2024-05-10T08:19:16.237Z

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Auch gegen den FCK war Nicolas Obas gesetzt.
Auch gegen den FCK war Nicolas Obas gesetzt. – Foto: Michael Wolff

Obas startet durch

Gonsenheimer schaffte als A-Jugendlicher den Sprung in die erste Mannschaft und ist nun Oberliga-Stammspieler

Gonsenheim. Bielefeld? Gibt’s das wirklich? Nicolas Obas kennt diesen Witz, natürlich. Im Kindergartenalter zog er mit seiner Mutter in die Stadt im Norden von Nordrhein-Westfalen. Zu Ohren kam ihm der Scherz, wonach Bielefeld eine bloße Erfindung sein müsse, aber erst beim SV Gonsenheim. „Zwei, drei Mal“, häufiger sei er darauf im Mannschaftskreis gar nicht angesprochen worden, erzählt der 19-Jährige. Gibt’s doch gar nicht, das mag man sich eher mit Blick auf seine Entwicklung denken. Ein Dutzend Startelf-Einsätze in der ersten Mannschaft als A-Jugendlicher, nun unumstrittener Stammspieler im ersten Aktivenjahr beim Fußball-Oberligisten – der Rechtsverteidiger legt am Wildpark eine steile Karriere hin.

3500 staunende Blicke waren auf Obas gerichtet, als er jüngst beim Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern quasi die komplette Außenlinie entlang spurtete und nur knapp am Tor vorbei schoss. Da sah man, dass Obas in Bielefeld vor allem in der Offensive, als Flügelstürmer oder Zehner, gespielt hat. Schritt für Schritt ging es weiter zurück. „Auf der Außenverteidigerposition sehe ich ihn mit seinen Stärken am besten aufgehoben“, sagt Trainer Christian Lüllig, „wenn er das Spiel vor sich hat. Für sein Alter ist er schon sehr abgeklärt.“ Obas pflichtet bei. Ein Lautsprecher ist der 19-Jährige nach Ansicht seines Chefcoaches nicht. „Er reflektiert seine Leistung, will immer besser werden, ist ein äußerst zuverlässiger Mensch.“ Eigenschaften, die Lüllig sehr zu schätzen weiß.

Sieben Jahre hat Obas bei Arminia Bielefeld gespielt, bis zur U 17. Dann zog es seine Mutter in die Heimatregion zurück, nach Biebrich. Ein halbes Jahr spielte er bei Wehen Wiesbaden, doch der U 19-Kader war schon voll. Also wechselte er nach Gonsenheim, der sportlichen Perspektiven wegen. „Ich hoffe, dass es noch nach oben geht“, liebäugelt Obas mit höheren Spielklassen. Doch der Fokus ist nicht darauf gerichtet, nach dem Fachabitur will er die berufliche Laufbahn anschieben. Einen Berater hat er nicht, ein längerer Verbleib beim SVG ist allemal denkbar. Obas schätzt die familiäre Atmosphäre im Klub. Und von der Trainingsarbeit her sei der Unterschied zum Nachwuchsleistungszentrum in Bielefeld gar nicht so groß gewesen.

Fünf Ligaspiele ohne Sieg – zuletzt entsprach die Ausbeute nicht mehr der gezeigten Leistung der Gonsenheimer. Gegen Aufsteiger Sportfreunde Eisbachtal (Sonntag, 15 Uhr) soll daher unbedingt ein Dreier her. Am Aufgebot dürfte sich nichts ändern. Sollte Obas nicht spielen, es wäre eine große Überraschung. „Ich denke, wir werden im oberen Mittelfeld landen“, blickt der Rechtsverteidiger nach vorne. Auch wenn man es den letzten Resultaten nicht angesehen hat – das FCK-Spiel gab Selbstvertrauen, sagt Obas. Ihm, nach seinem starken Auftritt, allemal.

Aufrufe: 018.10.2019, 17:00 Uhr
Torben SchröderAutor