2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Michi Hofmann (li.) war angesichts des Sechs-Punkte-Vorsprungs in der Tabelle aus dem Häuschen. Mike Megapix (www.fupa.net/oberbayern)
Michi Hofmann (li.) war angesichts des Sechs-Punkte-Vorsprungs in der Tabelle aus dem Häuschen. Mike Megapix (www.fupa.net/oberbayern)

Sechs-Punkte-Vorsprung: Michi Hofmann hüpft vor Freude

Türkgücü baut die Tabellenführung weiter aus

Dank des eigenen 4:0-Heimerfolgs in Heimstetten über den SV Heimstetten und der zeitgleichen Schweinfurter 2:3-Pleite in Eichstätt schloss Tabellenführer Türkgücü die Hinrunde mit sechs Punkten Vorsprung ab.

Angesichts der überschwänglichen Jubelszenen nach dem Abpfiff drängte sich eine Frage förmlich auf: Was bitte werden Reiner Maurers Mannschaft und ihr leidenschaftlicher Anhang erst veranstalten, wenn der Aufstieg in die 3. Liga tatsächlich besiegelt ist? Torwarttrainer Michael Hofmann etwa, 46 Jahre alt und in über 270 Profi-Einsätzen gestählt, hüpfte mit kindlicher Freude über den Platz, sein Smartphone in die Höhe reckend, und verkündete lautstark: „Fünf Punkte, Männer, fünf Punkte.“ Dabei wusste der Ex-Löwe offenbar noch nicht einmal, dass Rivale Schweinfurt noch einen Treffer kassierte und der Vorsprung dadurch sogar auf sechs Zähler angewachsen war.

Gut, dass die Münchner Türken mit Maurer einen stets um Sachlichkeit bemühten und ausnehmend routinierten Trainer haben. Er „habe schon ganz andere Sachen erlebt“, verwies der 59-jährige auf seine Vergangenheit beim TSV 1860, „da bist du nach einem 4:0-Sieg noch gefragt worden, warum wir nicht höher gewonnen haben“. Diese Frage blieb Maurer am Samstag erspart, so strahlte auch der erfahrene Ex-Profi, nachdem die Hinrunde mit dem bislang höchsten Sieg abgerundet worden war, mit der Sonne um die Wette. Der Hinrunde verpasste er die Note 1,5, „mit 38 Punkten ist das schon mehr als nur gut“. Und auch am Auftritt seiner Mannschaft im Lokalduell hatte er wenig auszusetzen, am Ende bilanzierte er sogar, für Maurer fast schon ekstatisch, „ein schönes Ergebnis“.

Schmitt mit gemischtem Hinrundenfazit

Das freilich sah man auf der Gegenseite etwas anders. „Wir hatten zum Teil ein bisschen die Hose voll“, bekannte SVH-Coach Christoph Schmitt, „die Mannschaft wird aber daraus lernen“. Nachdem Michael Zant (9.) und Mario Erb (63.) zwei von Benedikt Kirsch exzellent getretene Standardsituationen verwertet hatten und sich Heimstettens Moritz Hannemann mit Gelb-Rot vorzeitig verabschieden musste (54.), konnte es sich Maurer sogar leisten, mit Kirsch den besten Mann auf dem Platz schon früh zur Schonung auszuwechseln (70.). Wie hochkarätig besetzt und mittlerweile auch schon beachtlich stabil der Aufsteiger ist, zeigte sich, als ihr Bester längst auf der Bank die Herbstsonne genoss. Per Doppelschlag schraubten Furkan Kircicek (84.) und Kasim Rabihic (85.) das Resultat auf 4:0.

Für den SVH, der sich zwar in seiner eigenen Kabine umziehen durfte, aber auf der Gästebank Platz nehmen musste, ein bitteres Ergebnis. Hatte sich die Schmitt-Elf doch neben dem Platzverweis mit fünf Gelben Karten vehement dagegengestemmt. So fiel auch das Hinrundenfazit des 34-jährigen SVH-Trainers „gemischt“ aus: „Zwei Drittel waren eigentlich gut, nur mit zu wenigen Punkten. Zurzeit haben wir aber einen Durchhänger.“

Davon kann bei Türkgücü keine Rede sein. Dennoch fordert Routinier Mario Erb auch in den letzten fünf Spielen vor der Winterpause Konzentration ein. „Wir dürfen jetzt keinen Schritt weniger machen“, so der 29-Jährige, „und müssen weiter jede Woche an unser Limit gehen“. Nachdem sich der SV Heimstetten und Türkgücü in dieser Saison noch die Heimspielstätte teilen, werden sich die Wege im kommenden Frühjahr wohl trennen. Auch, wenn Heimstetten in dieser Spielzeit das Abstiegsgespenst erneut verjagen kann.

Aufrufe: 028.10.2019, 10:45 Uhr
Münchner Merkur / Matthias HornerAutor