2024-05-14T11:23:26.213Z

Interview
Thorsten Szesniak hat sich den Neuaufbau beim SV Herten leichter vorgestellt. | Archivfoto: Matthias Kaufhold
Thorsten Szesniak hat sich den Neuaufbau beim SV Herten leichter vorgestellt. | Archivfoto: Matthias Kaufhold
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Szesniak: "Wir hatten uns das leichter vorgestellt"

SV Herten durchläuft schwierige Phase des Umbruchs +++ 0:6-Niederlage gegen Weilheim

Der geplante Neuaufbau beim ehemaligen Landesligisten SV Herten erweist sich als schwieriger wie angenommen, trennen die Gelb-Grünen doch gerade nur drei Punkte von einem direkten Abstiegsplatz. Bei der 0:6-Pleite gegen den FC Rot-Weiß Weilheim wurde es Thorsten Szesniak beim Pausenstand von 0:3 kurzweilig zu viel und verließ die Kabine nach kurzer Zeit wieder. Im BZ-Interview erzählt der Hertener Trainer von dieser kuriosen Szene und dem schwierigen Integrationsprozess vieler junger Spieler in die Mannschaft.

BZ: Herr Szesniak, am Wochenende bei der 0:6 Niederlage gegen den FC Rot-Weiß Weilheim haben Sie, ohne eine Ansprache zu halten, die Kabine nach wenigen Minuten in der Halbzeit beim Stand von 0:3 wieder verlassen. Was war da los?

Szesniak:
Ich bin kurz in die Kabine und habe den Spielern mitgeteilt, dass wir drei Mal wechseln werden, dann bin ich wieder raus. Wir reden schon die letzten Wochen sehr viel und auch vor dem Spiel habe ich ziemlich klar jedem Spieler eine Aufgabe gegeben. Es war ziemlich klar, wie wir spielen wollten, aber nach zehn Minuten war davon bei über der Hälfte der Mannschaft nichts mehr zu sehen. Da hab ich dann gedacht, warum sollte ich in der Halbzeit das gleiche noch einmal erzählen, was ich schon seit zwei Wochen predige. Deswegen wollte ich mit dieser Vorgehensweise auch ein wenig wachrütteln, dass wir auf keinem guten Weg sind.

BZ: Das Spiel hatte ihre Mannschaft trotzdem noch 0:6 verloren. Haben Sie dann nach dem Spiel noch mit den Spielern geredet?

Szesniak:
Nein, da haben wir nicht mehr viel geredet. Da musste man nicht mehr viel sagen. Alle waren emotional aufgeladen, mit sich selbst beschäftigt. Da noch Kritik zu üben oder Dinge aufzuarbeiten, das hätte nichts mehr gebracht. Das werden wir aber diese Woche machen.

BZ: Wie verläuft der geplante Neuaufbau, in dem sieben Spieler aus den A-Junioren in die Mannschaft eingegliedert werden sollen?

Szesniak:
Sportlich gesehen nicht gut. Wenn man die Tabelle und die letzen Wochen sieht. Bis auf den 5:0-Sieg über Wittlingen letzte Woche, läuft das schon sehr schwierig. Wir hatten uns das leichter vorgestellt. Das betrifft aber nicht nur die jungen Spieler, sondern die gesamte Mannschaft. Wir sind noch nicht da, wo wir hin wollen und haben einige Baustellen, die zu bearbeiten sind. Mehr, als wir uns vorgestellt haben.

BZ: Sie haben es ja eben schon gesagt, das Wochenende vor dem 0:6 gegen Weilheim gewann ihre Mannschaft mit 5:0 gegen den FC Wittlingen. Wie erklären Sie sich diese Schwankung?

Szesniak: Man sagt ja schon, dass eine jüngere Mannschaft diversen Schwankungen unterliegt, aber diese Schwankung ist mir vollkommen unerklärlich. Ich kann nicht verstehen, dass eine Mannschaft einmal so viel von den Vorgaben umsetzt, mit so viel Leidenschaft und Ehrgeiz spielt, und eine Woche später dann wiederum fast alles vermissen lässt. Das ist eine absolute Mentalitätsfrage und nur schwer nachzuvollziehen.

Aufrufe: 027.10.2014, 16:00 Uhr
Jonathan Herden (BZ)Autor