2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der Überfall von rund 30 Vermummten auf das Fußballspiel forderte neun Verletzte. Symbolfoto: Colourbox
Der Überfall von rund 30 Vermummten auf das Fußballspiel forderte neun Verletzte. Symbolfoto: Colourbox
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Aktualisiert: Neun Verletzte bei Angriff auf Fußballspiel

Ein Fußballspiel im Jülicher Stadtteil Welldorf-Güsten ist am Sonntag Schauplatz eines unfassbaren brutalen Angriffs geworden

Dutzende dunkel gekleidete und zum Teil vermummte Menschen sollen mit Metallstangen, Baseballschlägern und anderen Waffen auf das Spielfeld gestürmt sein und gezielt bestimmte Spieler beider Vereine und deren Angehörige im Zuschauerbereich angegriffen haben.
Wie sowohl von Polizei- als auch von Seiten des Heimvereins übereinstimmend auf Nachfrage der Redaktion dargelegt wurde, habe die Attacke wohl den Hintergrund einer vorausgegangenen privaten Kontroverse. Der SV Grün-Weiß Welldorf-Güsten als Heimverein erklärte am Sonntagabend über die sozialen Netzwerke, es habe sich um eine „Clan-Fehde“ gehandelt, „die leider auf dem Sportplatz ausgetragen wurde“.

Der SV zitiert auch Augenzeugen, wonach die Angreifer im Besitz von Schusswaffen waren, die aber nicht zum Einsatz gekommen seien. Eine Polizeisprecherin bestätigte am Abend, dass der Angriff in erster Linie Spielern libanesischer Herkunft gegolten habe, die in beiden Vereinen aktiv sind: Welldorf-Güsten und Sportfreunde Düren. Neun Menschen wurden verletzt und notärztlich behandelt. Zwei Opfer wurden in die Uniklinik Aachen transportiert, ein weiterer Verletzter in ein anderes Krankenhaus.

Auf dem Sportplatz war keiner der Täter mehr zu fassen, allerdings ist bei einer Polizeikontrolle ein Mann gefasst worden, der im Verdacht steht, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Die meisten Angreifer flüchteten mit Fahrzeugen. Die Fahndung lief bis zum Abend.

Die Attacke ereignete sich in der 65. Minute des Bezirksligaspiels. Spieler, Trainer, Betreuer und Zuschauer suchten sofort eine sichere Zuflucht. Die Polizei rückte mit mehr als einem Dutzend Beamten aus. Fünf Rettungswagen und ein Notarztteam waren mindestens im Einsatz.

Winni Ronig, der als Trainer von Welldorf/Güsten die Szenen am Spielfeldrand live miterlebte, sagte am Sonntagabend gegenüber unserer Zeitung: „Ich hatte Angst um mein Leben und bin einfach nur weggelaufen.“

Einer seiner Spieler habe bei den brutalen Attacken einen Faustschlag in den Nacken bekommen. Ronig weiter: „Die Täter haben sogar keine Rücksicht auf Frauen und Kinder am Spielfeldrand genommen.“
Aufrufe: 06.11.2016, 18:15 Uhr
vpu | AZ/ANAutor