SC Kirchdorf: Das Comeback 1992 - Erlösung nach irrer Relegation

Kirchdorf – Zwei Jahre vorher hatte der SC Kirchdorf sein Waterloo in Entscheidungsspielen erlebt. Als Drittletzter der A-Klasse (jetzt Kreisliga) musste man in die Relegation, und nach einem 0:1 gegen B-Klassen-Vizemeister SV Pulling war der Abstieg eigentlich schon fix. Doch es kam zu einer weiteren Runde mit acht Teams. Kirchdorf bezwang zuerst den SC Baldham 4:0, scheiterte dann aber am FC Croatia (2:3).

Zwei Jahre später bekam man die Gelegenheit, diese Scharte auszuwetzen. SCK und der SV Hörgertshausen beendeten die Saison 91/92 punktgleich in der B-Klasse auf den Spitzenplätzen. Die Ampertaler hatten erst am vorletzten Spieltag durch einen 1:0-Sieg beim direkten Kontrahenten aufschließen können, am letzten Spieltag zitterten sich beide – der SCK schlug Real Moosburg 2:1, Hörgertshausen gewann beim TSV Moosburg 3:2 – ins Entscheidungsspiel.

Der Sieger war Meister und direkter Aufsteiger, der Verlierer musste in die Relegation, und das wollten die Kirchdorfer auf alle Fälle vermeiden. Gespielt wurde in Nandlstadt. 1000 Fans wollten die Partie damals sehen, sie mussten einen Wolkenbruch über sich ergehen lassen, das Spiel stand vor einem Abbruch, da es zunehmend dunkler wurde und eine drohende Verlängerung nur mehr schwer durchzuführen gewesen wäre. Doch vier Minuten vor dem Abpfiff erlöste Kirchdorfs Johann Maier den SCK-Anhang und wohl auch das Unparteiischen-Gespann. Kirchdorf gewann durch seinen haltbaren Kopfball 2:1 und konnte feiern. Die Ampertaler Führung in Durchgang eins durch Josef Burger (28.) hatte Hörgertshausen noch vor dem Pausenpfiff durch Johann Maierhofer egalisiert. Dann setzte der Regen ein, und es wurde für beide Teams sehr schwer, Kombinationen aufzuziehen.

SCK-Trainer Dieter Fuchs zeigte nach der Begegnung Mitgefühl mit den Verlierern. „Uns hätte es genau so erwischen können, das Spiel stand auf des Messers Schneide.“ Fuchs hatte mit einer Verlängerung gerechnet und sogar die Schützen für ein Elfmeterschießen schon im Kopf. Sein Torjäger Johann Maier ersparte ihm die Tortur.

Die Hörgertshausener Elf um Trainer Erich Haydn hatte in der anschließenden Relegation kein Glück, verlor schon das erste Spiel 0:2 gegen den TSV Isen und ein paar Tage später in einer weiteren Verliererrunde mit dem gleichen Ergebnis gegen Hertha München.

VON ARTHUR VIOL