träumen. Daraus macht auch Ertl keinen Hehl: "Jetzt wollen wir`s natürlich packen. Das wäre schon eine fantastische Geschichte." Die zweite Meisterschaft in Folge und wer weiß, vielleicht dann zwei Jahre ungeschlagen, das dürfte Motivation genug sein. Die Konkurrenz darf sich sicher sein, dass die jungen Kicker des SV Kirchberg i. Wald auch nach der Winterpause alles dafür tun werden, um ihre Super-Serie weiter auszubauen.





Die Chronik des SV Kirchberg i. Wald der vergangenen Jahre:


SaisonLigaPlatzBilanzTrainer 2017 / 2018 KK Mittlerer Wald 1. 12 - 4 - 0 Ertl, Robert13S - 4U - 0N 2016 / 2017 AK Freyung-Grafenau 1. 24 - 0 - 0 Ertl, Robert24S - 0U - 0N 2015 / 2016 KK Mittlerer Wald 13. 8 - 4 - 14 Ertl, Robert8S - 4U - 14N 2014 / 2015 AK Regen-Zwiesel 1. 23 - 2 - 1 Ertl, Robert23S - 2U - 1N 2013 / 2014 AK Regen-Zwiesel 4. 13 - 5 - 4 Pönn, Stefan13S - 5U - 4N
Aufrufe: 016.11.2017, 07:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor