2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ungewohnte Konkurrenz im eigenen Lager: für Torjäger Orhan Akkurt.  Foto: Hübner
Ungewohnte Konkurrenz im eigenen Lager: für Torjäger Orhan Akkurt. Foto: Hübner

Nappo, Akkurt und Riglewski: Heimstettens Trio Infernale

Torfabrik läuft auf Hochtouren

Unter den besten fünf Torschützen der Bayernliga Süd findet man drei Stürmer des SV Heimstetten. Das ist ungewöhnlich, drei Top-Torjäger in einer Mannschaft hat nicht einmal der FC Bayern, weshalb er sich reichlich Sorgen macht, sollte Lewandowski mal ausfallen.

Den Heimstettenern ist so etwas passiert, viermal mussten sie in dieser Saison auf Orhan Akkurt verzichten, was aber gar nicht so sehr aufgefallen ist, weil sie eben noch Sebastiano Nappo haben. Und Lukas Riglewski. Beide sind fast zehn Jahre jünger als der 32 Jahre alte Goalgetter, der in den letzten zehn Jahren, so das Internetportal fupa richtig gezählt hat, 245-mal getroffen hat in diversen Ligen für diverse Vereine. Akkurt ist also so etwas wie Heimstettens Lewandowski, dass Nappo und Riglewski mit inzwischen je 16 Saisontreffern vor ihm (12) liegen, ist schon eine Marke.

Heimstettens „Trio infernale“ hat gerade einen mächtigen Lauf, zuletzt trafen beim 7:2 gegen Wolfratshausen Akkurt und Riglewski jeweils zweimal, Nappo sogar dreimal, womit er Riglewski einholen konnte. Nun könnte man meinen, es sei ein beinharter Konkurrenzkampf, den die drei da austragen. Das Schöne für Trainer Christoph Schmitt aber ist, dass sie sich gegenseitig nichts neiden. Akkurts Treffer zum 2:0 hat Riglewski wunderbar aufgelegt, an Nappos 4:2 und Riglewskis 6:2 war Akkurt nicht unwesentlich beteiligt. Nappo hat auch schon Riglewski bedient, Riglewski Nappo. So haben die drei nun gemeinsam 44 Tore erzielt in 20 Spielen, so viele hat Verfolger Pullach insgesamt.

Es läuft bei Heimstetten. Seit zwölf Spielen ist man ungeschlagen, zehnmal ging man als Sieger vom Platz. Dank der drei Unersättlichen, aber nicht nur deshalb. Trainer und Manager weisen immer wieder darauf hin, dass halt auch die Defensive steht. Nicht zu Unrecht, allein ein unfassbares Debakel in Rain hat die Bilanz ein bisschen vermiest, sonst würde man auch die beste Abwehr der Liga stellen. Den weitaus besten Angriff hat man sowieso, wer von den drei Top-Stürmern am Ende die Nase vorne haben wird, ist zumindest ihnen egal: „Der Alte wird uns schon noch überholen“, unkt Riglewski. Und meint das keineswegs despektierlich, er gönnt seinen Kollegen jeden Treffer, der das Team dem gemeinsamen Ziel näher bringt.

Dass in Heimstetten eine Torfabrik auf Hochtouren arbeitet, hat sich offensichtlich auch bis München herumgesprochen. Neulich war Lewandowski zu Besuch, dem Vernehmen nach allerdings nicht, um sich Nachhilfe geben zu lassen von Akkurt, Nappo und Riglewski. Falls er aber dem Trio noch ein paar Tricks beigebracht haben sollte, dann könnte es noch bitterer werden für die Abwehrreihen der Bayernliga.

Die Amateurfußballseite erscheint jeden Mittwoch. Autor Seite ist Reinhard Hübner, erreichbar unter komsport@ t-online.de

Aufrufe: 08.11.2017, 09:41 Uhr
Reinhard Hübner - Münchner MerkurAutor