2024-04-25T14:35:39.956Z

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Kirchanschörings Coach Patrick Mölzl will mit seinem Team den Sprung in die Bayernliga schaffen. F: Leifer
Kirchanschörings Coach Patrick Mölzl will mit seinem Team den Sprung in die Bayernliga schaffen. F: Leifer

Bayernliga-Träume reifen in Kirchanschöring

Landesliga-Zuschauerkrösus will Aufstieg unbedingt schaffen +++ Königstransfer aus Salzburg

Im äußersten Südosten Bayerns haben sie große Pläne. Der SV Kirchanschöring ist drauf und dran zum ersten Mal in der Vereinshistorie den Sprung in die Bayernliga zu realisieren. Die Oberbayern führen das Klassement der Landesliga Südost souverän an. Und das wird von den Zuschauern auf beeindruckende Weise goutiert: 683 Fußballbegeisterte aus dem Rupertiwinkel strömen im Schnitt zu den Heimspielen des SVK. Der Verein befindet sich im Aufbruch und verfügt mit Ex-Profi Patrick Mölzl über einen hochengagierten und ehrgeizigen Spielertrainer, der sich und seinem Klub den Bayernliga-Traum unbedingt erfüllen möchte. In der Winterpause ist den Gelb-Schwarzen zudem ein Transfercoup gelungen: Manuel Jung kommt vom österreichischen Drittligisten Austria Salzburg.

"Wir wollen natürlich oben bleiben. Wenn wir das leugnen würden, wären wir unglaubwürdig", gibt Mölzl die Richtung vor und lässt an seinen Ambitionen keinen Zweifel: "Ich möchte unbedingt in die Bayernliga und dafür sind wir auch gut aufgestellt." Gute Spieler aus dem Nachbarland Österreich zu bekommen ist aber schwierig: "Wer bei uns in der Region gut ist, der spielt schon bei uns. Mit Geld können wir keinen locken, dazu wird in Österreich zu viel bezahlt. Das geht nur mit Überzeugungsarbeit", weiß Mölzl. Scheinbar hat Mölzls Überzeugungsarbeit aber gefruchtet. Mit Manuel Jung konnte ein hoffnungsvolles Offensivtalent vom österreichischen Drittliga-Tabellenführer Austria Salzburg losgeeist werden. Bei den Salzburgern kam der 21-Jährige allerdings nur sporadisch zum Einsatz. Mit Heinrich, Leitmeier und Jung auf dem Platz sei man nun laut Mölzl in der Offensive brandgefährlich. "Wir haben Manuel geholt, um flexibler zu sein und auch mal mit drei Stürmern spielen zu können", zeigt sich der Chefcoach hocherfreut über den Transfer. Zudem kommt der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler Nika Petrit vom SV Grödig 1b. Komplettieren wird den Kader Keeper Michael Endlmaier vom TSV Waging am See. Derweil wird beim SV Kirchanschöring an vielen Schrauben gedreht, um professioneller zu werden. Zukünftig soll es Pressekonferenzen geben, mit den Treffern des Tages als visuellen Höhepunkt. "Wir wollen den Fußballfans hier in der Region etwas bieten", hat Patrick Mölzl mit dem SVK noch so einiges vor.

Zwei 0:1-Niederlagen gegen Hallbergmoos: »Das nagt an mir.«

In der laufenden Spielzeit hat der SVK nur zwei Spiele verloren. Beide Male mit 0:1 gegen den großen Titelrivalen VfB Hallbergmoos. Die Pleiten gegen die Truppe von Trainerfuchs Anton Plattner wurmen Mölzl noch immer mächtig: "Das nagt an mir. Vor allem, weil beide nicht hätten sein müssen. Im Rückspiel hätten wir vier Tore schießen müssen, so viele Chancen waren da." Zumal das Knallerduell in Kirchanschöring vor der Rekordkulisse von 2.065 Zuschauern auch noch durch ein unglückliches Eigentor verloren ging. Aber die Mannschaft zeigte eine klasse Reaktion und ließ bis zum Winter drei Siege folgen. 4:2 zuhause gegen Freising, ein fulminanter 4:0-Sieg beim starken SV Erlbach und zum Abschluss ein klares 4:0 gegen Pfarrkirchen - der SVK untermauerte eindrucksvoll seine Titelambitionen. Und so schüttelte Kirchanschöring trotz der Niederlagen im direkten Vergleich den ärgsten Verfolger Hallbergmoos um sechs Punkte ab, der zwar noch ein Nachholspiel hat, dieses aber gegen den frischgebackenen Bayerischen Hallenmeister FC Deisenhofen bestreiten muss. Dass in Kirchanschöring etwas entsteht, wird auch von den Zuschauern honoriert. Mit knapp 700 Besuchern im Schnitt ist der SV Kirchanschöring der unangefochtene Zuschauerkrösus aller fünf bayerischen Landesligen und wäre nicht nur deshalb ein würdiger Aufsteiger in die Bayernliga Süd.






Aufrufe: 04.2.2015, 10:23 Uhr
Dirk Meier / mwiAutor