2024-04-30T08:05:46.171Z

Spiel der Woche
F: Krämer
F: Krämer

Tiefe Trauer in Hetzerath

Die Schwarz-Weißen müssen nach dem 1:3 gegen die SG Traben-Trarbach die A-Klasse Mosel verlassen und sind nach 33 Jahren in oberen Ligen nur noch B-Ligist.

Während Traben-Trarbach nach seinem 3:1-Auswärtscoup den Klassenverbleib mit seinem Anhang frenetisch feierte, gab es beim SV Hetzerath Tränen des Abschieds. Der SVH, dem nur ein Sieg für weitere Entscheidungsspiele geholfen hätte, steigt nach 33 Jahren in Bezirksliga und A-Klasse in die B-Liga ab.

Noch Minuten nach dem von Schiedsrichter Horst Jonas umsichtig und unaufgeregt geleiteten Abstiegskrimi zwischen dem Drittletzten Hetzerath und dem mit drei Punkten direkt davor platzierten Doppelstädtern gab es ein Bild der extremen Gegensätze: Auf der einen Seite Traben-Trarbach, das nach einem (verdienten) 3:1-Erfolg die Spielorte der Kreisliga A eine weiteres Jahr bereisen darf – auf der anderen eine am Boden liegende und tief enttäuschte Mannschaft des SV Hetzerath

Trainer Urbild lässt sich entschuldigen


Mit gesenkten Häuptern und tief traurigen Blicken saßen die Kicker des im Endklassement auf dem drittletzten Platz rangierenden Clubs vor der Trainerbank. Schweigen und tiefe Betroffenheit füllten die Szenerie, mit bedächtigen Schritten schlich Danny Zimmer zum Statement. Der Zweite Vorsitzende des SVH ließ Trainer Michael Urbild entschuldigen, der in jenem Moment nicht in der Lage war, erklärende Worte zu liefern. „Ich habe selbst in den besten Jahren in der Bezirksliga und der A-Klasse für Hetzerath gespielt. So ein Abschied nach 33 Jahren tut sehr weh, doch die Wahrheit liegt immer auf dem Platz. Wir haben sicher geglaubte Punkte gegen Veldenz und Rot-Weiss Wittlich in der Nachspielzeit liegengelassen. Der Abstieg ist unglücklich, aber auch verdient.“


"Die Jungs stehen wieder auf"


Im letzten Spiel der Saison half nur ein Sieg. Dass es nicht dazu kam, machte Zimmer auch an der fehlenden Angriffswucht und der so gefürchteten Kampfkraft fest. „Fußballerisch haben wir vieles vermissen lassen, am Willen hat es nicht gefehlt. Doch vielleicht konnten einige Spieler mit dem Druck nicht umgehen. Traben-Trarbach hat zu Recht gewonnen.“ In dem Augenblick der Niederlage richtete der frühere Mittelfeldstratege den Blick jedoch schon wieder nach vorn. „Wir werden das alles aufarbeiten. Es besteht Redebedarf. Doch ich bin überzeugt, dass die Jungs wieder aufstehen werden. Die B-Klasse wird richtig schwer. Wir sind hier eine verschworene Truppe und es zeugt vom großen Kollektivgeist, dass die Mannschaft so zusammen bleibt.“


SG-Trainer Benjamin Siweris:


Hetzerath eiskalt erwischt

Benjamin Siweris, Spielertrainer der SG Traben-Trarbach, zeigte sich zufrieden und erleichtert: „Uns fällt ein Riesenstein vom Herzen, dass wir das Ding hier gewonnen und die Klasse gehalten haben. Jeder hat sich noch mal reingehauen. So wie wir gekämpft und uns den Sieg verdient haben, war geil. Ich bin mega-stolz auf diese Mannschaft.“ Zum Spielverlauf: Hetzerath wurde bereits nach sieben Minuten eiskalt erwischt, als Dominik Koch ohne auch nur in Ansätzen attackiert zu werden mit einem Linksschuss die Kugel ins lange Ecke schlenzte – 0:1 (7.). Anschließend bekam der SVH Oberwasser, doch weder ein Freistoß von Nico Schäfer noch zwei weitere Situationen des gleichen Spielers führten zum baldigen Ausgleich. Timm Brehm klärte einen Schuss von Schäfer auf der Linie. Insgesamt aber agierte der SVH zu passiv und entwickelte zu wenig Druck. Auf der anderen Seite hatte Tim Eckstein das 2:0 auf dem Fuß, doch sein Heber landete auf dem Netz. Hetzerath kam mit deutlich mehr Zug zum Tor aus der Halbzeit – zunächst verpasste der eingewechselte Tim Denis das 1:1, in der 56. Minute gelang Sascha Rosch auf Vorlage von Schäfer indes der Ausgleich. Zu diesem Zeitpunkt war das übrigens absolut verdient. Jetzt häuften sich Chancen auf beiden Seiten: Ein Kopfball von Brehm flog hauchdünn am linken Pfosten vorbei, dann verfehlte ein Denis-Kopfball nach Ecke das Ziel. Doch Traben-Trarbach wirkte insgesamt gefährlicher, konzentrierter. So ließ das 2:1 von Pascal Bautz (83.) nach vorhergehendem Pressschlag das anvisierte Hetzerather Ziel, zum eigenen Führungstreffer zu kommen, in weite Ferne geraten. Den Deckel legte schließlich der Spielertrainer selber drauf, als dieser vom eingewechselten Anel Bajric bedient wurde – 1:3 (89.). Nach Nico Hettgens erfolgloser Direktabnahme mit dem letzten Hetzerather Angriff stand der Abstieg in die B-Klasse fest.

Aufrufe: 026.5.2019, 11:58 Uhr
Lutz SchinköthAutor