2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
Einst Spieler beim SV Gonsenheim, heute Coach in Bingen: Thomas Eberhardt (Mitte) hat die Farben gewechselt.
Einst Spieler beim SV Gonsenheim, heute Coach in Bingen: Thomas Eberhardt (Mitte) hat die Farben gewechselt. – Foto: hbz/Henkel (Archiv)

Prickelig wie lange nicht

OBERLIGA RHEINLAND-PFALZ/SAAR +++ Der SV Gonsenheim empfängt Hassia Bingen zum Derby +++ Neuzugänge versprechen Aufwertung

Gonsenheim. Im September 2013 traf Thomas Eberhardt mal als Chefcoach in einem Pflichtspiel auf den SV Gonsenheim. Jenen Klub, dessen Kapitän der inzwischen 38-Jährige einst war. Und von dem er immer noch in den höchsten Tönen spricht. Damals unterlag „Ebbes“ Fortuna Mombach im Pokal 2:3 gegen den SVG. Nun reist die Wildpark-Elf, zum Start der Oberliga-Restrückrunde, zu Hassia Bingen (Samstag, 15.30 Uhr), wo Eberhardt an der Seitenlinie steht. Erstmals in einem Punktspiel gegen den Wildpark-Klub.

Existenzieller versus positiver Druck

Ein besonderes Spiel, so viel ist sicher, zumal die Hassia jeden Punkt für den Ligaverbleib braucht. „Sie wollen die Trendwende schaffen, wir müssen mit unserem jungen Team dagegen halten“, sagt Gonsenheim-Spielführer Damir Bektasevic, „Eberhardt wird seine Truppe einschwören. Wir wollen schnell den Klassenerhalt fix machen und dann so viele Punkte sammeln wie möglich.“

Die Vorfreude auf den Start ist riesig am Wildpark. Existenzieller Druck gegen positiven Druck, ein gewiss höchst engagierter Hassia-Coach an der Seitenlinie – dieses Derby könnte prickelig werden wie lange keines mehr. Christian Lüllig freut sich drauf. „Uns erwartet ein hoch motivierter Gegner, der sich noch einmal verstärkt hat. Wir haben sie natürlich beobachtet. Maßgeblich ist unsere eigene Einstellung“, sagt der SVG-Trainer, der in seiner sachlich-konstruktiven Art so etwas wie das Gegenbild zum ruhelos-energischen Dauermotivator Eberhardt ist. Bei der Hassia könnte in Pierre Merkel ein früherer Zweitliga-Stürmer debütieren. Der Kader bringt eine gewaltige Menge Erfahrung mit.

Und der SVG? Sieht sich bestens präpariert. „Die Vorbereitung war sehr gut, die Resultate sprechen für sich“, betont Bektasevic, der einzige Verbliebene aus der 2013er SVG-Elf. „Definitiv“ sei man stärker als vor der Winterpause. Auch wenn – beispielsweise Knipser Ibrahim Yilmaz oder Flügelflitzer Luigi Canizzo (bis Ende März in den USA) – der ein oder andere bisherige Stammspieler fehlt, hat der Kader an Breite und Qualität gewonnen. Die Neuzugänge Markus Rekdal und Lukas Rodwald haben gute Aussichten auf einen Platz in der Startelf, Omar Njie und Florian Oloff müssen vorher noch etwas Kondition aufholen. Zwischendurch Angeschlagene wie Khaled Abou Daya oder Ferhat Gündüz (Bektasevic: „Den müssen fünf, sechs Hassiaten am Parkplatz abfangen, damit er nicht spielfähig ist!“) stehen parat.



Aufrufe: 027.2.2020, 16:30 Uhr
Torben SchröderAutor