2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Ende eines Erfolgsduos: Türkgücü-Coach Maurer (li.) muss künftig ohne Manager Hettich auskommen. 	Foto: Butzhammer
Ende eines Erfolgsduos: Türkgücü-Coach Maurer (li.) muss künftig ohne Manager Hettich auskommen. Foto: Butzhammer

Es knirscht: Unruhe im Erfolgsmodell Türkgücü München

Bei Türkgücü knirscht es – Heimstetten und Garching kaufen ein

München – Nach über dreimonatiger Unterbrechung erwacht auch die Regionalliga Bayern am Wochenende aus dem langen Winterschlaf. Zwei Drittel der Saison sind bereits absolviert, nur noch zwölf Spieltage verbleiben.

VON MATTHIAS HORNER

Während Aufsteiger Türkgücü bei acht Punkten Vorsprung vor dem Durchmarsch in die 3. Liga steht, kämpfen der SV Heimstetten und der VfR Garching um den Ligaverbleib. Hier ein Überblick über die Geschehnisse bei den drei Vereinen aus der Region München:

Türkgücü München: Lange lief alles wie geschmiert für die ambitionierten Münchner Türken. Mit viel Geld, aber auch Sachverstand, stellte Manager Robert Hettich Trainer Reiner Maurer eine qualitativ hochwertige Mannschaft zusammen, die der 60-jährige Trainer-Routinier unter Profibedingungen zu einer Erfolgself zusammenschweißte. Die letzte Niederlage datiert von Mitte September, der Vorsprung an der Tabellenspitze wurde kontinuierlich ausgebaut, sodass sich auch Maurer mittlerweile klar zum Ziel Aufstieg bekennt. Seit Jahresbeginn trägt die „türkische Kraft“, zuvor in Heimstetten beheimatet, ihre Heimspiele zudem im Grünwalder Stadion aus. Auch in der Winterpause ließ sich Präsident Hasan Kivran nicht lumpen und spendierte seinem Trainer neben den beiden prominenten Neuzugängen Sercan Sararer und Emre Güral gleich zwei einwöchige Trainingslager.

Zuletzt jedoch, nur eine Woche vor dem Pflichtspielauftakt 2020, wurden erste Risse in der heilen Fassade sichtbar. „In beiderseitigem Einvernehmen“, wie offiziell verlautbart wurde, trennte sich der Verein von Geschäftsführer Hettich. Die dürre Begründung: „Da Hasan Kivran und ich uns einig waren“, so Hettich in der Vereinsmitteilung, „die Zusammenarbeit ab dem Sommer nicht weiter fortzusetzen, haben wir uns auf eine sofortige Auflösung verständigt“. Schon tags darauf wurde der erst 32-jährige Max Kothny, zuvor Leiter Spielbetrieb, als Nachfolger vorgestellt.

Da auch der TSV 1860 und der FC Bayern II ihre Heimspiele im Grünwalder Stadion absolvieren, sah sich der DFB zudem schon frühzeitig zu einer Klarstellung genötigt: „Die DFB-Statuten schließen zwar auch für die 3. Liga nicht grundsätzlich aus, dass alle drei Klubs dort spielen“, verlautbarte der Verband in einer offiziellen Mitteilung, „das Szenario wird allerdings vom DFB als nicht umsetzbar eingestuft“.

SV Heimstetten: Nachdem der SVH schon in der Vorsaison erst über die Relegation die Klasse gehalten hatte, überrascht es niemanden, dass man sich erneut im Abstiegskampf wiederfindet. Mit nur drei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer überwinterte der SVH erneut auf einem Relegationsplatz. Der erst 34-jährige Trainer Christoph Schmitt aber kann in Ruhe arbeiten. Mit dem, vom TSV 1860 II geholten Innenverteidiger Marco Raimondo-Metzger erhofft sich Schmitt eine Stabilisierung der arg löchrigen Defensive.

VfR Garching: Beim Tabellenschlusslicht, das allerdings noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand hat, unternahm Sportdirektor Ludwig Trifellner im Winter alles, um doch noch den Ligaverbleib zu sichern. Als neuen Coach holte er den 33-jährigen Benjamin Flicker von Landesligist TV Aiglsbach. Und mit den Brüdern Lirim und Arijanit Kelmendi, Rückkehrer Manuel Eisgruber sowie Mehmet Scholls 23-jährigem Sohn Lucas, der seiner holpernden Karriere in Garching zu neuem Schwung verhelfen möchte, wurden gemessen an der schmalen VfR-Kasse spektakuläre Winterverpflichtungen getätigt. Das kann sich lohnen: Bis zum ersten Relegationsplatz fehlen nur fünf Punkte.

Aufrufe: 06.3.2020, 20:16 Uhr
Münchner Merkur / Matthias HornerAutor